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Mein Tagebuch - 60 Tage rum, voller Erfolg
#1
Hallo Leute,

nun mache ich auch mal ein Tagebuch hier auf, im festen Glauben dass es helfen wird meinen Reboot besser zu strukturieren.

Kurz zu mir: 36J, m, seit fast 10 Jahren in einer festen und sehr glücklichen Beziehung.  Pornokonsum fing mit etwas 16-18J an, seitdem regelmäßig. Die ganzen Sterotypen Muster des Krankheitsverlaufs treffen natürlich auch bei mir zu, vor allem das immer größere Verlangen nach mehr und immer mehr! so dass man sich in einer ruhigen Minute fragt ob man eigentlich noch normal ist.. (Achtung, rhetorische Frage  Big Grin )

Kurzum, dass der Pornokonsum und die damit verbundene SB nicht gesund sein kann, diese Erkenntniss kam schon vor längerer Zeit. Geändert habe ich nichts, obwohl mir die teilweise Antriebslosigkeit schon selbst auffiel und auch gestört hat. Der Punkt für mich war, dass (scheinbar) der Sex mit meiner Partnerin unter dem exzessiven Konsum nie gelitten hat.  Zu Beginn der Beziehung war es der Wahnsinn, ständiger Sex, absolut unglaublich guter Sex. In der Phase habe ich auch weniger der Sucht nachgegeben. Das schlich sich dann so nach und nach wieder ein, eigentlich kann ich gar nicht so genau sagen wieso, gefehlt hat mir nichts. Ich denke es war einfach Gewohnheit geworden.  Was rückblickend jetzt auch die Zweisamkeit und körperliche Nähe immer weniger werden ließ. Nun weiß ich, dass der immer weniger werdende Sex am Ende von mir selbst verursacht wurde. Das Verhalten des Partners ist wohl doch irgendwie nur ein Spiegel des eigenen Verhaltens, oftmals wahrscheinlich unterbewusst.

Wirklich ins Grübeln gekommen bin ich erst seit etwa 2 Monaten, seitdem leide ich vermehrt unter der alleits bekannten ED. Zunächst schlich sich das unbemerkt beim Sex ein, weniger harte Errektion, Probleme die Errektion beim BJ/HJ zu halten usw... schlussendlich hat es jetzt die letzten paar Male gar nicht mehr geklappt, was mich einerseits schockiert und andererseits sehr unsicher gemacht hat. Nach meiner anfänglichen Vermutung es sei was körperliches hat mich jedoch meine Recherche sehr schnell auf das Thema Pornosucht gebracht.  Fast alle beschriebenen Dinge kann ich bei mir feststellen.

Nun gut, nun also der Entschluss endlich Nägel mit Köpfen zu machen und die Sache anzugehen. Bin generell ein eher willensstarker Mensch und aktuell sehr zuversichtlich dass ich die ED durch den Neustart in den Griff bekommen und gefühlsmäßig und körperlich wieder näher an meine Partnerin finden kann. Trotzdem kann es nicht schaden in "Krisenzeiten" hier ein Backup zu haben in dem man seine Sorgen und Ängste mit anderen Betroffenen teilen kann.

In diesem Sinne, lasset die Spiele beginnen.  Smile

Tag 1: Obwohl den ganzen Tag allein daheim hatte ich heute keinerlei Probleme der Sucht zu widerstehen. Habe mich ausreichend ablenken können, und in "Leerzeiten" sehr viel in diesem und Ähnlichen Foren lesen können.  Wir werden sehen wie es morgen weitergeht.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=16887]
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#2
Tag 2: Den gestrigen Tag habe ich gut und problemlos überstanden, Tag 2 bis dato auch obwohl sich genügend Gelegenheiten ergeben hätten. Aktuell geht es mir super mit der bewussten Entscheidung "auszusteigen". Bin also noch immer guter Dinge und habe eigentlich immer genügend Optionen mich abzulenken sollte es schlimmer werden.

Was mich aktuell beschäftigt ist, ob ich meine Partnerin einweihen soll. Wir haben ein sehr gutes und eigentlich auch offenes Verhältnis, auch zum Thema Sex. Selbst haben wir auch schon das ein oder andere Mal Pornos geschaut, was sie immer sehr angetörnt hat. Trotzdem bin ich mir unschlüssig. Sie ist ein Mensch mit sehr guten Antennen für andere Menschen. Oft weiß sie besser wie ich mich fühle als ich selbst. Ich halte den Gedanken nicht für abwegig, dass Sie sowieso schon weiß dass ich Pornos schaue. Trotzdem bleibt eine Angst, dass Sie, obwohl sie superempathisch und verständnisvoll ist, mich nach dem Geständnis mit anderen Augen sieht, vor allem auf sexueller Ebene. Sie ist sehr gefühlsgesteuert und ich habe die Bedenken, dass sich dieses Bild vielleicht unterbewusst bei Ihr festsetzt und alles verändert... Denke auf diesem Punkt muss ich noch etwas rumdenken, und mache den Reboot daher erstmal in Eigenregie.
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=16887]
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#3
Hallo,

ich finde es sehr lobenswert, dass du begonnen hast, deine Sucht als das zu sehen, was es letztendlich auch ist: Eine Sucht die den Körper und die Beziehung schädigt. Leider brauchen wir Männer erst den Umstand, das "er" nicht mehr steht, das wir endlich begreifen, was wir da eigentlich die ganze Zeit uns antun.

Ich drück dir die Daumen und kann dir sagen, dass bei mir das Thema mit der Erektion behoben ist. Es hat anfangs natürlich eine Weile gedauert bis die körperlichen Funktionen wieder hergestellt waren, aber ich bin froh, dass ich das Ganze begonnen habe.

Was die Frage angeht, ob du deine Freundin einbeziehen sollst: Es ist eine Sache zu denken, das der Partner Pornos schaut - aber eine andere es zu wissen. Ich habe meiner Frau bisher auch nicht gesagt, dass ich Pornosüchtig bin und ich denke das wird auch so bleiben. Und ich denke auch: Wenn du es ihr sagst, wird sich was verändern - meist nicht zum Guten

Daher probiere den Entzung erstmal in Eigenenergie - solltest du Hilfe brauchen, kannst du immer noch überlegen, ob deine Freundin die richitge Person ist
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Seit 07.09.2016 ohne Pornos (275 Tage + Countertage)
Seit 09.06.2017 "Aufräumen" (Countertage)
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#4
Hi, Danke für deine Rückmeldung und die aufmunternden Worte. Smile

Bezüglich meiner Partnerin: Aktuell werde ich es erstmal dabei belassen und schauen wie sich der Reboot entwickelt.

Heute beginnt Tag 3: Nach wie vor kein wirkliches Verlangen nach SB oder Pornos. Mal eine Frage an alle die schon weiter sind: Habe das Gefühl dass aktuell gar keine Libido da ist. Typischerweise sollte ja unmittelbar nach dem Reboot Start eigentlich eine Hochphase kommen und erst später die Flatline. Wie sind da Eure Erfahrungen? Das einzige was ich aktuell merke ist dass ich nächtliche Errektionen habe, die auch recht hart sind. Morgenlatte hatte ich bislang keine bemerkt, was mich echt wundert ist, dass sich tagsüber untenrum gar nix regt...
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#5
Bei mir war die Libido sehr starken Schwankungen unterlegen. Besonders anfangs, als ich noch versuchte meine Gefühle zu "unterdrücken" und zu "verdrängen". Es war ein ständiges Auf und Ab.

Ob ich nachts eine (harte) Erektion hatte in der Anfangszeit, kann ich nicht sagen. Aber als ich noch einigen Wochen bemerkte, dass ich morgens wieder einen Steifen hatte, war ich total Glücklich (kannst du aber alles in meinen Tagebüchern nachlesen ;-) )

Mittlerweile ist es so, dass ich Tage habe, da bin ich leichter erregbar - und dann ist mein Penis auch schneller mal steif. Aber es gibt auch Tage (und das sind eigentlich die meisten), da ist unten rum alles "ruhig". Aber ich finde das normal. Was ich aber für mich weiß: würde ich an solchen Tagen mich gedanklich auf Erotik/Sex einlassen, dann könnte ich einen ausreichende Erektion bekommen und mich auch in entsprechende Stimmung versetzen
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#6
Bist du denn aktuell in einer festen Beziehung?

Werde mir dein Tagebuch mal zu Gemüte führen..
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#7
Ja - ich bin verheiratet und habe eigentlich mit wenig Ausnahmen seit meiner Jugend Pornos konsumiert und mich während/danach befriedigt
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#8
Tag 3 1/2: Nach wie vor kein Druck den Pornos nachzugeben oder zu onanieren. Gleich geht's erstmal mit der Partnerin in die Sauna zum entspannen. Smile

Fühle bereits die ersten positiven Aspekte, wahrscheinlich momentan noch kopfbedingr durch die Positivität des Entschlusses was zu ändern. Fühle mich näher bei meiner Partnerin und überlege bereits wie wir künftig unser Sexleben erweitern können. Habe viel über Tantramassagen gelesen. Scheint mir ein geeignetes Mittel um den Sex weg vom mechanischen zum wirklichen gefühlten Sex zu finden. Wir werden sehen.

Schönes entspanntes Wochenende Euch allen!. ?
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#9
Update an Tag 5: Nach wie vor wenig Verlangen nach Pornos, ebenso kein fappen aktuell. Nachdem ich einige Tagebücher hier gelesen habe denke ich, dass der Weg den zB Rebootmarius eingeschlagen hat der richtige ist, d.h. Durchziehen ohne wenn und aber und ohne Mimimimi... wir alle sind ausschließlich und selbst Schuld an dem Scheiss in dem wir stecken. Da kann man sich auch nur selbst raus befreien, Entscheidung treffen das es so nicht weitergeht, die Weichen stellen und dann Augen zu und durch.

Körperlich merke ich noch keine wahnsinnigen Veränderungen. Aber das wird schon noch, bin zuversichtlich. Smile
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#10
Tag 6: Die "Woche" auf dem Counter rückt näher. Smile Bisher noch alles tutti, wenig Verlangen, und wenn lässt es sich gut kontrollieren. Was mir durch den Kopf ging: Ich glaube dass Menschen in festen Beziehungen eher leichter den Absprung schaffen. Oft liest man hier ja von ED beim Sex mit dem Partner als endgültigen Auslöser mal nachzudenken. Ich glaube das ist für einen Mann ein so krasser "Schuss vor den Bug", dass es den Entschluss leichter macht als wenn der Hänger "nur" bei der SB im stillen Kämmerlein passiert. Bei mir war es jedenfalls so, eine Mischung zwischen "was ist da los?" und dem Gefühl augenblicklich im Boden versinken zu wollen. Reaktion meiner Partnerin war zwar ganz toll, aber den Kopf macht man sich ja selbst genug. Wenn nun das Verlangen kommt der Sucht nachzugeben, bin ich relativ sicher mit einem kurzen Flashback in diese Situation dem Druck standhalten zu können. Sowas will ich nie nie nie wieder erleben.

Nun denn, Danke fürs "zuhören". ? Werde später wieder aufs Rad, die kalte Luft pustet die Synapsen ordentlich durch. ?
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