Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Hallo in die Runde, Zeit was zu ändern
#1
Hallo ihr Lieben,

ich bin erst seit ein paar Tagen Mitglied hier und seitdem lese ich auch immer wieder mit. Aber ich habe mich heute entschieden, dass ich auch mal was schreibe.

Ich halte mich selbst für süchtig. Das bezieht sich auf Pornos, aber auch und vor allem auf Online-Sexchats. Mittlerweile vergeht fast kein Tag, an dem ich nicht mind. 1 mal masturbiere. Und es belastet mich immer mehr. Mir geht es nicht darum, gar nicht mehr zu masturbieren. Aber das Ausmaß, das es bei mir angenommen, kann nicht mehr "gesund" sein.

Das läuft bei mir im Grunde so im Kopf ab: der Impuls, zu masturbieren, kommt irgendwie von irgendwo. Das kann ich gar nicht genauer lokalisieren. Es fühlt sich auch eher wie eine "Verpflichtung" an, ein Automatismus, den ich nicht mehr wirklich steuern kann. Wenn ich dann einen Porno öffne (noch nicht mal das Video starte), kommt bei mir der zweite nahezu schon automatische Impuls, dass ich vielleicht doch auf eine Online-Sexchat-Seite gehen sollte. Das mache ich dann auch meistens. Aber oftmals "befriedigt" mich das dort nicht so, sodass ich dann trotzdem wieder bei den Pornos lande.

Die ganze Situation belastet mich in vielerlei Hinsicht: ich habe das starke und belastende Gefühl, meine Freundin mit den Online-Sexchats zu betrügen und zu hintergehen. Ich verheimliche ihr das auch, aber habe die Sorge, dass mich das von ihr entfremdet. Ich habe auch den Eindruck, dass ich zwei Vorstellungen von Sexualität in mir trage. Das, was mich in Pornos oder Online-Chats anturnt, hat absolut nichts mit dem Sex zu tun, den ich mit meiner Freundin habe. Es fühlt sich fast schon schizophren hinsichtlich Sexualität an.

Ich habe bisher mit niemandem darüber gesprochen. Aber vor einigen Tagen habe ich mich entschieden, das zu tun. Und da war ich froh, dieses Forum gefunden zu haben. Wenn ich das richtig verstanden habe, passt meine Online-Sexchat-Sucht nicht ganz zu diesem Forum hier. Aber ich hoffe, dass das okay ist, dass ich "trotzdem" hier gelandet bin.

Ich freue mich auf jeden Fall, euch hier gefunden zu haben und endlich mal das von der Seele geschrieben zu haben, was mich belastet. Ich freue mich auf eure Rückmeldungen. Vielen Dank Smile
Zitieren
#2
@Lieber geofreak,

ein Herzliches Willkommen von mir.

Du bist hier richtig, keine Sorge. Es ist gar nicht selten, dass die Pornosucht auch Sexchats beinhaltet, sich bei dem einen mehr auf Pornos oder nur auf Pornos und bei anderen mehr auf Sexchats konzentriert bzw. beides mehr oder weniger kombiniert vorkommt. Bei anderen sind es vielleicht nur Sexchats, Bilder, später vielleicht auch Pornos, Live-Cam-Chats, Telefonsex. Es kann eines oder mehreres oder alles davon sein. Irgendwie gehört das alles zusammen. Ich nenne es immer eine einsame Art von Sex.

Wie empfindest Du denn den Sex mit Deiner Freundin?

Vielleicht magst Du noch etwas genauer erzählen, seit wann Du regelmäßig konsumierst bzw. wie es angefangen hat?

LG Geduldige
Zitieren
#3
Hallo Geduldige,

vielen Dank für deine schöne Antwort Smile

Ich genieße den Sex mit meiner Freundin sehr. Manchmal empfinde ich ihn aber als langweilig, aber dieses Gefühl von Zweisamkeit beim Sex ist sehr toll. Das meinte ich auch mit "zwei Sexualitäten": wenn ich mit meiner Freundin bin, habe ich gefühlt andere sexuelle Wünsche und Vorstellungen als alleine.

Das ging bei mir schon recht früh los. Also zu Pornos masturbieren fing glaube ich so mit 12/13 Jahren an. Das (fast) täglich Masturbieren kam dann auch recht bald. Ehrlich gesagt kann ich mich nicht daran erinnern, wann das mal anders gewesen sein soll. Anfangs war das sogar noch zu den Videos, die auf DSF liefen. Später dann auch über Pornovideos im Internet. Was der Startpunkt war, weiß ich nicht mehr.

Die Sexchats kamen dann so mit Anfang 20 dazu. Das begleitet mich also auch schon einige Jahre. Da erinnere ich mich nur vage an den Startpunkt. Ich glaube, ich habe das nur zufällig gefunden, dass es so etwas gibt. Und es hat mir damals auch direkt gefallen. Ich habe da ehrlich gesagt auch schon ein paar Mal mir gesagt, dass das aufhören muss. Aber wirklich geklappt hat es bisher noch nie leider.

LG
Geofreak
Zitieren
#4
Servus Geofreak,

Willkommen! Ich bin auch seit ein paar Tagen hier. Ich finde es stark, dass du nun auch ein Teil der Community bist und deine Geschichte hier geteilt hast.

Wie geht es dir damit?

Hast du schon darüber nachgedacht dir Hilfe zu holen um deine Sucht zu bekämpfen? Du meintest ja, dass es mit deinem eigenen Willen nicht klappt, deine Sucht zu unterbinden.
Du fühlst dich unwohl und möchtest deine unterschiedlichen Wünsche und Einstellungen zum Sex genauer ergründen und begreifen. Wenn du bis jetzt in deinem Leben mehr Sex mit dir selber hattest, als partnerschaftlichen Sex, dann ist es nicht verwunderlich, dass du Sex ganz anders kennengelernt und assoziiert hast.
Reflextiere einmal was dir besonders gefällt, alleine als auch mit deiner Freundin. Und was davon eventuell zusammen fließen und was vielleicht nicht miteinander vereinbar ist. Anschließend gebe den Punkten gewicht. Priorisiere oder benote sie um heraus zu finden, was dir wirklich wichtig ist und worauf du bereit wärst zu verzichten. Das Wort verzichten sollte hierbei nicht nur negativ aufgefasst werden, da du dadurch eventuell etwas gewinnst oder verschönerst, was du vielleicht aufgrund deiner Sucht Perspektive anders wahrgenommen hast.

Deine Freundin weiß also von alle dem nichts und du möchtest es alleine schaffen aus der Sucht zu kommen, bevor sie es herausfinden könnte?
Wie managed du es tagtäglich zu masturbieren und es zu verheimlichen?
Du hast bestimmt eine schwere Last mit dir herum zu tragen.
Wir fühlst du dich nach einer Cam Sex Session und wie fühlst du dich nach dem Sex mit deiner Freundin?

Ich drücke dir die Daumen Bro!
Mir geht es sehr ähnlich wie dir, aber ich bin schon seit fast 2 Monaten "clean" und konsumiere nichts mehr.
Zitieren
#5
@Lieber Geofreak,

danke, dass Du meine Fragen so offen beantwortet hast.

Gut ist ja schonmal, dass Dir der Sex mit Deiner Freundin gefällt, auch wenn Du ihn manchmal als langweilig empfindest. Das hört man ja durchaus auch von Beziehungen, wo Pornos oder ähnliches keinen problematischen Anteil haben. Jeder Mensch hat schließlich seine eigenen Vorlieben, Wünsche, Sehnsüchte... Ob man diese anspricht, der Partner diese erfüllen will/kann ist wieder ein anderes Thema. Und es gibt durchaus Fantasien, die ausgelebt nicht den Wow-Effekt mit sich bringen, den sie in unserem Kopf auslösen. 

Du bist ja schon sehr früh mit erotischem Material regelmäßig in Berührung gekommen und womöglich, bevor Du selbst Sex mit einer Frau hattest. Das macht natürlich einen großen Unterschied und hat Dich auf eine andere Art geprägt als die Männer, die quasi ohne "Vorbelastung" mit realem Sex in Berührung gekommen sind. Auch die Dauer und Intensität des Konsums spielt eine Rolle.

Dennoch schätzt Du die Nähe zu Deiner Freundin und kannst dem Sex mit ihr grundsätzlich etwas abgewinnen. Das ist ja schonmal eine gute Grundlage denke ich.

Ich bin sicher, dass Du Deinen Weg finden und davon profitieren kannst. Anregungen für Dein Vorhaben findest Du sicher in den Tagebüchern Deiner Mitstreiter hier im Forum.

Arnnnold hat hier auch ein paar wichtige Fragen gestellt zum Thema Hilfe durch Therapeuten oder/und das Outen Deiner Freundin gegenüber. Wie denkst Du darüber? Wie würde Sie das aufnehmen?

Auch die übrigen Fragen und Gedankengänge von Arnnnold zielen auf - finde ich - sehr wichtige Punkte ab und treffen den Nagel genau auf den Kopf.

Ich bin schon sehr gespannt auf Deine Antworten.

LG Geduldige
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste