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Sucht, Abstinenz, Verarbeitung
#1
Hallo,

Ich hatte mich unter https://www.porno-sucht.com/forum/showth...p?tid=3125 kürzlich vorgestellt und knüpfe jetzt daran an.


In Kürze:
- Seit über 20 Jahren pornosüchtig.
- Verstörende Inhalte angeguckt, die mich sehr belasten.
- In den letzten Jahren weitestgehend porno-abstinent, aber immer wieder kleinere Rückfälle, wo ich mir junge Frauen mit wenig Klamotten in sexy Posen angeguckt habe.
- Vor ca einem Monat der letzte Rückfall. Bin dabei wieder auf härteren Seiten gelandet und seitdem ist das Thema wieder sehr präsent.


Im letzten Monat bestand ein großer Teil meiner Freizeit darin, mich mit Sucht, Trauma etc. zu beschäftigen. Außerdem meditiere ich täglich.

Während ich in der ersten Woche nach dem Rückfall wie im Autopilot war, ohne Appetit oder großer Motivation irgendwas zu tun, bin ich in den letzten Wochen immer mehr zu meinem Normal zurückgekehrt. Das bedeutet aber nicht, dass es mir gut geht. Denn "normal" heißt für mich trotzdem ständige Angespanntheit, Ängste, Stress, schlechter Schlaf, depressive Gedanken.

Je mehr ich über Sucht lese, desto mehr versuche ich mich bewusst dagegen zu entscheiden. Es sind nicht nur die Pornos und erotische Bilder. Die habe ich zumindest akut gut unter Kontrolle (immerhin einen Monat lang nichts mehr angeguckt). Es geht darum, mit negativen Emotionen und Triggern anders umgehen zu lernen. Ich masturbiere aktuell weiterhin, aber deutlich weniger als noch vor einiger Zeit. Nur noch 3-4 mal pro Woche. Insbesondere wenn typische Trigger wie Stress oder depressive Gedanken auftauchen, versuche ich es expliizit nicht zu tun. Stattdessen meditiere ich, gehe spazieren, lasse die negativen Emotionen einmal in aller ihrer Wucht zu und versuche danach etwas zu tun, was mir langfristig gut tut.
Ich habe in letzter Zeit auch ungesundes Essen und Koffein deutlich reduziert. Nicht weil ich das an sich so schlimm fände, sondern weil ich wirklich weg davon will, Negatives so häufig einfach mit irgendwelchen Hilfsmitteln wegzudrücken. Ich habe wirklich große Angst, wieder bzgl. der Pornos rückfällig zu werden und will mich sogut es geht für schwierige Zeiten wappnen.


Ich habe unglaublich starke Schuld- und Schamgefühle. Und ich habe ständig riesige Angst, von irgendwas an das ganze Thema erinnert zu werden. Ich merke, wie das einen regelrechten Keil zwischen mich und andere Menschen treibt. Ich fühle mich quasi nie sicher und geborgen. Habe in den ungünstigsten Momenten starke unkontrollierbare Erinnerungen an das, was ich gesehen habe, was ich selbst angeklickt und angeschaut habe. Oft verbunden mit Panik. Manchmal habe ich auch dann das Gefühl, gar nicht mehr richtig da zu sein. Ich kann das irgendwie nicht verarbeiten. Ich versuche mich mit Meditation und anderen Übungen emotional stabil zu halten. An manchen Tagen geht das ganz gut, an anderen bin ich ein regelrechtes Wrack und hoffe nur, dass der Tag vorbeigeht und ich wieder schlafen kann. Manchmal beschäftige ich mich auch aktiv mit dem Geschehenen. Schreibe auf, was passiert ist, was mich belastet, wovor ich Angst habe. Zumindest, bis die Panik zu stark wird. Dann breche ich ab.

Nach allem, was ich gelesen habe, klingen die Symptome stark nach einem psychischen Trauma. Ich weiß nicht, ich bin ja auch kein Psychologe. Trotzdem kann es sicher nicht schlecht sein, Techniken aus der Traumatherapie zur Stabilisierung zu lernen. Ich suche parallel weiter nach einem Therapeuten. Aber ich hatte bereits in der Vergangenheit zwei Therapien wegen anderen Themen. Die waren nur so halb hilfreich. Deshalb möchte ich diesmal etwas sorgfältiger nach dem richtigen Therapeuten suchen. Gar nicht so einfach überhaupt wen zu finden.
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Sucht, Abstinenz, Verarbeitung - von Roderick - 04.05.2024, 10:18
RE: Sucht, Abstinenz, Verarbeitung - von Pedro - 19.06.2024, 19:55
RE: Sucht, Abstinenz, Verarbeitung - von Pedro - 09.07.2024, 12:12
RE: Sucht, Abstinenz, Verarbeitung - von Pedro - 11.07.2024, 05:17
RE: Sucht, Abstinenz, Verarbeitung - von Pedro - 14.08.2024, 10:35



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