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Endlich AKTIV gegen die Sucht
#1
Hallo zusammen,
bin relativ neu auf der Seite / im Forum, und habe gemerkt, dass es mir extrem hilft eure Berichte und Erfahrungen zu lesen, insofern vielen Dank an alle, die sich hier einbringen!
Das Vorstellen an dieser Stelle und das Tagebuch, das ich direkt im Anschluss anfangen möchte, möchte ich nat. in erster Linie für mich selbst nutzen und falls meine Erfahrungen jemandem nützlich sind, dann freut es mich natürlich sehr. Mir persönlich hilft die Anonymität des Forums sehr dabei wirklich offen und ehrlich zu sein, mich selbst zu belügen ist für mich hier also quasi ausgeschlossen.

Nun mal zur Sache:
Ganz klassisch habe ich meine ersten Pornos während der Pupertät gesehen. Sie wurden per CD am Pausenhof "herumgereicht" und waren nat. etwas extrem aufregendes und neues, vor allem weil ich mit dem anderen Geschlecht noch keinerlei Erfahrungen bis dahin gemacht habe und generell nie jemand war, den die meisten Frauen besonders beachtet hätten. Durch meinen etwas älteren Bruder habe ich dann auch angefangen selbst Pornos per bearshare / kazaa herunterzuladen und auf CD zu brennen. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass der 1. Porno den ich gesehen habe, nur ca. 20 Sekunden lang war und darin kaum wirklich was zu sehen war als ein 10 Sek. Ausschnitt eines Blowjobs. Trotzdem hat der Reiz für mich anfangs absolut ausgereicht und war mehr als genug, auch nach dem 30. mal schauen. Daran kann man denke ich gut den "Verfall" erkennen. Lange hielt das dann aber natürlich nicht an und es kamen schnell Neue hinzu. Heute - mit 30 - sieht mein Konsumverhalten schon ganz anders aus. Ich habe glücklicherweise eine tolle Freundin, die von dem Thema weiss und wir sprechen auch hin und wieder darüber. Sie unterstützt mich voll und ganz, auch wenn es ihr nat. trotzdem häufig schwer fällt, zu akzeptieren, dass es mir sehr schwer fällt, Frauen auf der Straße nicht hinterherzusehen.

Meine 1. Freundin hatte ich dann relativ spät mit 20, die Beziehung hat nicht lange gehalten und ich hatte absolute Probleme eine Erektion zu bekommen. Ich war zwar traurig darüber und wollte unbedingt dass es klappt, aber allzuviele Gedanken habe ich mir über die Ursache nicht gemacht. Dachte es wäre einfach die Aufregung. Ein paar wenige male hat es auch geklappt, eher mit einer grenzwertigen Erektion und recht unzufriedenstellend, aber mehr war nicht drin. Bei den 3 ONS die ich im Laufe danach hatte, hat es nur einmal recht gut geklappt, die anderen Male blieb ich schlaff. Das zehrt nat. sehr am Ego und der Zufriedenheit. Bei meiner 1. längeren Beziehung hat es zwar nach einer längeren Aufwärmphase besser geklappt, aber so richtig gut war es eher selten. Eine Erektion hab ich frühestens dann bekommen, wenn meine Freundin an ihm zugange war und ich mich auch im Kopf einigermaßen entspannen konnte. Die ganze vergangene Erfahrung hat da eine große Blockade aufgebaut. Ich habe ihr leider nie erzählt, dass ich regelmäßig Pornos ansehe und masturbiere, auch während der Beziehung. Habe mich einfach zu sehr geschämt und mich nicht getraut. Mit meiner jetzigen Freundin läuft es vor allem nun nach ein paar Monaten erstaunlich gut. Vor allem jetzt da sie eine Kupferspirale hat und wir auf das Kondom verzichten können. Das gibt Kraft und lässt mich nach vorne blicken. Dadurch, dass sie von der Sucht weiss und dass auch ich mir klar mache, was dazu führt, dass ich im Kopf blockiert bin, klappt es meistens recht schnell mit der Erektion und sie bleibt auch konstant, sogar wenn sie mich gar nicht anfässt.

Bisher waren meine Versuche aufzuhören immer sehr bescheiden. Ich habe das sehr passiv gemacht, habe mir meine Trigger nicht klar gemacht, war mir nicht klar darüber, dass ich mir Strategien bereit legen muss, sobald ich den Drang spüre und so hatte ich immer wieder Rückfälle nach max. 10-20 Tagen. Süchtig bin ich wohl ungefähr seit 10 Jahren und das reicht mir jetzt. Ich habe seit 2 Monaten eine Therapeutin, bei der ich allerdings nur alle 4 Wochen bin, aber ich denke das reicht als professionelle Hilfeum mit der Sucht ein für alle mal abzuschließen.

So weit so gut, mehr gibts dann im Tagebuch falls es jemanden interessieren sollte. Anregeungen/Fragen etc. sind nat. immer gerne gesehen Smile
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