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Mein 2. Versuch
#1
Hallo allerseits

Inspiriert durch das Tagebuch von RelightMyFire, der zwar viel jünger als ich ist, allerdings eine ähnliche Geschichte vorzuweisen hat, starte ich hiermit einen zweiten Reboot. Den ersten ernsthaften habe ich vor nicht weniger als sechs Jahren versucht.

Ursprünglich wohl getriggert und aus der Taufe gehoben von diversen Filmszenen (wer kennt die berühmte Tanzszene von "From Dusk Till Dawn" nicht!?) habe ich im Teenageralter einen Fussfetisch entwickelt, der mich bis heute "verfolgt" bzw. zu meinem Leben gehört. Ich mag schöne, gepflegte Frauenfüsse und ich denke auch, dass sich das so rasch (möglicherweise nie) ändern wird. Damit alleine habe ich kein Problem, ich stehe zu meinen sexuellen Vorlieben, die mit meinem echten Leben zu tun haben. Womit wir beim Hauptproblem wären. Ich habe sehr sexuell gesehen sehr lange nur in meiner Fantasie- und auch der (Fetisch-) Pornowelt gelebt. Zum ersten Mal Sex hatte ich an meinem 26. Geburtstag :-) Trotz einem ab jenem Zeitpunkt regem Sexualleben - ob als Single oder in Beziehungen - habe ich nebenbei immer Pornos konsumiert, die wenig bis gar nichts mit meiner Realität zu tun hatten.

Inzwischen weisse ich, dass neben einer entwickelten Vorliebe oder möglicherweise angeborenen Veranlagung auch Verdrängung / Fluchtverhalten vorhanden war und nach wie vor ist. Ich habe seit ziemlich genau zehn Jahren Mühe, Zugang zu meinen Emotionen zu finden, die positiven und die negativen. Dieses Vermeidungshalten hat wenig direkt mit meiner Sexualität zu tun, eher umgekehrt. Wenn ich mich emotionslos oder leer fühle, ist die Flucht in meine Fetisch-Welt eine willkommene Ablenkung und gibt mir zumindest sehr kurzfristig das Gefühl von Erfüllung. Wie falsch das ist, muss ich an dieser Stelle wohl kaum erwähnen. Ich habe mich seit meinem ersten Reboot intensiv mit Spiritualität, persönlicher Entwicklung, Achtsamkeit etc. befasst, in Therapie und durch unzählige Bücher. Inzwischen bin ich davon überzeugt, dass mein Pornoproblem unweigerlich mit meinen depressiven Verstimmungen, meinem ADS, meiner latenten Unzufriedenheit und den abgeflachten Emotionen zu tun hat.

Meine Freundin (kennengelernt kurz vor meinem ersten Versuch) kennt meinen Fetisch, akzeptiert diesen bzw. findet ihn sogar spannend und ich kann ihn mit ihr ausleben. Nur will ich das auch ohne dem "Hilfsmittel" Porno können. Denn wie oft ich Pornos konsumiere, weiss sie nicht, nichtmal ansatzweise. Wer sich mit Fussfetisch befasst, kommt schnell zum Schluss, dass dies sehr oft mit dem Thema Dominanz zusammenhängt. Am geilsten hat es mich immer gemacht, wenn in Pornoszenen die Frau die dominante Rolle einnimmt. Nix gegen Rollenspiele, aber der devoten Rolle entspreche ich in meinem "echten Leben" nicht, egal ob im sexuellen oder in anderen Bereichen. Evtl. ein weiteres Zeichen, der Realität entfliehen zu wollen?

Ich will hier nicht allzu sehr abschweifen. Ich will keine Pornos mehr schauen, ich will meine Sexualität ausschliesslich in der Realität führen, und deshalb starte ich morgen meinen Reboot, hoffentlich begleitet von regelmässigen Tagebucheinträgen.
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Nachrichten in diesem Thema
Mein 2. Versuch - von Beefy - 21.06.2022, 19:20
RE: Mein 2. Versuch - von ThunderDome - 22.06.2022, 11:20
RE: Mein 2. Versuch - von Beefy - 23.06.2022, 07:22
RE: Mein 2. Versuch - von RelightMyFire - 23.06.2022, 19:47
RE: Mein 2. Versuch - von Beefy - 26.06.2022, 19:14



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