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Der Endlosschleife Entkommen
#31
Tag 10:

Gestern lief super, heute vergleichsweise etwas zäh, aber alles im Rahmen. Habe einfach absolut keine Lust auf die kommende Woche, in der ein großer Haufen an Erledigungen und Arbeit auf mich wartet.

Ich habe jetzt einige Meinungen zum Thema "Masturbation mit seiner eigenen Fantasie" gelesen, allerdings ohne einen gemeinsamen Konsens. Wie handhabt ihr das? Und generell gesprochen: Wie sind eng sind eure Grenzen gesetzt?

Vielen Dank RedBlob! Ein wenig stolz bin ich auch, aber nur ein wenig. Es liegt noch viel Arbeit vor mir. Ich merke einfach wie
schön das Leben (prinzipiell) ist und wie lecker Eis schmeckt. Tongue Zu schön, zu lecker, um es durch solch einen Blödsinn derart negativ zu beeinflussen. Diese Erkenntnis macht es mir auf jeden Fall einfacher den Suchtdruck zu bekämpfen. Morgen Abend versuche ich nochmal etwas detaillierter auf die letzten Tage und Nachrichten einzugehen.
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#32
Eigentlich wollte ich gestern Abend schreiben, allerdings lief der Tag nicht so gewünscht: Am Morgen hatte ich KG und die Lymphdrainage habe ich aus irgendeinem Grund zu stark genossen, das war mir dann schon ziemlich peinlich. Dann lief es die nächsten Stunden ganz gut, nur ging der in den Lernpausen gegoogelte Inhalt immer mehr in die falsche Richtung; nicht Richtung Porno oder dergleichen, aber schon so, dass die Frauen immer hübscher und knapper bekleidet worden sind. Das alles wohlgemerkt ohne Hand anzulegen.

Dennoch, der Druck wurde im größer und größer, bis der Kessel so richtig am Dampfen war und dann habe ich dem Kessel mit Hilfe meiner Fantasie den Druck genommen, bevor ich einen "kompletten Rückfall" erleide. Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich das einordnen soll und ob es meinen Weg aus der Sucht negativ beeinflusst oder ob es irrelevant ist. Auf jeden Fall nervt mich das und ich fühle mich angesichts dessen auch nicht sonderlich gut.

Heute war es bisher in Ordnung, aber so seit den frühen Abendstunden existiert der Wunsch, den Ausrutscher von gestern zu wiederholen, weil es war ja ohne Pornokonsum. Vielleicht liefert das mir meine Antwort auf die Frage, ob ich das nun als Rückfall werten soll oder nicht: Mein Gehirn sehnt sich genau jetzt (auch) nach pornofreier Erleichterung, der schwächeren Ersatzdroge. Insofern neige ich dazu wieder komplett von vorne anzufangen. Nicht zwingend wegen der Masturbation gestern, primär deswegen, wie mein Gehirn damit umgeht und welch Verlangen es weckt.
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#33
Den Rückfall habe ich entgegen meines Willens in vollen Zügen ausgenutzt und habe auch wieder Pornos konsumiert. Teilweise gab es auch einige Tage in denen ich keine konsumiert habe, was ich als Fortschritt werte, aber ich habe keinerlei Anstrengungen unternommen um pornofrei zu leben, sondern habe mich einfach meinen Wünschen und Instinkten hingegeben. Das soll sich jetzt dringend wieder ändern.

Tag 1: War den ganzen Tag über in der BIB, insofern war ich auf der sicheren Seite. Produktiv, pornofrei und pfeilschnell in "meiner" pittoresken Stadt unterwegs. So soll es jetzt wieder weiter gehen, muss mir aktuell nur mehr denn je die Gründe für die Abstinenz ins Bewusstsein rufen und auch wieder Kampfgeist entwickeln.
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#34
Tag 2:
Selber Ablauf, insofern gab es auch heute keine Probleme. Morgen bin ich bis abends beim Arzt und danach muss ich wachsam sein, gerade wenn es nicht wie gewünscht laufen sollte. Versuche mir jetzt jeden morgen die Gründe aktiv bewusst zu machen, das wird hoffentlich helfen.
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#35
Ich bin ein fucking Idiot. Anstatt zu lernen...Naja, heute bin ich pissed auf mich, morgen geht es jetzt endlich mal wieder ernsthaft und fokussiert daran, mein Leben zu retten, anstatt es wegzuwerfen. Ich muss endlich Verhaltensmuster langfristig ändern und jeden Tag durchführen, ansonsten klappt es einfach nicht.
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#36
Tag 1:
Viel Lernen, wenig Leben ist das Motto. Aber heute zum ersten Mal seit acht Monaten wieder "Laufen gegangen", der Schlüssel zu meiner Glückseligkeit. Ansonsten habe ich mich an meiner (u.a verbale) Entgleisung von gestern gestört und bei allem zwanghaften Perfektionismus in vielen Bereichen, auch hier, bedarf es eben auch einer gesunden Portion Gelassenheit und Awareness für die Sucht und deren Begleiterscheinungen.

Tagesplan wurde auf Grundlage der Suchtvermeidung aufgestellt und es lief echt gut. Jetzt wieder jeden Tag laserartiger Fokus und viel Kraft im Falle der mit Sicherheit kommenden Tiefs während der Prüfungsphase, dem Verlangen zu widerstehen die negativen Gefühle im Porno zu ertränken.

Let´s go!
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#37
Und die negativen Gefühle führten zum Pornokonsum. Immer wenn mich etwas belastet, ist er da, der Porno. Einen Mausklick entfernt. Es ist so schwer nein zu sagen, zumindest für mich aktuell, und so einfach diesen Klick zu "begehen". Nun reagiert der Scham, ich fühle mich schmutzig, halte mich für einen schlechten Menschen und frage mich was aus mir werden soll. Pornos sind so destruktiv, so zerstörerisch und dennoch reichte so eben meine Willenskraft wieder einmal nicht aus, um zu widerstehen. Das ist nur schwer mit meinem Gewissen zu vereinfachen und das Selbstwertgefühl sinkt weiter.

Heute Wunden lecken, morgen wieder angreifen. Aktuell weiß ich nicht, was ich großartig anders machen soll, außer einfach Nein zu sagen, meine Gefühle zu leben und nicht herunterschlucken. Alles andere war aus meiner Sicht heute in Ordnung.
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#38
Es ist sehr gut, wie du dich reflektierst. Es ist nicht einfach gegen den Porno anzugehen. Ich habe auch zwei Jahre gebraucht, um in der Lage zu sein, da zu stehen, wo ich gerade bin. Weiterhin belastet mich noch einiges. Es wäre für mich einfach mich dem Porno zu ergeben und dieses "Glücksgefühl" zu holen. Aber ich weiß, dass es mich eher wieder meine Selbstachtung zerstören wird. Dieser Gedanken schreckt mich ab, nochmal irgend etwas erotisches anzuschauen.

Wir müssen wirklich kämpfen. Und jeder Tag, den wir erfolgreich geschafft haben, macht uns stärker. Wir müssen lernen Gefühle auszuhalten, ohne sie mit Pornos zu überdecken. Die Gefühle wollen gelebt werden, so wie sie sind. Auch wenn es zum Teil sehr hart ist.
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#39
(17.07.2019, 22:15)Burnham schrieb: Es ist sehr gut, wie du dich reflektierst. Es ist nicht einfach gegen den Porno anzugehen. Ich habe auch zwei Jahre gebraucht, um in der Lage zu sein, da zu stehen, wo ich gerade bin. Weiterhin belastet mich noch einiges. Es wäre für mich einfach mich dem Porno zu ergeben und dieses "Glücksgefühl" zu holen. Aber ich weiß, dass es mich eher wieder meine Selbstachtung zerstören wird. Dieser Gedanken schreckt mich ab, nochmal irgend etwas erotisches anzuschauen.

Wir müssen wirklich kämpfen. Und jeder Tag, den wir erfolgreich geschafft haben, macht uns stärker. Wir müssen lernen Gefühle auszuhalten, ohne sie mit Pornos zu überdecken. Die Gefühle wollen gelebt werden, so wie sie sind. Auch wenn es zum Teil sehr hart ist.

Danke dir! Dein Thread ist eine meiner Inspirationen: Deine dokumentierte Gefühlswelt, deine Reflexion, dein Kampf, das ist alles inspirierend und bietet so viel, um anderen zu helfen. Jeder hat(te) seine Hochs und Tiefs, jeder muss(te) kämpfen, jeder kann es schaffen.

Selbstachtung ist der passendere Begriff, die fehlt mir danach immer. Ich fühle mich wie eine verstoßende Ameise.

Aktuell bedarf es viel Kampf an der Prüfungsphasen-Front, der mir dann beim Kampf gegen Porno abgeht. Aber das darf keine Ausrede sein, ich kann und muss auch zwei Kämpfe bestreiten können. Zumal die beiden Kämpfen eng miteinander korreliert und imminent wichtig für mein seelisches Wohlbefinden sind. Mein Hauptziel war stets die Kämpfe präventiv zu umgehen und zu vermeiden, aber das geht natürlich nur, wenn der Gegner nicht bösartig handelt und trotz meiner Abwehrmaßnahmen angreift. Das ist aktuell nicht möglich, es geht nur über den Kampf.

Bevor ich vergaß: Herzlichen Glückwunsch zum Erreichen deines Zieles! Du kannst unfassbar stolz auf dich sein!
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#40
Hey Porndestruction!

Mach dich nicht so sehr fertig, dass es nicht auf Anhieb perfekt klappt.

Ich habe es schonmal geschrieben: Das darf dir auf keinen Fall peinlich sein oder mit Schamgefühl behaftet sein. Sich für seine Sucht und die Rückfälle zu schämen ist total unnötig. Wir sind nunmal süchtig. Und zu einer Sucht gehören leider auch Rückfälle und innere Ausreden dazu. Immerhin wissen wir, dass wir süchtig sind!

Ich habe es schonmal geschrieben: Mach dir den Unterschied zwischen Scham und Schuld bewusst. Scham bringt dir gar nichts. Sie lässt dich nur dafür schlecht fühlen, wer du bist. Niemand sollte sich jemald für eine Sucht schämen.

Schuld hingegen ist wichtig und kann einen motivieren. Schuld lässt dich schlecht fühlen, weil du es besser machen willst. Wiel du weißt, dass du es besser machen kannst.

Fühl dich ruhig schuldig und zieh Motivation daraus, es jedesmal etwas besser zu machen, aber schäme dich niemals für unsere Sucht!


Und "es jedesmal etwas besser machen" ist ein gutes Stichwort:

Niemand bezwingt seine Sucht einfach so auf Anhieb. Es ist ein langer Weg, den man gehen muss. Burnham dient dabei natürlich als sehr gutes Beispiel.
Und auf diesem Weg musst du auch auf die kleinen Dinge achten, die du besser machst. Früher hast du jedem Trigger nachgegeben. Jedes kleine Nein sagen, auch wenn es nur einen Tag, eine Stunde oder eine Minute anhält, ist schon eine Besserung gegenüber deines alten Ichs. Du hast vor ein paar Wochen gesagt, dass drei Tage deine maximale "Grenze" sind bisher. Jetzt kannst du aber schon auf 10 Tage zurückblicken.
Wenn du früher 20 Stunden in der Woche Pornos geguckt hast, ist es ein Erfolg jetzt nur noch 15 Stunden zu gucken. Versuch den Erfolg des Rebootes nicht in "90 Tagen oder nichts" zu sehen. Es gehört viel mehr dazu. Wie schnell stehst du wieder auf nach einem Rückfall. Wie oft schaffst du es nein zu sagen, bevor du rückfällig wirst. Wie oft probierst du nach einem Rückfall etwas zu ändern. Wie gehst du mental mit einem Rückfall um. Und vieles mehr.
Und natürlich das allerwichtigste: Wirst du irgendwann aufgeben oder den Kampf durchziehen, egal wie lange es dauert.

RedBlob
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