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RE: Geheimes Doppelleben - Patchi - 19.05.2021

TAG 22

Ja ich bin immer noch dran Smile Masturbation mit Pornos kommt für mich weiterhin nicht in Frage. Die Selbstzweifel was die Pornos angeht ist schon fast komplett weg wieder. 
Ich hab aber meine Worte sehr bewusst gewählt. Lust auf Masturbation und Sex hab ich weiterhin. Ich hab mir die Challange aufgesetzt auch auf Masturbation zu verzichten. Das hält mich am Ball. Aber das größere Problem der Pornos ist für den Moment ist im Griff. Daher bin ich grad recht Zuversichtlich.
Ich habe heute mal etwas mehr Zeit und Kraft. Daher möchte ich heute weiter zur Geschichte. Und dann auch Geduldige antworten Smile

Depressionen und Trennung Teil 2
Ich springe mal in die Zeit zurück: 
2018 bin ich mit meiner Ex-Freundin zusammengezogen. Zu ihr. 300km entfernt von meiner Heimat und Freunden. Ich habe hier einen Job angenommen und war gerade mit dem Master Studium fertig. Hoffnungsvoll war ich. Guter Job, gutes Gehalt, endlich keine Fernbeziehung mehr und neue Menschen wird man hier doch schon kennen lernen - sagte der Typ mit der sozialen Phobie. 
Schnell kam die Realität auf mich zu: Heimweh. Einsamkeit. Der Job hat sich als beschissen herausgestellt. Das Gehalt im Unternehmensdurchschnitt viel zu niedrig. Und das Zusammenwohnen war zu Beginn auch schwierig - man muss sich halt einspielen. 
Fazit: 2018 sollte ein tolles Jahr werden und hat sich als Enttäuschung entpuppt.

2019 habe ich das Team gewechselt. Jetzt hat der Job endlich spaß gemacht. Die erste Gehaltserhöhung wurde vereinbart. Das Zusammenleben war eingespielter. Es ging endlich Berg auf. Und das war der letzte Moment in dem ich so etwas wie Glück in meinem Leben verspürt habe. Anfang 2019. Ich hatte aber immer noch keine neuen Freunde. Immerhin hatte ich guten Kontakt auf der Arbeit. Ich war immer noch oft in der Heimat. So konnte es weitergehen. Und der Rest hätte sich mit der Zeit ergeben. 

Frühling 2019 habe ich morgens während der Arbeit eine Nachricht von meiner Schwester bekommen, die Rückblickend meine letzten 2 Jahre zerstört hart. Und mich zerstört hat. Und meine Zukunft die ich mir gewünscht hab. "Mama hat mir heute morgen gesagt das sie sich von Papa trennen will". Ich war erstarrt. Es war 11 Uhr. Mein Kopf hat innerhalb von Millisekunden sofort erkannt was das alles mit sich ziehen wird: Keine Heimat mehr, Stress ohne Ende, Verwicklung der Kinder, einen Vater der damit nicht klar kommt, ein Tausch der Eltern-Kind Rolle, keine Freunde mehr so einfach besuchen. Meine einzigen Freunde. Meine Zuflucht war weg. Wenn ich Einsam war. Von einer Millisekunde auf die Andere. 

Das restliche Jahr 2019 hat sich genau so bewahrheitet wie mein Kopf es sofort erkannt hatte. Wir wurden komplett in alles hineingezogen. Ich konnte nicht mehr in meine Heimat ohne den ganzen Stress mit den Eltern. Ich wurde in Dinge hineingezogen, die ich niemals wissen wollte. Und es wurde immer schlimmer. Es kam immer mehr heraus. Von Betrug, Affairen, Selbstmorddrohungen und Aggressionen war alles dabei. Meine Heimat war zerstört. Die Fahrt in die Heimat wurde zur Qual. Also blieb ich irgendwann zu Hause. Wo es keine Freunde gab. Nur meine Freundin. Meine Partnerin. Der Mensch der mir in einer so schweren Zeit beistehen sollte. Richtig? Dachte ich zumindest. Nachdem das Thema Eltern und meine "schlechte Laune" ihr zu viel wurden, musste ich mich verschließen. An einem Abend ist sie so ausgeflippt wegen mir, dass ich Angst hatte sie zu verlieren. Also hab ich aufgehört darüber zu reden. Obwohl ich noch mitten drin war. Meine Gefühle habe ich unterdrückt. Ignoriert. Verleugnet. Ich habe meinen Freunden zu Hause nichtmal erzählt das meine Eltern sich trennen. Nur einem einzigen. Und damit war ich nun allein. Allein mit meinem Problem. Und allein mit einer Freundin, mit der ich nicht mehr sprechen konnte über das einzige Thema worüber ich sprechen wollte. 

2020 hab ich mich also zurückgezogen. Habe immer 10 Stunden gearbeitet um wenig Freizeit zu haben. Habe in meiner Freizeit angefangen zu Zocken am PC. Und ab und zu bin ich zur Freundin gegangen und hab gekuschelt. Das hat mir gereicht. Ihr nicht. Ich wusste das es eine Phase sein wird. Sie nicht. Dann kam noch Corona. Ich musste also nichtmal mehr zum Arbeiten das Haus verlassen. Ich konnte den ganzen Tag am PC sitzen und meine E-Zigarette rauchen. Wir hatten 2 Stockwerke, von daher war das kein Problem. Und soziale Isolation war damit perfekt.

Mitte 2020 kam es zum ersten Krach. Ich hatte zum ersten mal echte Angst meine Freundin zu verlieren. Sie war unzufrieden. Also musste ich etwas ändern. Und das habe ich. Ich habe weiter Pornos geschaut und weiter E-Zigarette geraucht. Aber ich habe nicht mehr gezockt. Bin mit ihr rausgegangen. Habe 10 KG abgenommen (inzwischen übrigens 17KG). Habe mich um sie bemüht. Geschenke gemacht. Überraschungen gemacht mit Kleinigkeiten. Rückblickend war ich ein TRAUM von Freund. 
Meine Probleme wurden währenddessen weiter unterdrückt. Nach Hause konnte ich immer noch nicht ohne Schmerzen. Alles war eine Qual. Zu diesem Zeitpunkt war meine Depression bereits voll ausgeprägt. Mich da so sehr zu bemühen, war für mich wie ein Marathon Lauf. Täglich. Es hat mich meine ganze Kraft gekostet. Aber ich wusste ja wofür ich es mache.

Anfang 2021 wurde es wegen Corona und dem schlechten Wetter wieder etwas schwieriger. Aber ich war da. Ich habe mit ihr Sachen gemacht. Wenn auch nicht so viel wie sie es sich gewünscht hätte. Und es war alles weiterhin sehr schwer für mich. Denn meine Probleme waren immer noch da. Sie waren ja weiterhin unterdrückt. Meine Depression weiterhin da. Sex gabs schon lange wenn überhaupt 1 mal im Monat. Und nur dann mit dem Kommentar: "Du willst ja bestimmt endlich mal wieder". Auch als Mann fühlte ich mich erniedrigt. 

Ich war sehr unglücklich. Mir ging es wirklich schlecht. Und das obwohl ich meine Traumfrau hatte (dachte ich da). Wie konnte das sein? 
Und wieso konnte ich nie aufhören mit dem Rauchen während der Beziehung? Oder den Pornokonsum reduzieren. 

Und damit kommen wir beim nächsten Mal zum nächsten Kapitel: Erkenntnis. 

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@Geduldige
Vielen Dank zunächst das du dir mein Tagebuch durchliest Smile Ich nehme an, da es sehr umfangreich ist, werden viele davon abgeschreckt sein es zu lesen. Aber mir tut es gut alles aufzuschreiben. 

Zunächst ja: Wir hatten nach der Trennung die inzwischen 3 Wochen her ist jeden Tag Kontakt. Von ihr ausgehend. Ich hab sie nie angeschrieben. Sie hat gesagt das sie ständig sich fragt was ich mache. Mir Bilder von uns von früher geschickt. Ich habe zwar darauf immer geantwortet. Aber nie von selbst geschrieben. Deswegen die Hoffnungen. So etwas macht man doch nicht wenn man sich bewusst von jemandem trennt? Aber dazu später mehr.

Und auch ja, für sie war Rauchen ein komplettes No-Go Sad
Zu dem Thema, warum und ob ich meine Ex-Freundin zurück will oder nicht komme ich im Kapitel "Erkenntnis" Smile

Inzwischen habe ich dank Anti-Depressiver es geschafft mich wieder zu bewegen. Ich treibe tatsächlich Sport und gehe spazieren zum ablenken und als Ventil. Das hilft bei allen Problemen. 

Falls du einen Rat oder Idee hast, gerne immer raus damit. Ich spreche gerade mit so vielen Menschen über meine Probleme, sodass ich permanent überall immer Ideen bekomme. Mal schlechte, mal gute Big Grin  Ich lasse mich da nicht beirren Smile


Bis demnächst
Patchi


RE: Geheimes Doppelleben - Geduldige - 19.05.2021

@Hallo Patchi,

schön, wieder von Dir zu lesen.

Es tut mir leid, was Du wegen Deinen Eltern durchmachen musstest und musst. Mir geht es ähnlich. Ich wohne bei Berlin, komme aber aus Sachsen, wo meine Eltern wohnen. Nur noch sehr selten fahre ich sie besuchen weil es fast immer Stress, Streit und Spannungen gibt. Sie sind zwar verheiratet, wohnen aber getrennt.

Also, dass Deine Ex-Freundin Dich kontaktiert mit Bildern etc. sagt auch mir, dass sie nicht abgeschlossen hat.

Aber nachdem, was Du über sie zu den vergangenen Jahren nun geschrieben hast, frage ich mich, was für Dich an ihr so perfekt gewesen ist...? Für mich liest es sich eher so, als seist Du der Traummann und sie nicht wirklich für Dich dagewesen. Du hast Dich immer wieder aufgerappelt und wirklich angestrengt. Von ihr lese ich nur, dass sie Dir nichtmal die Gespräche geben konnte, die Du so sehr gebraucht hättest.

Ist der seltene Sex der Grund für sie gewesen, sich von Dir zu trennen?

Vielleicht seid Ihr irgendwann bereit, Euch über alles auszusprechen und abzuschließen oder es nochmal miteinander zu versuchen.

Es ist toll, zu lesen, dass Du jetzt so aktiv bist im Sport und auch im Austausch mit anderen. Ich denke, Du bist auf einem richtig guten Weg.

Meine Idee halte ich bewusst zurück weil ich denke, dass Du sie aktuell nicht brauchst und ganz gut zurecht zu kommen scheinst. Zudem will ich Dich nicht unnötig triggern. Das würde ich mir nicht verzeihen.

Lieber Patchi, ich freue mich immer, wenn Du schreibst, egal, wie lang der Text ist.

GLG Geduldige


RE: Geheimes Doppelleben - Bogaram - 20.05.2021

Ich finde dein Tagebuch wirklich sehr spannend.
So wie du schreibst, ist es sehr belebend und interessant zu lesen.
Auch, dass du den Leser schon auf die nächsten Kapitel vorbereitest. Wirklich gelungen.


Ich finde deine Situation sehr schwierig und habe selbst so was nicht erfahren, um dir wahrscheinlich einen guten Tipp geben zu können.
Aber vielleicht findest du es ja auch gut, wenn du weißt, dass es Leute gibt, die sich das durchlesen und für dich mithoffen, dass alles wieder gut wird. Ich würde es mir wünschen für dich!


Liebe Grüße

Bogaram


RE: Geheimes Doppelleben - Patchi - 30.05.2021

TAG 1

Verdammt. Ich hatte es noch bis Tag 24 durchgehalten. Dann folgten 3 Tage Masturbation ohne Pornos. Da dachte ich noch ich werd mich fangen können. Und habe überlegt eher den Mode zu ändern. Doch nach den ersten 3 Tagen war erstmal wieder die Luft raus und um weitere Stimulation zu bekommen mussten Pornos wieder her. Mist. 

Ich hab die Wirkung von Triggern unterschätzt. Und die Ausreden in meinem Kopf die immer weiter nach vorne gekommen sind. 

Ich habe in diesem Rückfall so einiges gelernt. Ich muss zugeben, die ersten 3 Tage waren sehr befreiend. Ich hatte schon richtige schmerzen unten rum um und endlich zu masturbieren war eine echte Erleichterung. Aber was darauf folgte war das klassische Muster. Ich fühlte mich dann nach dem O gar nicht mehr gut. Und in diesem Moment habe ich weiteres erkannt: Ich hatte wesentlich weniger Energie im laufe der letzten Woche. Wenn mir langweilig war wurde dann eben PMO gemacht. Statt diese Energie anderweitig loszuwerden. Durch etwas das ich mir selbst aussuche. Und nicht durch eine Sucht ausgesucht wird. 

Ich habe auch gelernt das meine Trigger nicht ausschließlich irgendwie pornografische oder sexuelle Inhalte sind. Auch sind es diese im Alltag. Überall. Und ich weiß jetzt, dass ich diesen Triggern, zumindest so lange ich kann in der Anfangsphase, komplett aus dem Weg gehen muss. 

Ich habe auch eine Theorie warum es zum Rückfall kommen konnte. Mir geht es psychisch aktuell wieder besser. Und das führt dazu, dass ich glaubte mit allem anderen auch Fertig zu werden. Aber das ist falsch. Meine verschiedenen Probleme gerade im Leben sind sehr unterschiedlich und müssen alle einzeln bearbeitet werden. Nur weil es mir mit der Depression besser geht, habe ich noch lange nicht meine Porno-Sucht im Griff. Obwohl auch alles irgendwie zusammenhängt.

Ich habe jetzt nach einer Woche Rückfall beschlossen wieder neu zu starten. 

Patchi

P.S. @Geduldige, @Bogaram: Es tut wirklich gut einfach zu wissen das es jemand liest Smile


RE: Geheimes Doppelleben - Geduldige - 30.05.2021

@Hey Patchi,

willkommen zurück. Ich dachte schon, wir hätten Dich verloren.

Zunächst einmal ist es viel Wert, dass es Dir bzgl. Deiner Depression besser geht. Das freut mich, zu lesen. 24 Tage Verzicht sind auch schon ein guter Wert, an den Du anknüpfen kannst. So wie es sich liest, hast Du durchaus aus dieser Zeit etwas mitgenommen und Dir Gedanken darüber gemacht, woran es gelegen haben könnte. So hast Du die Möglichkeit, daraus zu lernen und Deinen Weg mit Strategien zu optimieren.

Ich glaube, es wäre nicht sooo tragisch gewesen, wenn Du auf Grund der von Dir beschriebenen Schmerzen 1x masturbiert hättest. Vielleicht kannst Du da nochmal genauer hinschauen, wie Du das gemacht hast (hart und schnell oder sanft und langsam und ob Dein Kopf frei von Pornobildern war), auch was danach dazu geführt hat, dass Du es 3 Tage hintereinander getan hast (Gedanken, Ambitionen, Gefühle).

Über den Leichtsinn oder Übermut (so nenne ich es einfach mal), von dem Du durch Dein allgemein positiveres Befinden (bzgl. Depression, soziale Kontakte, der Austausch, Sport etc.) berichtest, habe ich in anderen Tagebüchern auch schon gelesen. Interessant dazu ist auch die Erkenntnis, von der aktuell @fokusfinden in seinem Tagebuch schreibt, dass diese Euphorie oder positive Ereignisse ebenso den Suchtdruck auslösen/erhöhen können (Dopamin).

Das soll nicht heißen, dass diese Euphorie schlecht ist, sondern, dass man lernen muss, sie in die richtige Richtung zu lenken, nicht in die Richtung, die zu alten Verhaltensmustern führt.

Ich bin sehr zuversichtlich, dass Du das schaffst.

Alles Liebe

Geduldige


RE: Geheimes Doppelleben - heinrich66 - 30.05.2021

Hallo Patchi!

Ich kenn das auch mit den Rückfällen, zwar nicht ganz so heftig, aber doch. Schau nach vorne, starte einen neuen Versuch, es gibt immer einen Anfang und du schaffst diesmal wieder viele Tage, außerdem weißt du nun, welche Gefahren (TRIGGER) lauern und vielleicht schaffst du es auch nach einmal zu onanieren, dich wieder zu fangen. Denn mir haben auch schon oft die Hoden so wehgetan, dass ich mir schon Sorgen um meine Gesundheit machte.

Alles Gute!
Heinrich


RE: Geheimes Doppelleben - Patchi - 03.06.2021

TAG 5 

Ja ich bin weiter dran Smile Auch wenn ich mich nicht mehr so häufig melden. Das liegt daran das mein Leben gerade komplett bekloppte Wendungen genommen hat. Ich habe schon vor einigen Wochen eine neue Frau über eine Dating App kennengelernt. Vor 2 Wochen (1 Tag nach meinem Rückfall) habe ich das erste Date mit ihr gehabt. Letztes Wochenende das Zweite und Dritte. Heute war das Vierte. 

Diese Frau zeigt mir einfach alles was ich in meiner letzten Beziehung vermisst habe. Passt perfekt zu mir. Ist ein toller Mensch einfach. Wir haben unendlich viele schöne Gemeinsamkeiten. Ich habe wirklich nicht damit gerechnet schon 5 Wochen nach der Trennung einer 5 jährigen Beziehung etwas neues zu finden und mich darauf einlassen zu können. Aber so etwas kann man nicht planen. Diese Person ist in mein Leben getreten und ist nun hier. Und sie ist toll. Und ich fühle mich toll.

Das Problem nun: Heute kam es auch schon zum Sex. Sie ist ganz anders als meine Ex-Freundin. Meine Ex war extrem passiv, eher abgeneigt für neue Dinge, alles andere Wild. Meine neue Bekanntschaft (es läuft alles auf eine Beziehung aus im Moment) ist da völlig anders. Sie liebt Sex, hat super spaß dran. Mich zu verwöhnen. Verwöhnt zu werden. Und sorry für die Wortwahl, aber ich weiß nicht wie ich es sonst beschreiben soll: "Sie will einfach richtig durchgefickt werden". Das war immer mein Traum so eine Frau. Gleichzeitig ist sie super klug. Eine Ärztin. Hat kein Interesse an ONS oder so etwas, nur nach etwas Festem. Eine Kombi mit der ich viel spaß und Zufriedenheit erlangen könnte. 

Und obwohl sie super heiß ist, hat "der da unten" nicht mitspielen wollen. Typisch. Während des Rummachens war er mehrere Stunden permanent präsent. Und sobald die Hose offen war, war alles vorbei. Dabei hab ich den tollsten Blowjob meines Lebens bekommen. Ich hab gesagt ich müsse aufs Klo, hab mir eine Viagra reingepfiffen und ihr dann gesagt das ich Errektionsprobleme habe und ich deswegen mir grad eine Viagra reingehauen hab.

Das fand sie gar nicht gut. Sie ist der Meinung, dass ich das Problem psychisch angehen muss und nicht durch Pillen. Hätte ich mir denken können wenn ich mit einer Ärztin ausgehe. Sie war aber sehr verständnisvoll. Als sie dann aber gesehen hat, was für Nebenwirkungen die Pillen haben, bei mir Herzrasen, wollt sie keinen Sex mehr mit mir. Und meinte das wir das Problem anders lösen und uns kein Stress machen müssen. Eine unfassbar verständnisvolle Geste. Und trotzdem fühle ich mich wieder erniedrigt. Und konnte gar nicht mehr entspannen. 

Nun denn. Wir haben gekocht zusammen. Und während der 30 Min Ofen Backzeit ging es dann wieder heiß her zwischen uns. Sie hat doch nochmal den Versuch gestartet. Wir hatten also doch Sex. Und ich konnte ihr geben was sie brauchte. So wie sie es wollte. Es hat wirklich spaß gemacht. Ich hätte dank der Pille auch noch eine halbe Stunde weiter machen können - aber ich konnte nicht kommen. Während sie einen Orgasmus nach dem anderen hatte. Und ich hab nichtmal ansatzweiße das Ende spüren können. Egal was ich versuchte. Obwohl es so spaß gemacht hat. Wir haben es daher auch dabei belassen. War für sie dann auch ok. Das ist mit diesem Pillen nunmal so. Die Mechanik ist dann da, aber das Gefühl trotzdem nicht. 

Wir werden uns weiter sehen und es ist sehr süß zwischen uns. Ich will aber wirklich ohne diese Pillen klar kommen. Mein Start hier war ja auch genau dafür da. Wieder Sex haben zu können. Spaß daran zu haben. Umso mehr ärgere ich mich grad über meinen Rückfall. Vielleicht wäre ich dann schon etwas weiter jetzt. 

Vielleicht hilft mir diese Frau auch bei dem Problem. Wenn sie mit mir zusammen langsam lernt Sex zu haben - sozusagen. 
Ich sehe es aktuell als Chance. Pornos sind dadurch auch grad völlig uninteressant geworden. Meine Fetische werden von ihr auch nicht bedient. Also kann sie glaub ich bei meiner Heilung helfen.

Aber die Situation ist neu für mich. Ich weiß gar nicht wie man solche Probleme in einer Partnerschaft zusammen bewältigt. Und grad wenn solche Probleme von vornherein da sind. Dadurch hab ich auf wieder eine Verlustangst. Obwohl diese aktuell total unbegründet ist. Aber das Ziel "nie wieder Pornos" ist dadurch wieder sehr konkret im Vordergrund. Aber das Ziel "Errektionsprobleme lösen" macht mir Angst. 

Das sind krasse Wendungen in den letzten Wochen gewesen. Und ich Schulde euch neu einige Kapitel und Erklärungen. Die werden noch folgen. Meine Situation hat sich aber drastisch geändert. Deswegen war es mir erstmal wichtig euch den aktuellen Stand mitzuteilen.

Bis in den nächsten Tagen
Patchi


RE: Geheimes Doppelleben - Geduldige - 04.06.2021

@Hallo Patchi,

ich freue mich so für Dich. Das klingt wirklich alles sehr schön.

Wegen dem Sex würde ich mir an Deiner Stelle gar keinen Stress machen. Vielleicht bist Du einfach nur aufgeregt gewesen und das legt sich bald.

Und selbst wenn es mit der Sucht zusammenhängt, hat Dir diese neue Frau doch gezeigt, dass sie Geduld und Verständnis hat, was das betrifft.

Ob Du ihr von der Sucht erzählen sollst, entscheide einfach aus dem Bauch heraus. Wenn Du das Bedürfnis dazu hast, erzähl es ihr, spätestens jedoch, wenn Ihr mal zusammenziehen solltet und das Suchtproblem noch nicht aus der Welt geschafft ist.

So, wie Du sie beschreibst, schätze ich sie so ein, dass sie gut damit umgehen könnte. Außerdem willst Du ja was ändern und sagst nicht zu ihr: "Hey Babe, ach übrigens, ich bin pornosüchtig und steh drauf."

Sie hat jetzt schon super reagiert, als es mit dem Sex nicht klappte, und keinen Druck aufgebaut. Sie wird Dir bestimmt die Zeit geben, die Du brauchst.

LG Geduldige


RE: Geheimes Doppelleben - Patchi - 08.06.2021

TAG 11

Als ich das Tagebuch gestartet habe war ich bei Tag 9 meines ersten Versuches. Diesmal ist einiges anders. Das letzte mal war ich allein. Ohne Aussicht auf Sex. Die letzten 11 Tage fielen mir sehr leicht. Ich war extrem gut abgelenkt. Fast schon etwas zu viel gewesen. Ich habe diesmal auch wirkliche alle Konsummaterial weggeschafft. Keine Lesezeichen mehr. Keine versteckten Ordner. Jetzt könnte ich zum ersten mal seit Jahren gewissenhaft jeden Menschen an meinen PC lassen. Oder mein Handy. 

Gleichzeitig bin ich gerade frisch verliebt und habe viel anderes im Kopf als mich mit Pornos zu beschäftigen. Das tut gut. Und hilft vielleicht längerfristig sie komplett raus zu kommen. Nach meinem Beitrag vor einigen Tagen hatten meine neue Freundin und ich öfters Sex. Beim 2. Mal war es schon etwas besser. Ich konnte zumindest Sex haben, auch wenn er nicht ganz so hart war. Beim 3. mal war es direkt nach dem Aufstehen. Die Morgenlatte war sehr stark und wir konnten super Sex haben, ohne Erektionsprobleme. Das 4. Mal war dann am gleichen Tag Nachmittags. Ich war selbst überrascht, aber auch da gab es keinerlei Probleme mehr. Selbst Stellungswechsel waren kein Problem mehr. Oder Positionen die für mich davor unmöglich waren. Und das obwohl es schon das 2. Mal an dem Tag war. 

Das sind für mich gerade unglaubliche Erfahrungen die ich mache. Ich frage mich auch woran das liegen kann, dass es jetzt so gut funktioniert wie je zuvor. Ich glaube der 1. Hauptgrund ist, dass ich komplett auf das Masturbieren verzichte. Und auch komplett auf Pornos. Der 2. Hauptgrund ist, dass ich das Glück habe eine Person kennengelernt zu haben, die sehr großes Verständnis für meine Probleme hat. Ich muss vor ihr nichts verstecken. Und das tut gut. Wirklich gut. 

Ich hab zum ersten mal im Leben richtigen spaß am Sex. Einfach mit der Person die vor mir ist. Keine Bilder im Kopf. Keine Fantasien. Einfach mit der Person die ich mag intim zu sein. Und es ist sogar unfassbar schön, obwohl ich selbst bisher nur 1 Mal gekommen bin. Das ist für sie zwar noch etwas merkwürdig. Aber das wird bestimmt auch noch besser werden. 

Das sind extreme Veränderungen die gerade bei mir passieren. Im Kopf. Körperlich. Im Leben. Und das auf eine extrem schnelle Art und Weise. Diese schnellen Veränderungen kommen denke ich dadurch, dass ich mit der Trennung von meiner Ex-Freundin vieles angefangen habe aufzuarbeiten und anzugehen. Statt mich zu verkriechen. Und gleichzeitig habe ich extrem gute Hilfe bekommen. Durch Freunde und Familie. Aber auch durch meinen Psychologen. Oder meinen Hausarzt. Oder meinen Arbeitgeber. Oder meine Kollegen. Alle waren für mich da. Das alles hat mir ein sehr starkes Gefühl gegeben. Und die Kraft, an mir zu arbeiten. 

Mein Weg ist gerade erst gestartet. Aber ich merke jetzt an den ersten Veränderungen, dass ich alles richtig mache. Man muss sich seine Probleme eingestehen. Sich Hilfe suchen. Arbeit rein stecken. Sich auch mit dem Negativem auseinandersetzen. 

Mein Rückfall ärgert mich nicht mehr. Er hat mir nur dabei geholfen weitere Erkenntnisse zu erlangen. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Und wie sich meine Einstellung zu Pornos entwickeln wird. Ihr werdet auf jeden Fall weiter von mir hören Smile

Patchi

P.S. Ich habe die nächsten beiden Tage wahrscheinlich Abends etwas mehr Zeit, dann werde ich noch das fehlende Kapitel "Erkenntnis" nachliefern Smile


RE: Geheimes Doppelleben - Patchi - 09.06.2021

TAG 12

Erkenntnis 
Wie konnte es zu diesem geheimen Doppelleben kommen? Ich habe vor meiner letzten Beziehung als Single auch masturbiert. Aber weniger. Deutlich weniger. Ich habe auch geraucht. Ich habe es aber auch ohne Beziehung geschafft selbstständig aufzuhören. Mir hatte als Single immer etwas gefehlt. Eine Partnerin. Mit der ich alles teilen kann. Spaß haben kann. Im Guten und im Schlechten. Ich dachte ich hätte das gehabt.

In meinem Einstieg in dieses Tagebuch habe ich gesagt, dass meine Ex-Freundin der perfekte Mensch für mich war. Die Erkenntnis der letzten Wochen ist jene, dass es eben nicht so war. Ganz im Gegenteil. Wir waren völlig verschieden. Haben nur die negativen Eigenschaften als Gemeinsamkeit gehabt. Nicht die Guten. Wir haben seit Beginn der Beziehung gestritten. Ich habe immer nachgegeben. Weil ich dachte, dass ich derjenige bin der kaputt ist. Und froh sein kann das mich überhaupt jemand will. Ich habe mich verbogen. Ständig. In allen Bereichen. Bis nichts mehr von mir über war. Und in einer solchen Situation, kam dann die Trennung meiner Eltern hinzu. Was folgte war eine schwere Depression mit totalem Interessen-Verlust. Und noch viel schlimmer: Der Glaube, dass meine Situation durch die Trennung meiner Eltern hervorgerufen wurde. Das hat mich wahrscheinlich in meinem Erkenntnis-Prozess über lange Zeit geblendet. 

Erst durch die Trennung von meiner Ex-Freundin habe ich angefangen die Dinge ganzheitlich zu reflektieren. Zusammen mit Freunden, Familie, mit mir Selbst, mit meinem Psychologen und hier in diesem Tagebuch. Obwohl mir jeder geraten hat, weg von dieser Frau zu kommen, wollte ich sie trotzdem wieder haben. Irgendwann hat es aber bei mir Klick gemacht. Und seitdem erkenne ich die Dinge sehr klar. 

Ich gebe meiner Ex-Freundin keine Schuld. Wir haben einfach nicht zusammen gepasst. In dieser Beziehung konnte ich mich anstrengen so sehr ich wollte, es hat nie etwas gebracht. Andererseits hat sie es nie hinbekommen mir das zu geben, was ich brauchte. Wir haben uns mal wirklich geliebt und hatten auch spaß zusammen. Aber aus dieser Beziehung konnte nichts werden. Schon von Anfang an nicht. Vielleicht habe ich durch meine eigenen Bemühungen vieles hinausgezögert. Fest steht aber, dass es gekommen ist, wie es kommen musste.

Ich bin sehr froh nun einen neuen Lebensweg zu bestreiten. Ich habe in den letzten Wochen unglaublich viel gelernt über mich. Dinge, die kurzfristige Effekte hervorrufen, aber auch Dinge die langfristig meine Denkweise verändern. 

JETZT ist die Zeit für Veränderungen. Mit den Erfahrungen der Vergangenheit und mit den Dingen die ich in der Gegenwart tue, gestellte ich meine Zukunft. So wie ich sie haben will. Alles liegt in meiner Hand. In meinem Kopf. Und es wird anstrengend. Und ich werde weiter Hilfe benötigen. Aber die Zeit war noch nie so Reif wie heute. 

Bis demnächst
Patchi