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Sucht, Abstinenz, Verarbeitung
#11
Hallo Roderick,

tut mir leid, dass es Dir so schlecht geht. Du bist auf dem richtigen Weg aber vielleicht willst du zuviel auf einmal. Wenn Du einen Berg überwinden willst, hilft es nicht loszurennen, sondern sich seine Kraft einzuteilen. Ansonsten bist Du vorm Gipfel erschöpft und musst umkehren.

Du musst nicht in einem Monat vom Saulus zum Paulus werden. Akzeptiere Deine schlechte Ernährung und denk Dir dabei. Du bist als nächstes dran, wenn ich die Pornosucht im Griff habe.

Du musst Dir kleine Gewohnheiten schaffen, die Dir helfen. Meditation ist gut aber vielleicht erinnert sie Dich doch immer wieder daran, dass Du Dich mit Deiner Sucht auseinandersetzen musst und wirkt deshalb weniger. Manchmal ist es gut sich nur abzulenken, um Dinge einfach für eine Zeitlang zu vergessen. Positive Erlebnisse ohne Hintergedanken.

Ich weiß, es ist schwer und ich fühle mit Dir. Du brauchst wahrscheinlich einen Therapeuten, aber ich teile Deine Skepsis. Mir hat das in der Vergangenheit auch nur halb geholfen.

Unterdrücke auch keine Gefühle. Weine wenn Dir danach ist, aber lache auch völlig unbefangen und ohne schlechtes Gewissen. Du bist der Steuermann Deines Lebens, das ist wichtig und Du schafft das.
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#12
Hi Schokiprinz.

Danke für deine aufbauenden Worte! Es tut wirklich gut das zu lesen.

Ich habe in der Tat auch jetzt mal ne ganze Woche mehr oder weniger Pause gemacht mich mit der ganzen Scheiße zu beschäftigen. Und das hat glaube ich gut getan. Ich habe zwar weiter täglich meditiert und natürlich auch sonst viel über meine Pornosucht nachdenken müssen, aber ich habe mich zumindest nicht mehr aktiv damit beschäftigt, sondern einfach versucht mich abzulenken.

Am Wochenende habe ich mich dann relativ stabil gefühlt. Ich glaube, so stabil war ich seit dem Rückfall vor anderthalb Monaten nicht mehr. Also scheinbar gibt es wirklich ein "zu viel". Oder ich verarbeite einfach so langsam. Das wäre ja noch willkommener.

Masturbiert habe ich weiterhin nicht. Das sind dann jetzt bereits zwei Wochen. Hätte niemals gedacht, dass ich das mal durchziehe. Dass ich es überhaupt möchte. Bis vor kurzem war für mich Masturbation (zu meiner Fantasie) etwas Positives. Aber ich glaube, ohne gehts mir besser. Oder zumindest möchte ich es auf einem sehr niedrigen Level halten. Sex hatte ich am Wochenende wieder. Das ist ohnehin zehnmal besser als masturbieren.
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#13
Hi zusammen.

Ein kleiner Zwischenstand: Mittlerweile ca zwei Monate ohne irgendwas erotisches im Internet anzugucken und ca vier Wochen komplett ohne Masturbation (aber mit gelegentlichem Sex). Ich glaube, ich habe tatsächlich noch nie so lange am Stück nicht masturbiert, seit ich vor über zwanzig Jahren mit der Masturbation angefangen habe.

Ich bekomme ab und zu Lust drauf. Ich schätze, nachdem die erste "Ich fühl mich so Scheiße und muss jetzt was ändern!"-Phase vorbei ist und ein bisschen Normalität in mein Leben einkehrt, muss ich jetzt nochmal besonders drauf achten, nicht rückfällig zu werden. Nicht locker lassen. Weiter an der Sucht arbeiten, ein anderes Mindset kultivieren, mit Triggern auseinandersetzen, Vorsichtsmaßnahmen treffen.

Vermissen tue ich die Masturbation aber nicht. Im Gegenteil: Ich fühle mich freier als vorher und bin froh, diesen Schritt gegangen zu sein.

Letzte Woche hatte ich außerdem ein Beratungsgespräch bei einer Psychologin. Es ging nicht primär um die Pornosucht, aber wir haben auch darüber gesprochen. Das war sehr belastend. Aber ich denke, es war ein Schritt in die richtige Richtung. Wie es in dieser Richtung weitergeht, werde ich erzählen, wenn es mehr zu erzählen gibt.

Wirklich gut geht es mir weiterhin nicht. Aber es ging mir in den letzten Monaten auch schon deutlich schlechter. Smile
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#14
Hallo zusammen.

Ich wollte nochmal ein Update geben, falls es jemand liest.

Ich schaue weiterhin keinerlei erotischen Inhalte im Internet und masturbiere nicht. Hin und wieder habe ich Sex. Das ist also alles wie gehabt.

In anderen Lebensbereichen bleibt es durchwachsen.

Emotional geht es mir zurzeit eher wieder schlechter. Ich gebe mir Mühe, alles richtig zu machen, aber es hilft bisher nicht wirklich. Ich bin die letzten zwei Wochen oder so in einer ziemlichen Depri-Phase. Damit verbunden kommt natürlich auch das Craving wieder öfter hoch. Ich habe aber nicht den Eindruck, dass es aktuell stark genug ist, um mich überwältigen zu können.

Ich halte den Kopf oben und kämpfe weiter. Ich möchte glücklich sein! Aber darin war ich noch nie besonders gut.

Immerhin bin ich weiterhin optimistisch, dass ich die Pornos diesmal ein für alle mal hinter mir lassen kann.
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#15
Du bist am besten Ort um nun deine Gedanken anzugehen. Versuche, das los zu werden. Studiere nicht immer diesen Dingen nach.
Kleine Schritte! Versuche auch das nach und nach loszuwerden.
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#16
Hi Pedro.

Ich versuchs, aber es ist nicht leicht.

Mir gehts weiterhin überwiegend schlecht. Ich weiß nicht, was ich noch versuchen soll. Ich bin erschöpft.

Ich hab die letzten Tage wieder masturbiert. Ich hatte mir das ja von vornherein nicht verboten, aber eigentlich war ich ganz froh, es trotzdem nicht mehr zu tun. Außerdem steigt damit auch wieder die Angst vor einem Porno-Rückfall. Und das wär eine riesige Katastrophe.
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#17
Heute habe ich auf Youtube ein paar Short-Videos mit hübschen Frauen angesehen und anschließend masturbiert. Es waren nicht wirklich erotische Inhalte, halt das übliche Youtube-hübsche-Frau-in-knappen-Klamotten-Zeug. Das war damit das dritte Mal masturbieren innerhalb von einer Woche. Ich befürchte, ich befinde mich in einer Abwärtsspirale, die zu einem Rückfall führt, wenn ich es nicht schaffe sie zu unterbrechen.

In ein paar Tagen habe ich ein weiteres Gespräch mit einer Psychologin. Das macht mir einerseits große Angst, gibt mir andererseits aber auch Hoffnung. Einerseits die Hoffnung, dass ich danach wieder etwas entspannter bin und die Abstinenz leichter durchhalten kann. Andererseits, weil mein großes Ziel für dieses Gespräch ist, mit einem Plan rauszukommen. Sei es, dass ich dort nun eine Therapie mache oder mir dringender woanders einen Therapieplatz suche oder nochmal nach Beratungsstellen suche oder ob ich entscheide, dass ich auf anderem Wege intensiver an meinen Problemen arbeite. Die Zeit seit dem Rückfall Anfang April fühlt sich an wie "irgendwie den Kopf über Wasser halten, überleben und bis zu den 1-2 Gesprächsterminen aushalten, die ich ausgemacht habe". Aber auch dieser Wartezustand ist extrem belastend. Ich brauche einen Plan, etwas worauf ich hinarbeiten kann.

Ich bin sehr motiviert, ein Rückfall darf nicht mehr passieren. Das wäre eine Kathastrophe. Das letzte Mal war Anfang April. Davor mehrere Jahre weitestgehend Porno-abstinent. Bevor es jetzt wieder bergab ging, habe ich anderthalb Monate gar nicht masturbiert, nichts Erregendes im Internet angeguckt. Meine sexuellen Fantasien sind weniger und weniger pervers geworden. Ich meditiere immer noch fast jeden Tag und gehe täglich spazieren (manchmal auch nur sehr kurz, aber immerhin). Ich hab alle Grundlagen gelegt. Ich darf jetzt nur nicht einknicken. Ich darf nicht einknicken! Die aktuelle depressive Phase verlangt mir einiges ab, aber natürlich ist es in solchen Phasen besonders schwer standhaft zu bleiben. Krisen sind immer ein großer Risikofaktor.

Aber wenn ich mir anschaue, wie weit ich gekommen bin, dann glaube ich wirklich, dass ich es schaffen kann und auch diese Krise bewältige.
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#18
Warum schaust du dir diese Youtubes an? Bringen sie dich irgendwie weiter?
Wenn das reine Unterhaltung ist oder wenn sie dich nur aufgeilen, dann solltest du es lassen...
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#19
Hi Pedro.

Ich habs mir tatsächlich nur zum aufgeilen angeschaut. Und mich danach über mich selbst geärgert. Manchmal, wenn die depressiven Gedanken besonders düster sind, dann scheint das ganze Leben fürn Arsch zu sein. Das einzige, was mich dann kurzfristig aus dieser Stimmung herausreißen kann, ist Sexualität. Ja, da spricht die Sucht aus mir Sad Aber das zu lernen ist ja glaube ich der Knackpunkt: Dass man auch dann nicht nachgibt, wenn das Craving stark ist und die ganz persönlichen Trigger einen quälen.

Ich hab zuletzt gestern morgen masturbiert, also das vierte Mal in etwas mehr als einer Woche. Habe mir aber nichts angeschaut auf Youtube oder sonstwo. Heute hatte ich das bereits erwähnte Gespräch mit einer Therapeutin. Ich werde dort keine Therapie machen, aber die Suche nach einem Therapieplatz jetzt deutlich intensivieren. Die Ängste und düsteren Gedanken werden grad im Moment bisschen zu krass für mich. Ich brauche Hilfe.

Daneben möchte ich das Masturbieren auch wieder sein lassen. Es hat mir gut getan nicht zu masturbieren, auch wenn ich es mir nie wirklich verboten habe. Es hat mir ein Gefühl von Sicherheit gegeben: Solange ich nichtmal masturbiere, werde ich erst recht nicht porno-rückfällig. Und ich habe ja gemerkt, wie die Masturbation auch schon wieder weitere Schritte angebahnt hat. Das ist mir zu gefährlich. Also wieder wie die Wochen davor: Erstmal keine Masturbation und erst recht nichts im Internet anschauen, weil ich es geil finde (selbst wenn es harmlose Youtube-Videos sind).
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#20
Diese Youtubes sind nicht harmlos, weil sie dich zu anderem verleiten.
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