Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Raus aus der Opferrolle!
#1
Brick 
Mitte 2015 hab ich hier geschrieben dass ich meine Pornosucht als solche erkannt habe und mit einem harten Entzug beginne.

Ich habe seit meinem 15 Lebensjahr Pornografie konsumiert und war zu diesem Zeitpunkt 30 Jahre alt.

Der harte Entzug sollte mit einem 2-wöchigen Masturbations-STOPP beginnen. Danach wollte ich nur mehr gelegentlich und definitiv ohne Pornografie masturbieren.

Dieser Versuch basierte auf aus dem Internet grob zusammen gewürfelten Wissen und war in meinem Fall fatal, weil der harte Entzug meiner Meinung nach nur zu bewältigen ist wenn man psychisch und sozial äußerst gefestigt ist - was wahrscheinlich auf die wenigsten Pornosüchtigen zutreffen wird.

Schon nach einer Woche machte ich mir eine Top10 Liste - welche Pornos in Zukunft die einzigen sein würden, die ich noch sehen durfte.
Nach den zwei Wochen verbrachte ich eine ganze Nacht damit diese Filme im Internet zu suchen (etwa 10 Std.) und saß ein weiteres Mal masturbierend vor dem Bildschirm - es sollten noch viele dieser selbstzerstörerischen Nächte folgen!

Ich erfand daraufhin weitere dumme Regeln: Immer wieder versuchte ich den Bildschirmsex ausnahmslos auf Bilder von Filmstars zu beschränken. Doch bereits nach kurzer Zeit führte dieses Verhalten zum sammeln von Pornobildern und schließlich auch wieder zu Pornofilmen.

Mein 2-wöchiger Masturbations-STOPP endete (so traurig das ist) mit einer 1-monatigen Mitgliedschaft bei einer Pornoseite!

Im Nachhinein gesehen glaube ich, habe ich damals nur deshalb versagt, weil ich nicht auf meinen Körper gehört hatte. Ihm gewisse Grundbedürfnisse von heute auf morgen verwehren wollte und etwas plötzlich als Schwäche auslegten, was eigentlich ganz normal ist bei einem jungen Mann wie mir - die Masturbation.

Mit dem Jahresbeginn 2016 startete nun ein neuer Lebensabschnitt - erstmals ohne Pornografie! 

VERÄNDERTE SELBSTWAHRNEHMUNG:

Mein Bewusstsein hat sich dahingehend verändert dass ich meinen Sexualtrieb nun als etwas positives wahrnehme, einen Teil von mir, den ich nicht auf einen Bildschirm beschränken möchte.

Wichtig war hier auch ein Gewissensentscheid - eine Art moralischer Kodex! Die "romantischen" 60-Jahre sind lang vorbei. Pornografie ist kein Garagengeschäft mehr. Nichts was die Nachbarn von nebenan in ihrer Freizeit tun. Pornografie ist ein hartes Geschäft das in der Ausbeutung unzählige Opfer mündet. Wer sich das einmal wirklich vor Augen führt, zu diesem Thema recherchiert und Anteil nimmt, hat einen enormen Schritt zur Bekämpfung seiner Sucht getan.

Ich für meinen Teil befriedige mich nach wie vor selbst (ich komme im Durchschnitt auf 1x pro Tag, manchmal auch öfter). Auf Pornografie verzichte ich dabei mittlerweile komplett. Natürlich gibt es dabei immer noch Momente in denen ich kurz mit dem Gedanken spiele DIESEN EINEN FILM oder diese eine SCHAUSPIELERIN im Internet zu suchen. Ich für meine Teil habe dann kein Problem damit mich kurz selbst zu befriedigen, wenn der Druck sehr groß ist. Schon Sekunden danach verschwende ich keine Zeit mehr darauf an Computersex zu denken und mein Tag geht genau so produktiv weiter, wie er begonnen hat.

Ich hoffe ich kann irgendjemandem mit meiner Geschichte helfen. Ich weiß dass ich einen sehr ausgeprägten Sexualtrieb habe. Für mich muss es deshalb entweder Masturbation oder der Sex mit einer Partnerin sein. Dafür schäme ich mich nicht und ich habe es als einen Teil meines Wesens als Mann akzeptiert.

Was ich allerdings nicht mehr möchte, ist mich diesem Trieb zu unterwerfen, in dem ich Nächte hinter dem Bildschirm verbringe und energielos und kraftlos durch den Alltag gehe. Ich habe jetzt 30 Tage keine Pornografie mehr konsumiert, alles gelöscht und vertraue bei der Masturbation ganz auf meine Fantasie. 

Die Erkenntnisse die ich bisher gewonnen habe, geben Grund zur Hoffnung! Erst 1 Mal während dieser 30 Tage hatte ich ein ernstes Verlangen nach Pornografie (nach der Masturbation war dieses sofort verschwunden). Ich masturbiere sehr viel weniger und genieße es sehr viel mehr, weil es nicht mehr mit schlechtem Gewissen verbunden ist. Außerdem trete ich in der Öffentlichkeit selbstbewusster auf, da ich im Inneren weiß dass ich nicht mehr dieses "Doppel-Leben" hinter dem Computer führe und keine Festplatten mit Pornomaterial mehr horte, die es vor potenziellen Partnerinnen zu verstecken gilt!

Ich weiß dass ich weiter vorsichtig sein muss - vor allem in Zeiten, wo es mir mal nicht so gut geht. Dennoch fühlt sich das jetzt gerade nicht so an, als würde mir etwas fehlen, als würde ich auf etwas verzichten. Es fühlt sich eher so an als würde mein Leben gerade entscheidend bereichert - ein Gefühl dass ich wirklich jedem hier wünsche und dass es mir ermöglicht wieder zu hoffen und stolz auf mich zu sein!
Zitieren
#2
Yes! Guter Entscheid!
Dann mal gutes rebooten von dir (und dem Bildungssystem?)  Cool
[Bild: nfc.php?nfc=741]
Zitieren
#3
Herzlich willkommen auch von mir!
Der Entschluss ist, der Leidensdruck auch, Du weißt, dass es sich gut auswirken wird, wenn Du aufhörst - im Grunde sind alle Weichen gestellt. Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute und viel Erfolg!

Wir schaffen das hier einfach gemeinsam!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1118]
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste