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Wie Sucht erkannt?
#1
Hallo Betroffene,
Wie seid ihr euch eurer Sucht bewusst geworden?
Habt ihr euch lange selber etwas vorgemacht?
Danke für Antworten
Mei  Mann weiß noch nicht, dass ich mir der Ausmasse bewusst bin
Bevor ich mit ihm rede, wüsste ich gerne, ob er selber weiß, dass er ein Problem hat.
Abstreiten wird er es, da bin ich mir sicher.
Wir sind über 50 und er ist, da bin ich mir sicher, schon lange dabei.
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#2
Liebe Momo!

Wir sind auch über 50 und haben einen Weg gefunden, der so halbwegs gangbar erscheint. Ich versuche, meine Sucht so gut es geht im Zaum zu halten. Gar nichts zu schauen gelingt mir nicht ganz, was beim Forum leider so schlecht ankommt, dass ich aufgehört habe, in meinem Tagebuch darüber zu berichten (Heinrichs Tagebuch).

Bei all diesen Geschichten habe ich immer am Anfang versucht, alles abzustreiten. Das ist am schlimmsten bei meiner Frau angekommen. Wir haben jetzt vereinbart, wenn es passiert, gebe ich es zu und stelle mich geduldig und ohne viel Emotion ihren (für mich bohrenden) Fragen.

Ich hoffe nun sehr auf ein baldiges Ende des Home-Office, denn jede Ablenkung von den elektronischen Medien tut uns allen gut, wie es auch einige in ihren Tagebüchern beschrieben haben.

Wenn du nun deinen Mann konfrontierst, mach dich auf einiges gefasst, außer er wartet schon sehnsüchtig darauf erwischt zu werden, um sich endlich mit deiner Hilfe von dieser Geißel befreien zu können.

Viel Kraft und Erfolg

Heinrich
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#3
Hallo Heinrich
Danke für deine ehrlichen Antworten
Mein ich denke nicht, dass er drauf wartet
Wenn er sich ertappt oder kontrolliert fühlt (da reicht schon die Frage, was er denn heute so gemacht hat)
Reagiert er verbal gereizt,genervt, vorwurfsvoll mir gegenüber
Kennst du dieses Verhalten?
Streitet er nur vor mir ab oder auch noch vor sich selber?
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#4
Kenne ich gut.

Wahrscheinlich will er es selber auch nicht wahrhaben. Je früher man den Teufelskreis durchbricht, desto besser, aber stelle dich mal auf eine unangenehme Reaktion ein!

Viel Erfolg, euch beiden!

Heinrich
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#5
Meinst du denn er ahnt es selber?
Er ist ja lang genug „dabei“
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#6
Bzgl mir: ich hätte mir gewünscht, dass mir jemand viel früher die Augen geöffnet hätte. Aber wenn man es selber abstreitet, ist man wohl nicht soweit bzw nicht weit unten genug um zu begreifen was alles auf dem Spiel steht.
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#7
Hallo, danke fürs Antworten,
ich hake immer nach, weil ich so gerne verstehen möchte.
Ist es einem denn selber nicht klar, dass so ein zeitintensiver Pornokonsum  "unnormal"    ist.....
hält man es tatsächlich für "normal"  und fühlt sich gut dabei?, wie bei einem "Hobby"?
auch wenn man alles versucht zu verheimlichen???  immer ausreden für den PC-Gang  hat.....
sonntags morgens 5 Stunden im Büro verbringt.???
Die Veränderungen : Müdigkeit , Konzentratiosschwäche, ED, soziale KOntakte nerven,bei Besuchen von Freunden wird gelangweilt geguckt... mir gegenüber wird schlechte Laune projeziert....
hält man für normal, ? merkt man gar nicht, schiebt man aufs Alter, auf auf keinen Fall in Verbindung mit den pornos??
Ich danke Euch...sorry, ich hätte 1000 Fragen, kann Euch auch gerne helfen, wenn ihr wissen möchtet, wie Frau dazu so denkt und tickt...
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#8
Das ist wahrscheinlich von Fall zu Fall etwas anders.

Ich habe das erst „Sucht“ benennen können, als ich endlich die Ähnlichkeit zum Rauchen erkannt habe.
Ich konnte erst ohne Rauchen nicht leben. Im Prozess des Aufhörens gab es dann immer wieder Rückfälle.
Ich konnte irgendwann zwar gut ohne Pornos auskommen, doch gab es immer wieder Rückfälle. Weil ich aber phasenweise ohne auskam, war ich mir nie sicher, ob es eine Sucht ist.

Aber die Rückfälle waren gleich. Als ich das erkannt habe, war mir klar, dass es eine Sucht sein muss. Das war erleichternd.
Diese Erkenntnis fiel zusammen mit dem Finden dieses Forums und da war ich schon viele, viele Jahre im Prozess des Aufhörens.

Ich denke, dass man das lange Zeit einfach ich wahrhaben möchte. Man belügt sich selber, mehr oder weniger unbewusst.
Und in der Hochphase der Sucht braucht man es einfach. Deshalb steht man früh auf oder bleibt lange wach. Man braucht den Stoff. Selbst wenn man sich der negativen Auswirkungen bewusst ist, will man es doch nicht wahrhaben. Man verdrängt.

Ich habe immer eine Leblosigkeit in mir gespürt. Bis ich das mit meiner Frau ins Reine gebracht habe.
Es fühlte sich an, als würde alles Leben aus mir fliehen. Ein lebender Zombie, völlig ohne Lebensfreude. Das habe ich schon wahrgenommen, sehr deutlich sogar.
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#9
Auch Dir Mosaikstein, ganz lieben DAnk,
ich weiß natürlich , dass jeder Mensch anders tickt, aber ich such eimmer noch nach der Antwort, was passiert ist, dass ihr an dem PUnkt wart, an dem ihr überhaupt drüber nachgedacht habt, dass der Pornokonsum   nicht gut tut.....
vorher denkt man doch sicher: das macht Spaß , das tut gut, ....
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#10
Ich glaub WENN man mal drüber nachdenkt, ob es einem gut oder schlecht tut, hat man bald den Dreh raus. Rein objektiv betrachtet ist die Sache so, dass man ja die Sucht ausübt, um eben Sachen zu vergessen/verdrängen und sich damit nicht zu beschäftigen. Das heißt es wäre ein Widerspruch, wenn er süchtelt um vor Problemen zu entfliehen und sich dann aber mit seinem Pornoproblem befasst. Er verdrängt mit der Sucht einfach alles. Klingt schlimm, aber die Einsicht kommt plötzlich. Kannst aber genauso auch Raucher fragen, warum sie plötzlich aufgehört haben bzw probieren aufzuhören.
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