Sucht, Abstinenz, Verarbeitung

[Roderick]

Kurzer Zwischenstand:

Die letzten knapp zwei Wochen waren recht turbulent. Ich habe nicht masturbiert und hatte zweimal Sex mit meiner Partnerin. Entsprechend auch keinen erotischen Müll auf Youtube oder so angeguckt. Es war viel los, es gab richtig tolle Ereignisse und richtig schreckliche Ereignisse, aber ich war durch die ganze Aufregung nicht so richtig in meiner Depri-Stimmung. Entsprechend war auch das Craving nie besonders stark.

Therapeutensuche geht weiter. Wie erwartet nicht einfach. Es muss ja jemand gefunden werden, bei dem ich mich auch öffnen kann. Bisher gibts aber vor allem Absagen aus Kapazitätsgründen.

Ich mache ein bisschen Sport, als weiteren Ausgleich, eigentlich fast täglich. Dafür geh ich nicht mehr so oft spazieren und meditiere auch nicht mehr so viel. Man kann ja auch nicht alles gleichzeitig machen. Sonst kommt man erschöpft und gestresst von der Arbeit nach Hause und muss erstmal noch ne lange Todoliste abarbeiten... nene, das hatte ich in der Vergangenheit schon, hat mir nicht gut getan.

[Roderick]

Drei weitere Wochen sind vergangen.

Ca einmal pro Woche Sex. Ca einmal pro Woche Masturbation. Keine Sachen im Internet angeguckt. Kaum sexuelle Fantasien im Alltag. Selbst beim Masturbieren sind die Fantasien sehr soft und zahm.

Es sieht so aus, als hätte ich es geschafft einen Therapieplatz zu finden. Die probatorischen Sitzungen stehen aber noch aus, das heißt es ist noch nicht ganz 100% klar, ob es passt. Aber dass ich überhaupt schonmal geschafft habe, freut mich sehr. Davor hagelte es nur Absagen und endlos lange Wartelisten.

Ansonsten geht das Leben halt so weiter. Es geht mir wirklich nicht gut, aber deutlich besser als vor wenigen Monaten. Endlich habe ich das Gefühl, auf einem guten Weg zu sein. Es war ein unglaublicher Kraftakt bis hierhin und ich bin mir sicher, dass die Reise weiterhin lang und steinig sein wird. Aber ich bin auf dem richtigen Weg. Irgendwann geht es mir vielleicht gut.

[Pedro]

Super, Rodereick

Weiter so...