Wiedergeburt mit 22 Jahren

[skonline90]

Ich schreibe das mal am besten in einen neuen Thread. Sind hier ja in einem Tagebuch

[KingSizeDream]

Hey! So viele Antworten und solch ein Zuspruch, danke dafür. Da fühlt man sich echt nicht allein mit diesem Problem.. Hab ich vorher gedacht ich werde nie mit jemand darüber reden können, sitz ich jetzt hier und freue mich auf den Austausch.

@IwasIwer ich hab deinen Post gelesen und als du davon sprachst, dass andere Dinge der Grund für die Flucht zu Pornos sein können (wie z.B. Ängste) ist mir klar geworden, dass es auch bei mir der Fall sein könnte..seit Kindesalter habe ich teilweise echt skurrile Ängste wie z.B. Angst vor Tornados oder nicht bremsenden Aufzügen, schlimme (aber seltene ) Krankheiten,..., die Liste könnte ewig weitergehen. Vielleicht sollte ich doch einen Psychologen ausuchen, wenn ich das jetzt so lese, hört sich das echt nach einem verkorksten Menschen an... Trotzdem bleibt auch die Angst vorm Psychologen... ist das nicht auch eine Kostenfrage?

@Ringer bzw. Chris, oder? vielen Dank für die ermunternden Worte! Ich nehme mal an dein zuverlässiger Unterstützer ist Gott, hab ich Recht? Du wirst es vielleicht nicht glauben, aber ich bin bestens mit ihm bekannt (komme aus einem sehr religiösen Umfeld, weshalb ich sicherlich meine Scham bezüglich meiner Sucht darin begründet sehe). Tatsächlich ist es so, dass Gott für mich eine große Rolle im Leben spielt. Ich weiß, dass er Pornografie hasst (weil sie einfach nur schädlich ist) und dass er mir sicherlich vergibt, wenn ich einen Rückschlag erleide...aber in letzter Zeit ist es so, dass ich noch nicht mal zu ihm beten kann..ich fühle mich wir ein Heuchler, der Pornos an die erste Stelle im Leben stellt und nicht etwa ihn oder das, was er von mir erwartet. Ich habe eine tiefe Scham Gott gegenüber, ganz besonders in Momenten in denen ich etwa Pornos schaue oder etwa dann wenn ich mir ein Lügennetz spinne um meine Sucht nicht auffliegen zu lassen- wenn ich (m)ein Doppelleben führe...Das macht mich fertig!
Das wird sicherlich nicht jeder verstehen oder nachvollziehen können, aber vielleicht weißt du ja was ich meine, Ringer?

@skonline90 Wow, tatsächlich bin ja schon bei Tag 5 wenn man aber so tolle Mitstreiter hat wie euch, ist es echt nicht mehr ganz so schwierig Dein counter zeigt ja auch schon mehr als 4 Tage an, Respekt ^^ Ich war die letzten Tagen gut beschäftigt, da läuft bei mir dann ganz gut.. Mach ebenfalls mutig weiter!

Beste Grüße
Emilian

[IwasIwer]

Was die Angst betrifft - früher oder später wirst du dich dieser Angst sowieso stellen müssen. Denn es ist nicht die Angst vor dem Therapeuten selbst welche dich beschäftigt - ist ja kein Zahnarzt -, sondern wahrscheinlich vielmehr etwas zu entdecken das du glaubst nicht sehen zu wollen.
Könnte mir gut vorstellen, dass wenn bei dir nichts unbewusstes dahinter wäre - hättest du auch keine Angst einen Therapeuten zu besuchen, oder?

Die Kosten.. tja... Ich mache 4 Einheiten im Monat, also ca. wöchentlich, und das kostet mich ca. 200€. Schiebe gelegentlich mal Überstunden dafür in der Arbeit. Doch wenn ich denke, dass ich mein Geld schon sinnloser ausgegeben habe und ich damit wirklich die Chance habe endlich mein Leben zu verändern - das ist es mir wert. Und du bist ja nicht wie in einem Fittnessstudio vertragsgebunden für die nächsten 2 Jahre oder so - du kannst auch alles jederzeit beenden.


Was die Religion betrifft.
Mein Psychotherapeut sagte einmal zu mir, dass die Pornografie genau so wie die Wissenschaft oder der Glaube an eine Religion Werkzeuge sind, um in der Welt zu überleben - um Dinge zu verarbeiten und damit fertig zu werden.
Daher wenn du anfängst, eines dieser Werkzeuge zu intensiv zu benutzen - also deine gesammte Weltansehung wird - kann das kontraproduktive Nebenwirkungen haben. Ich bin jetzt nicht gläubig, aber als Aussenstehender hört sich das nach einer ganzen Menge Druck an den du dir selbst aufbaust.

[Ouroboros]

Eine Psychotherapie muss aber kein Geld kosten, die Krankenkasse zahlt eigentlich die Psychotherapie, außer du hast halt einen Therapeuten der nur Privatpatienten nimmt.

[skonline90]

Wie würde man sich dann aber diagnostizieren lassen? Oder kann man einfach zu einer physiotherapeutischen Praxis ohne Überweisung hingehen. Würde es auf jeden Fall mal probieren. Man sollte sich nicht für sein Problem schämen, sondern eher das man sich weigert es zu lösen (oder so ähnlich )

[Ouroboros]

Ja, du rufst einfach bei demjenigen an der dir sympathisch erscheint, am besten immer so 5-10 min vor der vollen Stunde, dann fragst du einfach nach einem Orientierungsgespräch.
Du brauchst nur eine Krankenkassenkarte, sonst nichts, außer Geduld vielleicht, weil es mal 2-3 Wochen dauern kann bis man einen Termin bekommt und dann noch Glück, das ein Therapieplatz frei ist
Es ist echt nicht schwer, hab auch schon mal ein Gespräch gehabt, da war mir aber noch nicht bewusst das ich Pornosüchtig bin.

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Psychologen haben meistens keine normale Sprechstunde wie beim Arzt, eigentlich immer nur auf Termin per Telefon.

[skonline90]

Ah, intressant. Danke für den Tipp. Habe das für deutlich komplizierter gehalten.

[Ouroboros]

Ah, intressant. Danke für den Tipp. Habe das für deutlich komplizierter gehalten.

Ne ist echt ganz easy, aber ich hatte die gleichen Gedanken damals, alles super kompliziert, aber habe dann auch eine Erklärung bekommen.
Das blöde ist einfach das es so ein Tabuthema ist, eigentlich sollte es etwas ganz normales sein, wie ein Zahnarzt besuch alle 6 Monate.
Wenn man Probleme hat sollte es nichts schlimmes sein sich helfen zu lassen, aber durch den ganzen Druck und die Vorurteile gehen wahrscheinlich viele nicht hin.
Ich werde bald auch nochmal einen Termin machen und mich beraten lassen.

[skonline90]

Naja, viele Leute wie ich wollen es wahrscheinlich auch gar nicht wissen. Diese Infos, wie du sie mir jetzt gegeben hast, kann man ja mit einem Anruf oder ein paar Klicks herausfinden. Aber wer gibt schon gerne zu dass er zum Psychologen muss?

[Ouroboros]

@skonline90 Was möchtest du nicht wissen? Wie man einen Termin beim Psychologen macht?
Naja, du gibst es ja nur nicht gerne zu, weil es eben so ein schlechtes Bild hat.
Du kannst ja auch zum Psychologen gehen um dich coachen zu lassen, leistungsstärker zu werden und seine eigenen Schwächen kennenzulernen um im Berufslebe/Alltag besser zu sein, wobei diese Sachen halt eher nicht von der Krankenkasse übernommen werden, weil es ganz "normale" Leute in Anspruch nehmen.
Wenn alle Leute offener über Probleme reden könnten, wäre ihnen wahrscheinlich auch schneller geholfen.