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Was nach den 90 Tagen? Wie die ED überwinden?
#1
Moin Leute,
ich bin immer noch „clean“. Nun schon seit über 60 Tagen.
Da ich mich nun endlich, durch das Weglassen von Pornos, meinen Problemen bzw. negativen Gefühlen stelle, entwickle ich mich seit langem mal wieder weiter. Wenn es einem rundum gut gehen würde, hätte man ja auch gar keinen Grund sich zu ändern oder weiterzuentwickeln.
Nun frage ich mich, wie ich nach dem Erreichen der 90 Tage weitermachen soll. Also klar ich werde nicht anfangen, pausenlos zu masturbieren oder noch schlimmer, wieder Pornos zu schauen. Ich spiele mit dem Gedanken, mir einmal im Monat Masturbation zu „gönnen“. Pornos sind weiterhin Tabu.
Aber wie soll ich wieder Anschluss an Sex mit Frauen finden? Meine Stadt ist zwar groß, aber man läuft trotzdem der Gefahr, sich irgendwo mal wieder zu treffen. Verdammte Versagerängste! Also spiele ich sogar mit dem Gedanken, in einer anderen Stadt zu einer Prostituierten zu gehen. Wenn es einmal wieder klappt, bin ich mir sicher, wird es immer wieder klappen. Das mit der Prostituierten wäre natürlich eine einmalige Sache.
Auch habe ich schon in Betracht gezogen, zu einem auf Traumata und Ängste spezialisierten Hypnotiseur zu gehen. Ist nur nicht ganz billig.
Ich weiß, sich zu sehr mit der ED zu beschäftigen ist wahrscheinlich eher kontraproduktiv. Heißt ja auch oft, dass es zum großen Teil Kopfsache sei ob es klappt oder nicht.
Gibt es hier Leute, die ihre ED schon überwunden haben? Wie habt ihr wieder Anschluss an den Sex mit Frauen gefunden?

Liebe Grüße,
Rüdiger
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#2
Hey Rüdiger,

du beantwortest dir die Frage im endeffekt schon selbst. Versagensängste. Wenn bei dir rein körperlich alles in Ordnung ist, und das ist bei den allermeisten Fällen von ED der Fall, dann ist es nicht nur "zum großen Teil" , sondern vollständig und zu 100% Kopfsache.
Ich denke nicht, dass der Gang zu einer Prostituierten dir dabei helfen kann. Dadurch, dass du sie für eine Dienstleistung bezahlst, schaltet sich deine Angst wahrscheinlich aus und du sagst dir "Ist ja egal ob es klappt oder nicht, ich bezahle sie ja". Das hilft dir aber bei nichtbezahltem Sex nicht weiter.

Arbeite an deiner Angst. Wenn du sie in den Griff bekommst, wirst du mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch deine ED los.

Beste Grüße,
Zef
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=10920]

"Die Definition von Wahnsinn ist, immer wieder das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten."
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#3
Hallo Rüdiger96,

zum Thema Prostituierten stimme ich Zefir vollkommen zu.

Ich denke mal pragmatisch. Wenn du es auf einen One Night Stand anlegst und dabei keinen hochbekommst, ist es zwar nicht angenehm, aber kein Beinbruch. Wenn du eine nette Frau kennenlernst und Gefühle im Spiel sind, solltest du mit ihr über dein Problem reden und sie sollte, wenn sie genau so empfindet Verständnis haben.

Generell sehe ich ein Problem darin, dass dein Reboot zu sehr auf die ED fixiert ist. Die Gefahr ist, dass du, sollte es nach 90 Tagen nicht klappen, denkst ,dass es eh nichts bringt und rückfällig wirst.

Das zweite Problem bei dir sind die 90 Tage. Die 90 Tage sind der durchschnittliche Wert wie lange der Reboot dauert. Bei jüngeren Menschen, die quasi von Beginn ihrer sexuellen Reife an intensiv Internetpornografie genutzt haben, dauert der Reboot in der Regel länger im Vergleich zu Menschen in meinem Alter zu deren Beginn der sexuellen Reife es das Internet und somit der HighSpeed und HighIntense Kosnum noch gar nicht gab.

Das kannst du auch nachlesen.

Insofern rate ich dir, entspannter zu werden, die 90 Tage nicht als Deadline für die Heilung zu lesen und das Thema ED einfach nicht zu sehr in deinem Kopf sich manifestieren lassen.

Wenn du merkst, dass du schon öfter eine Morgenerektion hast ist dies ein positives Zeichen. Oder auch nach den 90 Tagen einfach mal testet wie es bei der SB aussieht. Masturbation an und für sich halte ich nicht für schädlich, wenn man dazu keine Pornos und Bilder nutzt und es nicht damit übertreibt.
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#4
Die frage ist doch, warum die ed da ist?
Warum "es" nicht funktioniert.

Hast du dir darüber mal Gedanken gemacht?

Die "normale" Partnerin reagiert halt "normal".
So wie es "echt" ist.

Dein Kopf kennt aber irgendwelche wilden Bilder die in 95% der Schlafzimmer aber so nie stattfinden.
Deswegen kannst du nicht.
Deine Erwartung ist eine völlig falsche. Zumal dein Körper auch völlig falsch konditioniert ist und wahrscheinlich mit echter Zärtlichkeit nichts anzufangen weiß.

Und wenn wir ehrlich zu uns sind...
Was erwartest du davon, zu einer Prostituierten zu gehen?
Das was man sich in den vielen Filmen angesehen hat, kann man selbst doch so gar nicht umsetzen. Man !!denkt!! man könnte und man möchte...

Die Wahrheit ist manchmal nicht schön.
Aber ich denke man sollte den Tatsachen auch mal ins Auge sehen und realistisch sein.
Auch wenn es schroff klingt.


Wenn man sich wegen der ed wirklich solche sorgen macht kann ich nur empfehlen:
Geht zum Arzt - es gibt gute Medikamente die helfen die ed zu überwinden. Meist ist es einmalig, da es nur einmal klick machen muss im Kopf
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=20085]

+68 Tg I
+ 9 Tg II
+ 52 Tg III
+ 37 IV
-
166 gute zu 4 schwachen Tagen! 
Das Gute wird gewinnen !
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#5
Das Stichwort "Angst" von Zefir ist möglicherweise ein wichtiger Hinweis. Einmal was die Flucht in Porno aber auch die Angst vor (echter) Sexualität betrifft.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
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#6
Hallo,
auch ich stimme meinen Vorgänger zu, dass der Gang zu einer Prostituierten oder zum Hypnotiseur keine Lösungen sind - im Gegenteil - diese werden die Ängste nur vergrößern, ganz besondern der Hypnotiseur! Finger weg.

Ich würde mich auch nicht an den 90 Tagen fixieren. Denn wer sagt denn, dass dann eine Heilung eingetreten ist? Das weiß doch eigentlich niemand, wann was passiert. Außerdem: Wenn du wieder SB praktizierst und Porno konsumierst, gibst du dich der Gefahr frei, wieder in die Sucht zurückzufallen. Erfolgreich geheilte Menschen gehen nie wieder zurück zu SB und Pornos! Niewieder.

Meine Lösungsvorschlag wäre, erstmal mit dir selbst sehr zufrieden zu sein, dass du es solange (60Tage mittlerweile womöglich länger) Ohne Pornos und ohne SB geschafft hast.
Das ist eine Mega Leistung, die nur wenige Internetsüchtige erreichen - denke ich.

Und dann solltest du doch auf diesem Erfolg weiteraufbauen und dein Leben weiter so gestalten, wie bisher - OHNE Porno & SB! Du verpasst doch garnichts!
Du siehst ja die Erfolge und Fortschritte.

Versagensängste bringen dich nicht weiter - wenn diese aufkommen, sofort verdrängen. Also nicht "hineinsteigern".. Viele mögen es mit ihren Ängsten zu "spielen" und vergrößern diese selbst.
Dagegen ankämpfen und verdrägen. In uns tummeln sich leider mehr Süchte als wir meinen. Auch der Kampf gegen die Angst und ähnliches ist ein ähnlicher Kampf wie gegen Internet-Pornos. Aber sicherlich ein anderes Themengebiet.

Ich empfehle noch, dir eine feste Partnerin auf Lebenszeit anzulegen, der du wirklich vertrauen kannst. Billige, kurzfristige One-Night-Stand und/oder oberflächliche Beziehungen verletzen uns nur und verschlimmern das Problem. Jede Trennung schmeißt uns in ein tiefes Loch, lässt uns einsam und verlassen zurück - und genau da greift die Sucht.

Deswegen kann es nur sinnvoll sein, eine Partnerin auf Lebenszeit zu suchen, der man völlig vertrauen kann. Klar, einfach ist das nicht zu finden, und eine 100pro Gewissheit hat man ja nie. Aber man kann wenigstens mit dieser Einstellung an die Sache dran und nach solchen Charaktern suchen - die gibt es.

Alles Gute!
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#7
(17.04.2019, 08:06)Paul schrieb: Versagensängste bringen dich nicht weiter - wenn diese aufkommen, sofort verdrängen. Also nicht "hineinsteigern".. Viele mögen es mit ihren Ängsten zu "spielen" und vergrößern diese selbst.
Dagegen ankämpfen und verdrägen. In uns tummeln sich leider mehr Süchte als wir meinen. Auch der Kampf gegen die Angst und ähnliches ist ein ähnlicher Kampf wie gegen Internet-Pornos. Aber sicherlich ein anderes Themengebiet.

Das hast du echt gut geschrieben.
Auch ich steigere mich oft in meine Versagensängste rein. Ich rede mir ein, dass es mir etwas bringt darüber nachzudenken. Zu grübeln. Aber man wird niemals zu einem Ergebnis kommen. Man wird es immer nur schlimmer machen. Auch wenn ich mittlerweile besser damit umgehe, bewusst dagegen ankämpfen muss ich noch lernen.
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#8
(17.04.2019, 08:06)Paul schrieb: Versagensängste bringen dich nicht weiter - wenn diese aufkommen, sofort verdrängen. Also nicht "hineinsteigern".. Viele mögen es mit ihren Ängsten zu "spielen" und vergrößern diese selbst.

Da gibt es viele Theorien. Die Angst kann einem auch den Weg weisen. Es gibt viele arten der Angst. Existenzangst; Angst vor dem Alleinsein; Angst, dass mir die Frau fremd geht; Angst vor dem Tod; usw... Man kann sie verdrängen. Nur bringt es meiner Meinung und Erfahrung nach nichts. Die Ängste schlummern so weiter im Unterbewusstsein und könnten sich sogar verstärken. Lieber annehmen und akzeptieren lernen. Und schauen, was man dagegen unternehmen kann. Mit den Ängsten "spielen" oder sich "hineinsteigern" sollte man wirklich nicht. Aber ernst nehmen und bearbeiten.

Ich hatte auch viele Ängste in dieser Richtung. Das Leben hat mich gezwungen, mich meinen Ängsten zu stellen. Mir blieb keine andere Wahl, als mich denen zu stellen, sonst wäre ich daran noch kaputt gegangen. Heute fühle ich mich so frei, wie noch nie. Mit Verdrängen hätte ich mein "neues" Leben nicht angehen und verändern können.

(17.04.2019, 11:35)RedBlob schrieb: Auch wenn ich mittlerweile besser damit umgehe, bewusst dagegen ankämpfen muss ich noch lernen.

Du musst nicht dagegen ankämpfen. Auch deine Ängste wollen angenommen und gefühlt werden. Akzeptiere, dass sie da sind. Gebe ihnen einen kurzen Raum, wo sie da sein dürfen und dann gehst du deinen Weg weiter.
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#9
(06.04.2019, 08:14)HansG schrieb: Das Stichwort "Angst" von Zefir ist möglicherweise ein wichtiger Hinweis. Einmal was die Flucht in Porno aber auch die Angst vor (echter) Sexualität betrifft.

Ich zitier mich hier mal selbst. Angst ist normal, Angst ist gut, ohne Angst gab es "uns" nicht, sie gehört zum Leben dazu.

Der Umgang mit der Angst, den Ängsten, will natürlich gelernt sein. Verdrängung und Kampf, Härte gegen sich selbst und die verboteneren Leidenschaften etc. ist sicherlich eine Möglichkeit. Damit ist die Frage aber offen, ob das der Weg ist, der zum erstrebten Ziel führt?

Ich kenne kein ernsthaftes Therapiekonzet, dass diesen Weg befürwortet. Das ist eher ein Rückfall in längst überwunden geglaubte Erziehziungsmethoden der Härte gegen sich selbst.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=21385]
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#10
Moin,

danke für eure Antworten. Ich bin einige Male wieder Rückfällig geworden und mittlerweile wieder bei über 70 Tagen no PMO. Ich bin nicht zu einer Prostituierten gegangen und belasse es auch dabei. Hypnotiseur kommt auch nicht mehr in Frage. Zwischenzeitlich spukte mir mal Tantra Massage bei einer Heilpraktikerin im Kopf rum, aber da bin ich auch von ab.

Ich habe mir kürzlich etwas ältere Einträge meines privaten Tagebuches angeschaut und konnte über diese nur den Kopf schütteln. Nach 20 Tagen no pmo wollte ich tatsächlich zu einer Prostituierten  und habe im Netz nach Angeboten geschaut. Zack Rückfall.

Jedenfalls habe ich irgendwann beschlossen, mein Konsum in mancherlei Hinsicht stark einzuschränken oder gänzlich einzustellen. Kein Smartphone mehr. Kein TV. Nicht mal Radio erlaube ich mir derzeit. Ungesundes Essen auch nicht, war ohnehin nie mein Ding.
Das sensibilisiert und schärft die Sinne und fällt besonders auf, wenn man ständig Knöpfe im Ohr hatte.

Außerdem kommt mir der Mist, der bspw. so in den Charts läuft, teilweise auch etwas pornografisch vor.

Statt mich passiv berieseln zu lassen, von diesem ganzen Unterhaltungsschrott, habe ich das Buch „Schöne neue Welt“ von Alous Huxley gelesenen. Hat mich darin bestätigt, mein Konsumverhalten generell zu hinterfragen und kann es nur empfehlen.

Bezüglich der angepeilten 90 Tage steht für mich schon fest, dass ich beim Erreichen die 180 Tage usw. anpeilen werde. Pornos nie wieder. Selbstbefriedigung nie wieder? Ich denke ernsthaft drüber nach. Bis zu 180 Tage würde ich gerne darauf verzichten. Dann muss ich schauen, wie ich diesbezüglich weitermachen möchte.

Heute im Gegensatz zu damals, kommt mir Sex gegen Geld eher Falsch vor. Ich mein, man zahlt für den Körper eines anderen Menschen. Dabei sind in gewisser Weise häufig beide Opfer.  Zumal man seinem Kopf das Signal gibt, alles sei „auf Knopfdruck“ gegen Geld zu haben. Mal abgesehen von der Moral, würde es mir wohl kaum bei meinen wirklichen Problemen helfen. Womöglich würde ich in die nächste Sucht reinschlittern.

Ich vermute auch, dass eine langfristige Beziehung, wenn sie auf Vertrauen, Respekt etc. gründet, langfristig zufriedenstellender ist als One Night Stands.  Allerdings werde ich mir bei dem Gedanken an eine innige Beziehung auch meiner Ängste und wohl auch Suchtursachen bewusst.

Ich habe Angst, einer Person Vertrauen zu schenken, da sie dies gegen mich verwenden könnte.
Damit einhergehend habe ich Angst, mich zu offenbaren. Mich nicht zu verstellen. Ich habe Angst mich zu verlieben, da eine solche Person einem wohl den größten Schmerz zufügen kann.

Jedenfalls steht jetzt das Arbeiten an den genannten Ängsten im Vordergrund und um die ED mache ich mir grade weniger Gedanken.

Übrigens habe ich angefangen zu beten und denke, das mir das enorm hilf. Hätte ich vor einiger Zeit auch nicht gedacht. Dazu habe ich mir alle Entzugserscheinungen der letzten zwei Monate aufgeschrieben. Waren echt sehr unschön. Da will ich kein weiteres Mal durch. Deswegen lese ich mir die regelmäßig durch, damit ich die nicht vergesse.

Danke nochmals für eure Beiträge. Bin selbst verwundert wie gut mir das lesen und auch das, wenn auch späte, antworten tat.

Alles Gute,

Rüdiger
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