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Ich möchte aufhören Pornos zu gucken
#1
Hey, ich bin 24 Jahre alt und schaue seit ca. 7 Jahren exzessiv Pornos, ich hatte zwischendurch Phasen wo es mal stärker war und auch welche, wo ich gar keine Pornos geschaut habe. 

Ich schaue sie vor allem zur Entspannung, merkbar wird das, da mein Pornokonsum in stressigen Zeiten zunimmt. 

Ich leide an keiner Errektionsstörung, kann jedoch beim Sex keine Lust empfinden, schätze, dass das durch häufiges Onanieren zurstande gekommen ist.

Generell komme ich spät zum Orgasmus, egal ob ich selbst masturbiere oder beim Sex.

Ich hoffe darauf, dass sich mein Sexualleben (habe seit 2 Jahren fast keinen Sex) durch den Verzicht bessert.

Da ich mich schon länger damit beschäftige, habe ich mir viele Gedanken zu Pornos gemacht, und bin der Meinung, dass Pornos nicht allgemein schlecht sind, ich denke, dass viele, die damit ein Problem haben, sie nicht richtig oder in einem gesunden Ausmaß konsumieren. Viele Betroffene leiden unter Ängsten, Depressionen, niedrigem Selbstwert oder anderen psychischen Problemen, welche sie davon abhalten richtigen Sex zu haben. Pornos bieten da eine bequeme Flucht und- Ablenkungsmöglichkeit. So sind zumindest meine Erfahrungen. 

ich freue mich auf einen Austausch.

viele Grüße!
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#2
Hallo einhundertelf,

erst einmal gut, dass du dein Problem erkannt hast und etwas dagegen tun willst.

Du sagst, dass Pornos nicht allgemein schlecht sind. Dazu gibt es zwei Aspekte, die ich zu bedenken gebe:

1. Ja, ich kann deine Meinung nachvollziehen, sofern sie keine Sucht auslösen, also in Maßen genossen werden und in einer Partnerschaft nicht heimlich konsumiert werden. Allerdings gibt es verglichen zu anderen Suchtmitteln wie Alkohol, Zigaretten oder Drogen ein großer Unterschied; Der Konsum ist kostenlos, jederezit möglich und es ist wohl das Suchtmittel mit dem höchsten Suchtpotential.

2. Nein, Pornos sind schlecht, weil sie Frauen herabwürdigen und unter sehr fragwürdigen Bedingungen hergestellt werden. Zudem geben sie ein falsches Bild der Sexualität wieder.

Was deine Meinung zu Betroffenen betrifft muss ich dich korrigieren. Die Dinge unter denen sie leiden werden durch Pornos nicht gelindert sondern verstärkt.

Ich bin mehr als doppelt so alt wie du und gebe dir einen Tipp. Wenn du es kannst, höre auf damit Pornos zu schauen und zwar ganz und nicht nur ab und zu. Konzentriere dich auf Frauen, versuche sie zu umwerben und zu verstehen. Wenn du Glück hast wirst du mit einer sexerfüllten Beziehung belohnt, die du dann genießen kannst ohne die falschen Vorstellungen von Sex, geprägt durch Pornos, auf sie zu projizieren.

Pornos sind keine Erfüllung. Sie sind der kleine Teufel, der dich zum schnellen Kick bringt und dabei verlernst du, wie schön Sex mit einer geliebten Frau wirklich sein kann.
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#3
Schokoprinz, danke für deine Nachricht. 

Ich gehe deinem Ratschlag gerne nach, komplett auf Pornos zu verzichten. 

Ich habe bei den beiden Aspekten, die du genannt hast, trotzdem noch etwas hinzuzufügen. 

1. Es stimmt zwar, dass Pornos im Gegensatz zu anderen Suchtmitteln kostenlos und fast überall zugänglich sind, aber trotzdem würde ich sie nicht mit Drogen etc. vergleichen. Da die Neugier für Sexualität und Pornographie einen natürlichen evolutionstechnischen Vorteil hat, sie garantiert den Erhalt der menschlichen Spezies, da jeder ein Interesse am Sehen und Lernen von Geschlechtsverkehr hat, weiß absolut jeder Mensch wie Sex funktioniert. Aber ich gehe mit dir mit, denn die angeborene Neugier ist schon ein Unterschied zum exzessiven Pornokonsum, welcher vom richtigen Sex abhält. 

2. Es gibt eine Vielfalt an Pornofilmen, die die Frau in unterschiedlichen Rollen darstellen, manche stellen bspw. ihre Lust in den Mittelpunkt.

Mir ist bewusst, dass Pornographie, die von mir genannten Symptome verstärkt, aber um zu wissen wie man raus kommt, muss man erst mal wissen wie man überhaupt reingekommen ist. Bei mir spielen Ängste und Selbstzweifel eine große Rolle, und je mehr ich genau daran arbeite, um so mehr habe ich das Gefühl dieses Problem in den Griff zu kriegen. Jede Pornosucht hat eine Ursache, und u.a. hat jeder eine andere. 

Pornos klären auf und können für Inspiration bei echtem Sex dienen, deshalb will ich das nicht verteufeln. Ich sehe es trotzdem kritisch, dass sie, wie du schon sagtest, überall und für jeden kostenlos zugänglich sind.
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#4
Hallo 111,
erstmal herzlich willkommen im Forum. Ich gebe auch mal einfach meinen Senf dazu.

Du schreibst, dass Sexualität und Porno einen natürlichen evolutionstechnischen Vorteil hätten.
Hier trenne ich erstmal zwischen Sexualität und Pornographie.

Klar: Sexualität ist wichtig, gut, richtig und natürlich. Ich denke sogar, dass der Sexualtrieb der stärkste ist, den wir Menschen haben. ABER: Pornographie hat NICHTS mit Sexualität zu tun. Pornographie ist durch und durch unnatürlich. Jeder, der in die Tiefen des www-Pornosumpf geblickt hat, wird das bestätigen.

Ich bin immer wieder geschockt davon, wie Porno unsere Vorstellung von Sex negativ beeinflusst. Vor allem bei der jüngeren Generation, die dadurch „aufgeklärt“ wird. Die denkt, dass das, was sie da im Internet sieht, Sex ist, der normal sei und Menschen gefallen würde.

Sexualität ist gut, richtig und schön.
Pornographie ist pervertierte Sexualität und deshalb schädlich.

Der zweite Punkt klingt für mich nach einer Reinwaschung. Das Argument taucht immer wieder auf: es gibt auch „Frauen-freundlichen Porno“, in der „die Frau ihre Sexualität ausleben kann“, „selbstbestimmt“. Quasi der „feministische Porno“.

Ich frage mich, wie man das ernsthaft glauben kann. Ich möchte dich nicht angreifen. Doch bei allem, was ich im Laufe meines Lebens im www gesehen habe... da war wirklich wenig von dem genannten „guten Porno“ bei. 0,000001% vielleicht? Höchstens.
Und ich habe nicht mal das schlimmste Zeug gesehen. Das Zeug, wo es wirklich menschenverachtend wird.

Man muss nur etwas recherchieren und wird schnell feststellen, wie sehr besonders Frauen in der Pornoindustrie zerstört werden.

„Pornos klären auf“?! Ich möchte meiner Frau das nicht zumuten, was man da zu sehen bekommt. Viel mehr finde ich, keine Frau hat es verdient, so behandelt zu werden wie es bei den 99,999999999% der Pornos da draußen gezeigt wird. Pornos zerstören. Sie verdrehen unser Bild von Sex.

Eine erste Anlaufstelle könnte die Internetseite ENTFERNT sein.

Ich hoffe, ich bin dir nicht zu nahe getreten.

Liebe Grüße
Mosaikstein
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#5
Mosaikstein, danke für deine kritische Rückmeldung.

Du bist mir nicht zu nahe getreten, im Gegenteil, für den Austausch sind wir ja hier.  Smile

Pornofilme sind neben Gewalt und Horror, Teil der vielen "Angebote" denen man im Netz begegnet. Es gehört zur Medienkompetenz, zu wissen, dass Darstellungen in den Medien verzerrt, einseitig, übertrieben und bezogen auf Pornofilme, gestellt sind.

Ich halte daran fest, dass Pornographie schädlich sein kann, es aber immer auf den Konsum darauf ankommt. Es ist ein Unterschied ob du einmal in zwei Wochen einen Porno siehst oder jeden Tag.

Es gibt frauenfreundlichen Porno, daneben gibt es Pornos, wo nur Frauen vorkommen und welche wo gar keine Frauen zu sehen sind. Die Pornolandschaft ist super vielfältig und es gibt meines Wissens nach keine Untersuchungen darüber wie hoch welcher Anteil ist.

Es kann sein, dass dem einen mehr frauenfeindliche Pornos begegnet sind, und er dadurch das Gefühl hat Pornos seien prinzipiell frauenverachtend, diese Meinung beruht dann aber nur auf einer subjektiven Erfahrung und kann nicht pauschalisiert werden.

Es ist ähnlich wie der Fleischkonsum (Äquivalent zur Pornoindustrie), lohnt es sich komplett auf Fleisch zu verzichten, nur weil man weiß, dass die Tiere nicht gut behandelt werden? Oder gibt es einen Weg sich damit zu arrangieren, z.B. indem man beim Metzger des Vertrauens einkauft. 

Ich denke, wir alle haben eher negative Erfahrung in Bezug zu Pornos gemacht, sonst wären wir nicht hier.

Es ist auch bisschen wie mit dem Alkohol. Jemand, der in seiner Vergangenheit ein Alkoholproblem hatte und diese überwunden hat, tendiert eher dazu sein restliches Leben komplett auf Alkohol zur verzichten, obwohl diese Person sich bewusst ist, dass es andere gibt, die ein bis zwei mal im Monat in geselliger Runde ein wenig Alkohol trinken und ihren Konsum komplett unter Kontrolle haben, ermutigt ihn das nicht wieder anzufangen.

Eine Pornosucht kann schwerwiegende Folgen haben, aber hier muss man differenzieren, dass man als Einzelner damit negative Erfahrungen gemacht hat und deshalb diese vielleicht in Zukunft meidet, aber es trotzdem andere gibt, die damit umgehen können. Reize wirken auf jeden Menschen anders, und deshalb halte ich an meiner Aussage fest, dass Pornos nicht nur Schattenseiten haben.

Liebe Grüße!
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#6
Lieber Einhundertelf,

ich schreibe es deinem noch jungen Alter und der damit zwangsläufig fehlenden Lebenserfahrung zu, dass du Pornos als nicht unbedingt schädlich einstufst.

Ein wichtiger Grund warum ich Pornos generell für schädlich halte ist die Wirkung, die das Schauen von Pornos auf die Partnerin hat. Jede Partnerin weiß, das ihr Mann eben nicht nur den Porno schaut sondern dazu masturbiert. Damit projiziert sich die Sexualität des Partners auf andere Frauen und das ist zutiefst verletzend. Die Frau fühlt sich nicht mehr wertgeschätzt und nicht mehr „genug“ für ihren Mann.

Ich weiß, das viele Männer , die in fester Beziehung leben und Pornos schauen, sich dessen nicht bewusst sind. Aber ich denke, es ist die wichtig, dass man darüber nachdenkt, wie das eigene Verhalten auf andere wirkt.

Da spielt es auch keine Rolle, ob es such um einen frauenfreundlichen Porno handelt oder nicht. Im Zweifelsfall ist dieser sogar noch verletzender.

Hier passt auch das Bild vom gelegentlichen Alkoholgenuss nicht mehr. Dieser Konsum , sofern er in Maßen erfolgt, wird wahrscheinlich die Partnerin nicht verletzen.

Wenn man sich in der Beziehung dazu entschließt, zur Steigerung der gemeinsamen Lust einen Porno anzusehen, so ist das vielleicht die einzige Gelegenheit, wo ich einen halbwegs ungefährlichen Konsum sehe. Allerdings bleibt es trotzdem dabei, dass in Pornos falsche Sexualität gezeigt wird und es schnell zum Bumerang werden kann. Pornodarsteller können immer und ausdauernd und sind anatomisch überdurchschnittlich gebaut. Wen würde es da wundern, wenn deine Partnerin das Gleiche von dir erwartet.
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