01.06.2022, 09:56
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 01.06.2022, 10:02 von ThunderDome.)
Heute ist der 1. Juni, damit habe ich heute offiziell das erste Mal seit jeher einen kompletten Monat ohne Pornografie, bewusst eingesetztem Bildmaterial oder zwanghafter Masturbation verbracht. Noch dazu ist es mir so leicht wie noch nie in meinem Leben gefallen, darauf zu verzichten. Es ist nicht mal so, dass ich von einem ungebrochenen Willen sprechen könnte, es fühlt sich viel mehr so an, als hätte ich mir das einfach abgewöhnt. Insofern bin ich erstmal happy 
Nur ist es für so ein Denken leider noch zu früh. Das merke ich auch daran, dass mir dieses "Hobby" unterbewusst immer noch "fehlt". Erst heute hatte ich wieder einen sexuell aufgeladenen Traum, in dem ich mir Bilder von einer nackten Frau (keiner speziellen) angesehen hatte. In dem Traum hatte ich den festen Entschluss gefasst, erstens grundsätzlich wieder und zweitens speziell zu diesen Bildern onanieren zu wollen. Natürlich, warum sollte ich auch von echtem Sex träumen? Tatsächlich war es aber sogar kein feuchter Traum diesmal und direkt nach dem Aufstehen waren die Erinnerungen daran nahezu weg. Als ich dann allerdings auf die Toilette ging sind mir diese Bilder wieder in den Kopf geschossen. Dann habe ich kurz darüber resümiert und innerlich mit den Schultern gezuckt. Alles ziemlich strange...
So viel dazu erstmal.
Was mich gestern allerdings noch stark beschäftigt hat, waren einige Aussagen zur "NoFap-Community", die ich online gelesen hatte. Auswirkungen auf Körper und Geist werden systematisch diskreditiert und unbeschränkt häufiges Masturbieren durch "Expertenmeinungen" (teilweise Doktoren) als bedenkenlos legitimiert. Gleiches gilt für den Konsum pornografischer Inhalte, nach dem Motto es liege ja auch in der Natur des Mannes, alles zu begatten, das in seinem Blickfeld liegt. Und derartige Meinungsäußerungen gibt es in schier unbegrenzter Menge! Beim Lesen ist wieder richtig Wut in mir hochgekocht. Da wird Polemik ohne Ende betrieben und zum Schluss nicht selten ein Appell gesprochen, man solle die "normale" Bevölkerung doch nicht bekehren wollen zu einem frommen und zölibatären Leben... Dass es darum nicht geht wird ignoriert und in einen Topf geworfen. Häufigstes Argument, dass man trotz NoFap bei Frauen nicht besser ankäme und keine Potenzsteigerung zu erwarten wären. OK, ist irgendwie klar, nur Pornokonsum + Auswirkungen und Beziehungsthematiken werden nahezu vollständig ausgeklammert und/oder kleingeredet. Wissenschaftlich fundiert is da nix, aber man(n) möchte sein Weltbild natürlich erhalten, das ist es, was ich aus solchen Aussagen herauslese.
Aber natürlich gibt es auf der anderen Seite Menschen, die NoFap tatsächlich zur vermeintlichen Potenz- bzw. Attraktivitätssteigerung für Frauen nutzen wollen und (möglicherweise) ansonsten kein Suchtproblem haben. Leute, die diese 90 Tage Challenge promoten und sich als geheilt von allem Übel verkaufen, teilweise auch schon nach einem Monat. Leute, die auch auf Sex (obwohl möglich) komplett verzichten, um dann nach erfolgreichem Abschluss der Pascha im Bett zu sein. Das ist natürlich genauso dämlich und völlig am Ziel vorbei. Diese Splittergruppe befeuert allerdings die andere Extreme.
Dass Pornografie und (Turbo-)Masturbieren, durch Studien belegt, allerdings tatsächlich gravierenden Einfluss auf Körper und Psyche hat, geht dabei wie erwartet völlig unter... Es gibt sogar Berichte in der deutschen Ärztezeitung, öffentlich zugänglich. Juckt in der breiten Masse aber keinen. Und diejenigen, die tatsächlich ein Problem haben (wie wir, die unsere Suchtproblematik erkannt haben) stehen zwischen den Fronten. Es kommt immer auf die Narration drauf an, wie ich etwas darstellen will. Es gibt keinen Konsens, der ist nicht sexy genug. Dass NoFap als Suchtmittelentzug dienen kann, juckt deshalb auch keinen, das wäre ja Konsens.
Und genau weil Massen so denken und sich beeindrucken lassen, genau deswegen wird sich auch in der Gesellschaft nichts, aber auch gar nichts, jemals wirklich ändern in dieser Hinsicht. Sex sells, das tat es schon immer, seit der Antike, und wird es wohl auch immer. Dahin schwimmt der Trend. Diese Erkenntnis hat mir einige Ernüchterung gebracht gestern. Vielleicht bin ich einfach nur naiv gewesen, zu glauben, dass ein Umdenken irgendwann mal stattfinden könnte. Wir stehen zusammen, sind aber doch alle Einzelkämpfer hier und das bleibt so...
SB frei (abstinent): 20 (+24) Tage
SB frei (auf Trigger): 46 Tage
Konsumfrei (mit&ohne SB): 48 Tage
Nur ist es für so ein Denken leider noch zu früh. Das merke ich auch daran, dass mir dieses "Hobby" unterbewusst immer noch "fehlt". Erst heute hatte ich wieder einen sexuell aufgeladenen Traum, in dem ich mir Bilder von einer nackten Frau (keiner speziellen) angesehen hatte. In dem Traum hatte ich den festen Entschluss gefasst, erstens grundsätzlich wieder und zweitens speziell zu diesen Bildern onanieren zu wollen. Natürlich, warum sollte ich auch von echtem Sex träumen? Tatsächlich war es aber sogar kein feuchter Traum diesmal und direkt nach dem Aufstehen waren die Erinnerungen daran nahezu weg. Als ich dann allerdings auf die Toilette ging sind mir diese Bilder wieder in den Kopf geschossen. Dann habe ich kurz darüber resümiert und innerlich mit den Schultern gezuckt. Alles ziemlich strange...
So viel dazu erstmal.
Was mich gestern allerdings noch stark beschäftigt hat, waren einige Aussagen zur "NoFap-Community", die ich online gelesen hatte. Auswirkungen auf Körper und Geist werden systematisch diskreditiert und unbeschränkt häufiges Masturbieren durch "Expertenmeinungen" (teilweise Doktoren) als bedenkenlos legitimiert. Gleiches gilt für den Konsum pornografischer Inhalte, nach dem Motto es liege ja auch in der Natur des Mannes, alles zu begatten, das in seinem Blickfeld liegt. Und derartige Meinungsäußerungen gibt es in schier unbegrenzter Menge! Beim Lesen ist wieder richtig Wut in mir hochgekocht. Da wird Polemik ohne Ende betrieben und zum Schluss nicht selten ein Appell gesprochen, man solle die "normale" Bevölkerung doch nicht bekehren wollen zu einem frommen und zölibatären Leben... Dass es darum nicht geht wird ignoriert und in einen Topf geworfen. Häufigstes Argument, dass man trotz NoFap bei Frauen nicht besser ankäme und keine Potenzsteigerung zu erwarten wären. OK, ist irgendwie klar, nur Pornokonsum + Auswirkungen und Beziehungsthematiken werden nahezu vollständig ausgeklammert und/oder kleingeredet. Wissenschaftlich fundiert is da nix, aber man(n) möchte sein Weltbild natürlich erhalten, das ist es, was ich aus solchen Aussagen herauslese.
Aber natürlich gibt es auf der anderen Seite Menschen, die NoFap tatsächlich zur vermeintlichen Potenz- bzw. Attraktivitätssteigerung für Frauen nutzen wollen und (möglicherweise) ansonsten kein Suchtproblem haben. Leute, die diese 90 Tage Challenge promoten und sich als geheilt von allem Übel verkaufen, teilweise auch schon nach einem Monat. Leute, die auch auf Sex (obwohl möglich) komplett verzichten, um dann nach erfolgreichem Abschluss der Pascha im Bett zu sein. Das ist natürlich genauso dämlich und völlig am Ziel vorbei. Diese Splittergruppe befeuert allerdings die andere Extreme.
Dass Pornografie und (Turbo-)Masturbieren, durch Studien belegt, allerdings tatsächlich gravierenden Einfluss auf Körper und Psyche hat, geht dabei wie erwartet völlig unter... Es gibt sogar Berichte in der deutschen Ärztezeitung, öffentlich zugänglich. Juckt in der breiten Masse aber keinen. Und diejenigen, die tatsächlich ein Problem haben (wie wir, die unsere Suchtproblematik erkannt haben) stehen zwischen den Fronten. Es kommt immer auf die Narration drauf an, wie ich etwas darstellen will. Es gibt keinen Konsens, der ist nicht sexy genug. Dass NoFap als Suchtmittelentzug dienen kann, juckt deshalb auch keinen, das wäre ja Konsens.
Und genau weil Massen so denken und sich beeindrucken lassen, genau deswegen wird sich auch in der Gesellschaft nichts, aber auch gar nichts, jemals wirklich ändern in dieser Hinsicht. Sex sells, das tat es schon immer, seit der Antike, und wird es wohl auch immer. Dahin schwimmt der Trend. Diese Erkenntnis hat mir einige Ernüchterung gebracht gestern. Vielleicht bin ich einfach nur naiv gewesen, zu glauben, dass ein Umdenken irgendwann mal stattfinden könnte. Wir stehen zusammen, sind aber doch alle Einzelkämpfer hier und das bleibt so...
SB frei (abstinent): 20 (+24) Tage
SB frei (auf Trigger): 46 Tage
Konsumfrei (mit&ohne SB): 48 Tage