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Ist man irgendwann zu alt...?
#1
Das ist eine Frage die ich mir mittlerweile häufig stelle.
Ist man irgendwann zu alt um noch zu einer natürlichen Sexualität zu finden?

Hi an alle,

ja, wenn man wie ich erst mal die 40 geknackt hat, denkt man durchaus über so etwas nach.
Lese seit ein paar Tagen hier im Forum und da ich woanders auch schon einen Kommentar abgegeben habe, dachte ich, ich stelle mich doch auch mal vor, damit ein Leser sich ein Bild über meinen Bezug zum Thema machen kann (sofern er das möchte). Könnte lang werden, versuch es aber doch im Rahmen zu halten. Ich muss vorweg sagen, dass ich doch auch sehr skeptisch mit dem Thema Pornosucht umgehe. Nicht weil ich leugnen würde, dass es so etwas gibt, sondern eher weil ich denke, dass da längst noch nicht alle Mechanismen und Wirkungsweisen verstanden sind. Dazu später mehr.

Ich bin ja schon soooo alt, dass es in meiner Jugend gar kein Internet gab und somit auch keine Pornos (Für einige hier vielleicht gar nicht mehr vorstellbar). Vom regelmäßigen (im Prinzip täglichen) masturbieren hat mich das jedoch nicht abgehalten. Im Nachhinein denke ich, dass ich relativ früh damit angefangen habe (habe aber auf die Schnelle kein statistisches Alter gefunden), jedenfalls war ich wohl 7 oder 8 (ohne zu wissen, was ich da mache aber es machte Spaß).

Als Jugendlicher ziemlich schüchtern, nicht in der Lage ein Mädchen anzusprechen blieben mir dann die Erfahrungen, die ein Junge halt machen sollte ebenfalls verwehrt. So wurde ich Erwachsen und dann kamen die ersten Jahre des Internets (für die Masse), zuerst war das noch kein wirkliches Vergnügen. DSL gab es nicht, es war die gute alte Modem Zeit. An Videos war da noch nicht zu denken aber pornografische Bilder fanden sich dann doch sehr bald und die hab ich dann auch mit Vergnügen konsumiert und eben dazu masturbiert. Und das sehr häufig.

Der Rest ist technische Geschichte, die Modems wurden schneller, irgendwann kam DSL und die Vollversorgung mit Filmen aller Art ist seither gar kein Problem mehr. Bei mir ist das dann auch irgendwann ausgeartet und viele Jahre wurde so ziemlich jede freie Minute damit verbracht das Zeug im Internet zu suchen und dazu zu masturbieren. Mittlerweile war ich ein sogenannter AB, ein Mensch ohne jede Beziehungserfahrung mit nachvollziehbaren Nebenwirkungen. Kein Selbstwertgefühl, Frust, depressive Phasen usw. Vielleicht irgendwie verständlich, dass man sich dann in der einzigen Sache verliert, die einen vermeintlich erfüllt und befriedigt. Es gab auch Phasen wo ich regelmäßig Alkohol getrunken habe, bis zum Alkoholiker habe ich es aber nicht geschafft, was mich im Nachhinein immer gewundert hat aber natürlich bin ich froh, dass ich dieses Problem dann doch ausgelassen habe. Rückblickend empfinde ich es als sehr schlimm und natürlich traurig, wie ein Mensch einen Großteil seines Lebens so verbringen kann. Wenn einem dann erst mal bewusst wird, dass diese Jahre unwiderruflich verloren sind, ist das auch ziemlich frustrierend.

Deswegen an dieser Stelle mal mein Rat an jüngere Leser. Wenn du 20 oder Mitte 20 bist, schau, dass du das alles unbedingt in den Griff kriegst, glaube mir mit 35, 40 wird alles nur viel schlimmer.

Ich Ende erst mal hier, möchte aber später gerne noch etwas zu meiner aktuellen Situation und meine Gedanken zum Thema Pornosucht und weshalb ich manche Dinge skeptisch sehe, sowie zur nichtvorhandenen Alkoholsucht und weshalb ich dem Bedeutung beimesse schreiben.

Nushell
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#2
Ich wollte gerne noch meine Gedanken zum Thema Porno-Sucht schreiben.
Vielleicht kann jemand etwas damit anfangen oder auch gerne ein paar Dinge erklären, die ich bisher vielleicht einfach falsch verstanden habe.

Ich glaube – um mal etwas provokant einzusteigen - eine reine Porno-Sucht gibt es in diesem Sinne gar nicht.
Jedenfalls fällt es mir schwer mir eine reine Sucht nach Pornos vorzustellen.

Was mach ich überhaupt hier mit so einer Meinung und wie komme ich darauf?

Wie ja schon im Beitrag vorher erklärt habe auch ich eine lange Geschichte mit übermäßigem Porno-Konsum hinter mir und mittlerweile entsprechende Probleme ein normales Sexualleben zu führen. Dennoch denke ich nicht, dass das alles vom Porno schauen alleine kommt, sondern denke, dass die Folgen eher durch die übermäßige Handbetätigung beim Filmchen schauen entstanden sind. Das finde ich wichtig herauszustellen, da ich erst gerade wieder in einem Artikel gelesen habe, dass Porno-Sucht keine Sexsucht wäre und weder Sex noch Masturbation das Problem wären, sondern einzig und alleine ständig neue Pornos zu schauen wäre das Problem.

So jetzt kann sich jeder ja mal die Frage stellen, gibt es hier irgendeinen der sich einen Porno nach dem anderen reinzieht ohne sich dabei anzufassen und zu masturbieren? Ich kann mir das ganz ehrlich nicht vorstellen und aus diesem Grund halte ich auch eine Sucht alleine nach Porno schauen für unvorstellbar. Porno schauen ohne wichsen ist einfach nur öde. Nach meinem Verständnis ist das Verhalten und von mir aus auch das was man als Sucht bezeichnen kann, eine Kombination aus Porno schauen und masturbieren.

Im Grunde wäre eine andere Frage ob dieses Detail überhaupt eine Rolle spielt, wenn man beim Reboot ja ohnehin sowohl auf Pornos als auch auf Masturbation verzichten soll. Allerdings habe ich Problem damit einer These zu folgen, wenn ich schon den Ansatz für unlogisch halte. Außerdem habe ich wirklich Probleme mit der Flatlinephase.

Bei mir ist es aktuell so, dass ich seit einigen Wochen gar keine Pornos schaue und damit auch gar kein Problem habe. Was mir aber zugegebenermaßen schwer fällt ist aufs masturbieren zu verzichten. Das klappt vielleicht an 2 von 7 Tagen. Insofern erscheint mir noch viel logischer, dass es sich dabei (zumindest bei mir) eher um eine Masturbationssucht (wobei ich den Begriff Gewohnheit dem Suchtbegriff vorziehe) als um eine Porno-Sucht handelt. Auf das eine kann ich schließlich problemlos verzichten auf das andere nicht. Zumindest nicht wenn ich zb. abends alleine im Bett liege. Wenn ich dagegen im Kino sitze, musste ich noch nie masturbieren, weswegen ich auch das eher für eine schlechte Gewohnheit als für eine Sucht halte.

Ich möchte aber an dieser Stelle klarstellen, dass mein Fazit nicht lautet, dann kann ich ja ruhig wieder Filme schauen. Und ich möchte das Filme schauen auf keinen Fall verharmlosen. Das Problem bei den Filmchen sehe ich darin, dass dadurch im Hirn der Jagdtrieb nach ständig neuem Filmmaterial geweckt wird und man damit in eine Dauerschleife gerät. Man will ständig etwas Neues sehen und dabei ständig masturbieren.

Was für mich bei dem ganzen Thema rund um Pornosucht und ED irgendwie viel zu kurz kommt ist der Libido Begriff bzw. der Begriff der sexuellen Lust. Als mir mein ED Problem zum ersten Mal bewusst wurde und ich mich ein wenig mit diesem ganzen Kram auseinandergesetzt habe, wurde mir klar, dass ich eigentlich nie wirklich einer Lust um nicht zu sagen Geilheit gefolgt bin. Vielmehr war ja über Jahre tagtäglich die Gewohnheit bzw. Sucht die Triebfeder für Filmchen und Handbetrieb. Und genau das halte ich irgendwie für entscheidend. Wenn der Körper nie eine Lust oder Geilheit „produzieren“ muss, weil  es ständig sexuelle Befriedigung gibt, verkümmert dann vielleicht die Fähigkeit dazu? Sexuelles Verlangen wird doch letztlich auch von Botenstoffen ausgelöst aber was passiert damit wenn ein Körper die entsprechenden Botenstoffe über Jahre nicht ausschütten muss, weil das Bedürfnis permanent befriedigt ist?
Meine Frage ist eigentlich ob der komplette Verzicht auf alles tatsächlich der beste Weg ist um seine Sexualität wieder in Ordnung zu bringen. Oder ob es nicht besser wäre zu versuchen die sexuelle Lust wieder aktiv anzukurbeln. Wenn man erst mal 40 ist hat man irgendwie Angst das einem die Zeit wegläuft, dann tut ein halb oder einjähriges Experiment mit ungewissem Ausgang ziemlich weh.

Was ich irgendwie bei den ganzen Studien vermisse sind alternative Versuche.
Was passiert bei jemandem mit entsprechender Geschichte, der dann ab und zu einen Porno oder noch besser nur einen Teasingfilm schaut ohne dabei zu masturbieren (was freilich der schwierige Teil wäre). Müsste dann der Sexualdrang nicht angekurbelt werden. Wie wirkt sich eine wenn auch nur eingeschränkte Sexualität (sofern man einen Partner hat) bei ED auf den Sexualdrang aus, wenn man zb. gegenseitige erotische Massagen usw. anwendet. Sollte nicht auch durch sowas der Sexualdrang eher angekurbelt werden als durch absolute Enthaltsamkeit? Ich hab in letzter Zeit tatsächlich schon darüber nachgedacht Kontakt zu einer Prostituierten zu suchen um meinem masturbationspornogeschädigten Gehirn zur Abwechslung mal echten körperlichen sexuellen Kontakt zu bieten und zu schauen wie sich so etwas auf sexuelle Erregbarkeit und Lustempfinden auswirkt. (Was mir dabei vorschwebt wäre natürlich kein Pornosex und gerade kein Geschlechtsverkehr, sondern eher streicheln, anfassen, erotische Massagen halt). Bisher gelingt es mir aber auch nicht meine Scham zu überwinden und mit so einem Problem überhaupt an eine entsprechende Dame ranzutreten. Irgendwie hab ich halt das Gefühl in mir, man müsste eigentlich mehr tun als monatelang gar nichts zu tun...  Sad

Erst mal soweit…
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#3
Interessant. Ich habe auch seit ca. 50 Tagen wenig Lust. Hatte deswegen auch schon zweimal einen sehr depressiven Tag hinter mir. Hatte großes Verlangen erwartet und bis auf kleine Blitzer im Hirn war nicht viel. Keine erotischen Träume.

Allerdings, wenn mich meine Frau mal etwas intensiver küsst, Ich das Gefühl habe, sie hat Lust auf mich, turnt mich das an. Ich hoffe sehr, dass es beim nächsten Sex-Versuch klappt und ich anspringe, sonst macht mich das wieder fertig.


Immer weiter... Smile

[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=9113]
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#4
(09.06.2016, 22:05)Wolle schrieb: Interessant. Ich habe auch seit ca. 50 Tagen wenig Lust. Hatte deswegen auch schon zweimal einen sehr depressiven Tag hinter mir. Hatte großes Verlangen erwartet und bis auf kleine Blitzer im Hirn war nicht viel. Keine erotischen Träume.

Allerdings, wenn mich meine Frau mal etwas intensiver küsst, Ich das Gefühl habe, sie hat Lust auf mich, turnt mich das an. Ich hoffe sehr, dass es beim nächsten Sex-Versuch klappt und ich anspringe, sonst macht mich das wieder fertig.

Ganz ehrlich, unter diesen Umständen würde ich mittlerweile gar keinen Sex-Versuch wagen. Ich kenne das ja selber, da ist man ja gedanklich mehr mit seinem Ständer beschäftigt und ob er denn auch steht und wenn ja wie lange... und unter dem Druck und den Gedanken ist die Wahrscheinlichkeit gleich höher, dass nichts mehr geht. Ich hab mir nach dem letzten Fehlversuch geschworen es nicht mehr mit Vorsatz zu probieren. Ich stelle es mir im Moment am Idealsten vor, wenn GV bei sexuellen Handlungen erstmal beidseitig ausgeklammert wird.Gibt ja auch andere schöne Dinge aber es nimmt sofort den Druck vom Mann. (Wenns dann super läuft kann man ja immer noch spontan...) Aber es sollte eben keine Enttäuschung sein, wenn es nicht zum GV gekommen ist.Dazu braucht es natürlich auch eine verständnisvolle und geduldige Partnerin und eine gute Atmosphäre in der man offen über solche Dinge reden kann, das ist ja häufig schon ein Problem wie ich selber aus Erfahrung weiß.
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