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w/28
#1
Hallo,

bin 28 und seit ca 2 Jahren süchtig nach Pornos. Es hat harmlos angefangen mit Bildern und sich in eklige Videos gesteigert (Richtung golden Shower). Ich habe mit meinem Mann darüber gesprochen, er versucht mich zu verstehen vor allem weil unser Sexleben darunter leidet.. Ende November habe ich mir geschworen, nein keine Masturbation mit Pornos! Habe ich auch zu ihm gesagt. Tja bis heute habe ich ausgehalten.. schäme mich..

Ich habe lange nie richtig einen Orgasmus erlebt, erst als ich Pornos (Bild/Video) gesehen habe. Von da an war es echt viel bis zu 3 mal am Tag, das flachte dann mit der Zeit ab. Von täglich, bis jeden zweiten Tag, auf momentan täglich in der Eisprungzeit, da merke ich mega meine Hormone. Einmal am Tag, manchmal schaffe ich auch jeden 2ten Tag.

An sich würde es mich ja nicht stören, weil es meinen Alltag nicht beeinträchtigt. Ich widme dem nur 15-30min. Jedoch, ich möchte wieder einen richtigen Orgasmus oder einfach nur Spaß mit meinem Mann haben. 
Trotzdem ich muss andauernd daran denken, dass es nur mit Pornos klappt, muss mich entspannen, muss fühlen und genießen. Mein Kopf ist nicht still. Indessen setzte ich mich eigentlich nur unter Druck und weiß so klappt es erst recht nicht. Ich kann einfach keinen Orgasmus ohne diese scheiß Pornos haben!
Ein Nebenthema ist dass mein Mann, halt dadurch dass ich nicht die richtige Umgebung da unten habe, er regelmäßig eine Balanitis hat. Hierzu hat er schon andere mögliche Faktoren ausgeschlossen.

Mit einem Therapeuten sprechen hilft mir gar nichts, ich brauche die Hilfe von Menschen denen es ähnlich geht. Ich brauche ein offenes Ohr, mit dem man Erfahrungen tauschen kann um sich gegenseitig zu helfen. Ich habe meine Seele schon durch diverse Bücher, Ratgeber und Podcasts ergründet, denke ich weiß wer ich bin, auch wenn ich es oft nicht wahrhaben möchte. Was manchmal der Grund des Übels ist.

Sorry für meine komischen Sätze, hoffe jemand versteht was ich schreiben wollte Smile
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#2
Hallo Lyn und herzlich willkommen hier im Forum.

Die meisten hier, haben ähnliche Probleme und können ohne Pornografie keinen Orgasmus und keine Lust mehr erleben. Bei Männern ist es sogar so, dass viele durch ihre Pornosucht mittlerweile unter erektilen Dysfunktionen leiden, also Potenzproblemen. Unser Gehirn hat sich zu sehr daran gewöhnt, dass wir ohne Pornografie gar nicht mehr "in Stimmung" kommen können. Den ersten Schritt hast du ja bereits getan und verzichtest jetzt auf Pornografie. Das ist auch wichtig, damit dein Gehirn sich erholen kann und das braucht nun mal Zeit. In der Regel sagt man 90 Tage, aber das kann von Person zu Person unterschiedlich sein. Das du mit deinem Mann sprichst ist auch gut, so dass du diese Situation nicht alleine durchstehen musst. Darüber mit ihm reden und ihn in den Genesungsprozess einzubeziehen ist auch sehr wichtig.

Rückfälle sind durchaus normal und können schnell passieren. Wichtig ist, dass man danach nicht aufgibt und sich hängen lässt und nicht zu sehr hart zu sich selbst ist. Es gibt durchaus Frauen hier die ebenfalls Pornosüchtig sind und mit denen man sich bestimmt austauschen kann. Viele Frauen leiden unter der Pornosucht ihres Partners und fühlen sich emotional betrogen, wenn der Partner sich lieber selbstbefriedigt, als mit seiner Partnerin intim zu werden. Ich weiß nicht ob es deinen Mann da ähnlich geht.

Man muss wieder Herr über seine eigene Sexualität werden und der Verzicht auf Pornografie ist der erste Schritt dahin. Irgendwann wirst du merken, dass du wesehentlich entspannter sein wirst und mehr Energie haben wirst. Dann kannst du und dein Mann bestimmt auch wieder den Sex genießen.

Drücke Dir die Daumen und bleib weiter am Ball.

VG

P.
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#3
Danke dir für deine Antwort.

Sich mit seinem Problem nicht allein zu fühlen und das andere ähnliches erleben, beruhigt mich. Ich bin froh dass ich auf das Forum gestoßen bin. Das hier gibt mir den Anreiz das ernst zu nehmen und anzupacken.

Mein Mann fragt mich andauernd ob ich ihn nicht mehr attraktiv finde und da ich bi bin, ob ich denn vielleicht mehr auf Frauen stehe. Das tut mir weh, dass er sich so fühlen muss. Weil er super sexy und schön ist, gar nicht so wie ich ihn das Gefühl dadurch gebe. Ich habe ein Glück so einen geduldigen und offenen Mann zu haben. Er sucht im Streit immer das Gespräch und leider nicht ich. Aber ich bin froh ihm das gebeichtet zu haben, auch wenn er mir noch nicht so richtig glaubt. Eine Frau süchtig nach Masturbation mit Pornos, ist ungewöhnlich.
Es fühlt sich dabei so an als würde ich ihn betrügen, aber es ist so einfach und so schnell und danach fühle ich mich so toll. Ein mieses Spiel zwischen egoistischen Verlangen und schlechten Gewissen.

Zu der Abstinenz frage ich mich, Masturbation ohne Pornos, wäre das schon "gefährlich"? Ich habe mich nur auf Sex mit meinem Mann beschränkt.

Grüße L
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#4
Freut mich, dass du dich hier gut aufgehoben fühlst, mir geht es ganz genau so und ich bin mehrmals am Tag hier unterwegs und werde bald auch ein Tagebuch schreiben.

Du sagst, dass mit Therapeuten sprechen dir nicht hilft. Warst du denn schon mal bei einen gewesen, der in Sexualtherapie kundig ist? Oder habt Ihr schon mal eine Paartherapie gemacht? Viele Betroffene Frauen gehen gemeinsam mit ihren Mann zur Paartherapie hin, um gemeinsam an diesem Problem zu arbeiten. Prinzipiel kann das ja nicht schaden und die Erfolgschancen stehen auch nicht schlecht. Es gibt einige Frauen hier, die bereits so was durchgemacht haben und ihre Erfahrungen mit dir bestimmt teilen können.

Masturbation ohne Pornos ist möglich, weil ich das nämlich genau praktiziere. Viele die einen Reboot machen verzichten dabei auch komplett auf Masturbation, weil die Gefahr besteht wieder abzurutschen und Internet Pornografie zu konsumieren. Bisher ist mir das noch nicht passiert und ich werde auch weiter onanieren, weil ich weder eine Partnerin, noch einen Partner habe (ich bin pan-sexuell). Außerdem ist es perse nichts schlechtes und medizinisch unbedenklich.

Wäre ich aber in einer Partnerschaft, würde ich komplett darauf verzichten und diese Energie dann in meine Partnerschaft stecken. Viele Frauen von pornosüchtigen Männern fühlen sich regelrecht betrogen von ihren Partnern, weil sie glauben sie seien nicht mehr attraktiv und begehrenswert genug. Die Männer fassen sich lieber selbst zu irgendwelchen Illusionen die auf dem Bildschirm flimmern an, als Zärtlichkeiten mit ihren Partnerinnen auszutauschen. Und das tut vielen verdammt weh und kränkt sie in der Seele.

Man kann Masturbation ja auch in das gemeinsame Sexleben einbauen und das kann für beide sehr schön sein. Vielleicht solltet ihr darüber mal nachdenken und nach einer gemeinsamen Lösung finden.
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#5
Eine Paartherapie würde für meinen Mann nicht in Frage kommen, dazu hat sich schon mal geäußert.
Ich habe über eine Therapie für mich nachgedacht. Leider neige ich zu depressiven Stimmungen.. dafür allein wäre es eigentlich schon wichtig. Irgendwas hemmt mich, habe keine Angst vor Öffnung gegenüber anderen aber trotzdem hält mich etwas davon ab.

Ich werde meine Reboot ohne Masturbation vollziehen und meine Energie in meinen Partner stecken. Das wird jetzt mein Mantra! Smile

Wie lange bis du schon in deinem Reboot? Danke für deine Worte
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#6
Ich habe selbst erst auch vor kurzem angefangen und bin jetzt seit 25 Tagen pornofrei und es geht mir erstaunlich gut dabei. Ich habe zum Glück bis jetzt noch keine Entzugserscheinungen von denen andere hier schon berichtet haben. Ich gehe auch jetzt 4-5 mal die Woche zum Sport (schwimmen und Zirkeltraining) um fitter, aber auch attraktiver zu werden. Mein Ziel ist es, wieder eine gesunde Sexualität zu haben und mehr Selbstvertrauen in Bezug auf Frauen. Ich merke auch jetzt schon die ersten positiven Nebeneffekte des Reboots: erstens habe ich seit Jahren wieder eine Morgenerektion und zweitens sind meine Orgasmen beim onanieren viel intensiver und befriedigender. Früher habe ich mindestens 2x pro Tag zu Pornos mastubiert. Jetzt ist es aktuell 1-2 die Woche (ohne Pornografie natürlich). Ich hoffe einfach, dass ich bis nächsten Sommer ein neugeborener Mensch bin mit einer anderen Wahrnehmung für seine Umwelt.



Wenn du das Gefühl hast, dass du es alleine nicht schaffst, dann ist es keine Schande Hilfe von extern anzunehmen. Ich weiß das kostet Überwindung sich anderen zu öffnen, zumal man Angst hat von seinem sozialen Umfeld dafür zu verurteilt werden. Aber es geht niemanden was an, wenn du beispielsweise einen Psychologen aufsuchen würdest, außer deinen Mann natürlich. Und wenn du denkst, er könnte dich mehr unterstützen, dann musst du ihm das klipp und klar kommunizieren und klare Ansagen machen. Es scheint sich einiges bei dir angesammelt zu haben und trägst eine große unsichtbare Last mit dir mit. Und deswegen brauchst du dich dafür nicht schämen. Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Besserung! Und den hast du ja bereits getan. Ich bin auch von Typ derjenige, der meint alles mit sich selbst auszumachen, aber mittlerweile habe ich die Erkenntnis erlangt, dass man nicht alles alleine durchstehen muss. Im Moment komme ich noch klar damit, aber wenn ich merke es wird nicht besser unternehme ich weitere Schritte.



Sollte der Austausch hier im Forum dir nicht weiterhelfen können, solltest du defintiv eine Beratungsstelle aufsuchen, egal ob es um deine Porno-Sucht, oder deine depressiven Stimmungen geht. Hilfreich sind z.B. die Beratungsstellen von Profamilia, dem Weissen Kreuz und dem DRK. Die können dich an entsprechende Selbsthilfegruppen, oder Therapeuten vermitteln die dir weiterhelfen können.
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#7
Liebe @Lyn,

auch von mir ein herzliches Willkommen!

Es ist gut, wenn Du Dich öffnen kannst und ein großer Vorteil für eine Therapie. Bisher hast Du tapfer durchgehalten, und es spricht nichts dagegen, es ohne Therapie zu versuchen. Du schreibst aber, dass Du den Austausch mit Gleichgesinnten brauchst. Dazu bist Du hier schonmal goldrichtig. Weiterführend wäre auch eine Selbsthilfegruppe eine Idee für Dich, die zudem ebenfalls kostenfrei ist.

Auch die Anlaufstellen, welche @P.1985 genannt hat, sind eine super Idee. Hier wird man - ich glaube auf max. 20 Sitzungen begrenzt - gut beraten und vor allem kostenfrei, sodass man sich anschließend noch immer für eine Therapie entscheiden kann.

Die genannten Berstungsstellen sind zudem super über das Thema ingormiert und können Dir sicher ein gutes Stück weiterhelfen.

Was Deine Depression angeht, könnte diese von der Pornosucht kommen, aber durchaus auch zuvor schon dagewesen sein. Mein Mann war auch depressiv durch jahrelangen Pornokonsum. Nach dem Reboot war auch die Depression verschwunden. So kann es sein, muss es aber nicht.

Du scheinst Dich viel belesen und mit Dir auseinandergesetzt zu haben. Deshalb achte während dem Reboot gut auf Dich und höre genau in Dich hinein. Kommst Du doch an einen Punkt der Verzweiflung, suche Dir ruhig Hilfe. Bei den Beratungsstellen bekommst Du schnell einen Termin und wirst gehört.

Ansonsten sind wir hier für Dich da. Wann immer Dir etwas auf der Seele brennt, zögere nicht, es aufzuschreiben. Du bist nicht allein.

Dein Mantra finde ich an sich schon toll, weil es zeigt, wie wichtig Dir Dein Mann und die gemeinsame Sexualität mit ihm ist. Ob Dir ab und an Masturbation beim Reboot helfen kann (durchzuhalten), musst und wirst Du selbst herausfinden. Sex mit dem Partner ist natürlich immer die 1. Wahl. Dennoch ist Masturbation an sich nicht falsch, im Gegenteil. Nur wenn wir unseren Körper selbst gut kennen und was uns gefällt, können wir das beim Sex mit dem Partner bestmöglich nutzen.

Wir Frauen sind ja bekannterweise Kopfmenschen und haben eher Probleme, uns beim Sex fallen zu lassen, abzuschalten. Vielleicht hilft es Dir, mit Deinem Mann darüber zu reden, so dass er entsprechend auf Dich eingehen kann. Ich habe es so verstanden, dass Du von Anfang an nur mir Pornos zum Orgasmus kommen konntest.

Deshalb finde ich die Idee gar nicht verkehrt, Masturbation in den Akt einzubeziehen. Wenn Dein Mann gefühlvoll und einfühlsam ist, könnt Ihr gemeinsam erkunden, was sich für Dich gut anfühlt. Das muss nicht zwingenderweise in Sex ausarten. Um Deine Gedankenschleife, den Druck und Stress abzubauen, solltet Ihr Euch so oft es geht nahe sein. Kuscheln, Küssen, Streicheln, gegenseitig anheizen, ausprobieren.

Das wird Dir schnell den Erwartungsdruck nehmen, je öfter Ihr die Nähe zueinander sucht. Sprich mit ihm darüber, auch, dass alles kann, nichts muss. So kannst Du völlig frei und ohne Druck in die Situation gehen. Du wirst sehen, dass es immer leichter wird. Versprochen.

Und wenn Dein Mann das Gefühl hat, nicht genug für Dich zu sein, dann sag ihm genau das, was Du oben geschrieben hast. Zitat: "Weil er super sexy und schön ist, gar nicht so, wie ich ihm das Gefühl dadurch gebe. Ich habe ein Glück, so einen geduldigen und offenen Mann zu haben." Das hast Du so schön geschrieben, und das ist genau das, was er hören will!

Er wird sich dadurch begehrt und sicher fühlen. Und Du wirst Dich nicht mehr schlecht fühlen. Ihr profitiert beide davon! Tu es! Es wird Dich befreien, ganz sicher.

Du hast die Einsicht, bist reflektiert und hast einen tollen Mann an Deiner Seite. Das schreit geradezu nach einem Happy End!

Alles wird gut, und womöglich noch viel besser als in Deinen Vorstellungen, du wirst sehen. Bleib dran! Es wartet so viel auf Dich!

Deine Geduldige
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#8
Was soll ich sagen, ihr seid super. Eure Worte stärken mich und bringen mich zum Nachdenken.
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