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Rückfällig? Co-abhängige Partnerin braucht einen Rat
#1
Hallo ihr Lieben



Vor zwei Jahren habe ich durch Zufall herausgefunden dass mein Mann Pornosüchtig ist.

Es ist die übliche Geschichte, ich war an seinem Rechner und habe mir auf Grund eines  "komischen" Gefühls den Verlauf angeschaut.

Was ich dort gefunden habe, hat mich schlichtweg umgehauen.
Er hat täglich mehrere Stunden auf  Pornoseiten verbracht.
Meistens spät Abends oder Nachts.

An zwei Tagen der Woche bin ich ganztägig  ausser Haus.
Während dieser Zeit sass er nonstop (5-7 Std) vor seinen Pornos.

Ich war geschockt, gedemütigt, tief verletzt.

Was folgte war ein riesen Krach.
Er stritt alles ab, redete es klein (von wegen machen doch alle Männer usw usw)
In vielen, sehr schwierigen Gesprächen hat sich herausgestellt das er seit mehr als 40 Jahren Pornokonsument ist.
Seit 1995 sind es online Pornoseiten
(Wir sind seit 26 Jahren ein Paar)

Er hat sich dann auf mein Anraten diverse Seiten im Netz angeschaut und realisiert was Porno mit seinem Gehirn und seiner Person macht.
(Eine erektille Dysfunktion war die direkte Folge davon.)


Daraufhin wurde ein Pornoblocker instaliert und er begab sich in einen Reboot
 Kuscheln und Küssen war erlaubt. Seine Genitalien waren tabu.

Die ersten 6 Wochen waren unglaublich schön.
Mein Mann war "geistig"  plötzlich präsent.
Gute Gespräche, last not least jede Menge  Erotik,  obwohl er komplett impotent war.
Ich konnte mein Glück kaum fassen.

Nach 6 Wochen war der Traum vorbei.
Jede körperliche Form  von Zärtlichkeit war verschwunden, seine Impotenz hält bis zum heutigen Tag an. Seine Libido, ist laut eigener Aussage, weg.

Einen Rückfall streitet er mit Verweis auf den Pornoblocker vehement ab.


Er verweigert jeden wie auch immer gearteten Sex. Zärtlichkeit und Nähe beschränkt sich auf ein keusches Küsschen am Morgen und am Abend, wenn ich viel Glück habe bekomme ich eine Umarmung.
Gespräche darüber enden im Streit bzw lehnt lehnt er ab und behauptet ich wäre nur an Sex interessiert.

Wir entfernen uns emotional immer mehr voneinander.

So ganz langsam drehe ich durch.
An meiner Figur oder Optik kann es (eigentlich) nicht liegen.
In all den Jahren habe ich sehr auf mich geachtet, bin idealgewichtig, gepflegt, attraktiv.....

Er behauptet, in seinem „Alter“ (Anfang 60) wäre eine Impotenz normal. Das wäre alles Kopfsache und das Resultat des Reboots. Angeblich befindet er sich immer noch in der Flatline.
Ein Besuch beim Arzt lehnt er kategorisch ab.

Ach ja...
Wenn er selbst Hand anlegt, gelangt er nach wie vor zum Orgasmus.

Vergessen..
Laut seiner Aussage war der Austieg aus seiner Sucht super easy. Angeblich hatte er überhaupt keine Entzugserscheinungen.
Kann das sein?
Nach allem was ich gelesen habe, ist das bei einem Hard Core Abhängigen eigentlich nicht möglich.


Ich bin verzweifelt und weiß mir keinen Rat mehr.
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#2
Hallo Wilma,

schön, dass du hier bist. Nein, nein und nochmal nein. Ein Ausstieg aus der Pornosucht ist NICHT einfach. Ich verweise hier auf die posts von den vielen Herren, die das bestätigen können. Ich fühle mit dir, mein Mann war haar genau so wie deiner. Und wie hat er mal zu mir gesagt, als ich ihn beim Pornokonsum erwischt habe: "Süchtige lügen halt". Zja, das tuen sie.
Es mag zwar einen Pornoblocker geben, den zu umgehen ist aber nicht schwer. Es ist auch nicht schwer, sich ein Zweithandy zuzulegen.
Den Mist mit dem "alle Männer machen das" und "in meinem Alter lässt die Libido" nach, musste ich mir Jahrelang anhören. Masturbation ging nur mit der Hand, aber beim Geschlechtsverkehr mit mit ging gar nichts. Selbe Geschichte, anderer Mann.
Dein Mann ist nach wie vor bei den Pornos. Und es liegt nicht an dir. Du könntest aussehen wie Bella Hadid, würde auch nichts ändern. Wir hatten damals auch ständig Streit. Weil ich ja soooo übertreibe und er macht ja gar nichts schlimmes. Ja, ja.
Heute ist es bei uns besser, mein Mann ist seit über einem halben Jahr "Pornofrei", aber unser Sexleben leidet bis heute. Kaum Berührungen, kaum Vorspiel, kein Streicheln.....aber er kann seine Errektion halten. ED hat er nicht mehr. Dafür geht es jetzt ruck zuck.
Bitte lass dir das Verhalten von deinem Mann nicht bieten. Das ist respektlos was er macht. Zeig ihm, dass sein Verhalten Konsequenzen hat. Ich kenne deine Verzweiflung. Was du gerade durchmachst ist die Hölle.
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#3
Nun ja, was will man da sagen. Milene hat Recht!

ich bin mir sehr sicher, dass dein Mann weiterhin konsumiert. Was nutzt der Pornoblocker? Nichts, wenn man zum einen weiß, wie man ihn ausschaltet und umgeht oder einfach ein anderes Gerät zum Anschauen nutzt.

Ich finde es schon schlimm, wenn man abhängig ist. Ich war es auch. Ich finde es aber noch schlimmer, wenn man seine Frau für blöd verkauft. Das ist nämlich das, was er par Excellence mit dir macht.

Selbst wenn er mit Anfang 60 altersbedingte Potenzstörungen hätte, bleibt die Frage wo der Mann ist, denn du 6 Wochen lang hattest.
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#4
Hallo ihr Lieben,
vielen Dank für eure Antworten.


Ich hatte gestern Abend nochmals ein Gespräch mit meinem Mann.
Als ich erzählt habe dass ich mich in einem Forum angemeldet habe und  einen kleinen Teil unsere Geschichte „öffentlich“ gemacht habe ist er ausgerastet.


Wieso ich ihm so etwas antäte, warum ich fremden Menschen im Netz mehr als ihm glauben würde...bla..bla...bla...
Es hat geendet wie immer.
Ich bekam die Schuld, und würde mit diesem völlig unbegründeten Misstrauen unsere Ehe zerstören.
Immer der gleiche Sermon
Selbst seine ED und fehlende Libido ist meine Schuld, da er sich massiv unter Druck gesetzt fühlt.


Ich bin heulend ins Bett und habe mich gefragt warum ich mir diesen ganzen Mist antue.
Nach einer mehr oder weniger schlaflosen Nacht habe ich im Morgengrauen (meine Zeit, ich bin euch sechs Stunden voraus)  Milenes Antwort gelesen und plötzlich hat es Klick gemacht.


Ich hänge schon viel zu lange in dieser Endlosschleife
Mein Leben ist zu kostbar um es an einen Mann wie ihn zu verschwenden.


Lange Rede kurzer Sinn.
Heute Morgen habe ich unsere Beziehung beendet.
Danke Schokiprinz, deine Antwort hat mir einen zusätzlichen Kick gegeben.


Im Moment zieht er in die obere Wohnung des Hauses zieht und ich unten bleibe.
Wir werden sehen wie es läuft.


Sollte sich in den nächsten Monaten herausstellen, das es nicht funktioniert muss er sich eine andere Bleibe suchen.

Es ist nicht so dass ich ihn hasse, aber ich will einfach nicht mehr mit ihm leben....
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#5
Hallo Wilma,

ich habe gerade deine Antwort gesehen. Ich bin 6 Stunden hinter Deutschland, da ich in den USA wohne^^
Ich hoffe, es geht dir gut. So wie dir, geht es vielen Frauen und wird es noch vielen Frauen gehen. Ich war damals auch an allem Schuld. Setzte unter Druck, mache nicht genug etc...auf dem Gipfel seiner Pornosucht hat mich mein Mann mehrmals betrogen und wollte auf einmal unbedingt eine 19 Jährige Freundin haben. Bilder und Videos waren nicht mehr genug. Ich bin durch die Hölle gegangen. Man konnte nicht mehr normal reden. Selbst die Tochter hatte sich abgewand. Heute ist es besser, aber erst seit diese scheiß Pornos weg sind. Es war ein langer, steiniger Weg. Und es gab immer Rückschläge. Aber solange dein Mann sich nicht interessiert, wie du dich fühlst und nicht einsieht, dass er ein massives Problem hat, gibt es keinen Ausweg. Du kannst ihm ja mal Artikel ausdrucken, über Pornosucht. Vielleicht liest er sie. Mein Mann hat damals zufällig ein Programm über Pornosucht gesehen und dann kam er zu mir und hat sich eingestanden, dass sein Verhalten NICHT normal ist. Wenn dein Mann sich nicht behandeln lässt, kann es sogar noch schlimmer werden, mit fremd gehen und /oder Prostituierten. Auf Dauer kannst du so nicht leben und ich habe damals ganz klare Grenzen gesetzt und das tue ich heute noch.
Du kannst uns ja mal schreiben, wie es bei dir weitergeht. Ich wünsche dir alles Gute.
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