Themabewertung:
  • 0 Bewertung(en) - 0 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Hallo zusammen....
#1
Oh man... wo fange ich nur an...

Vielleicht stelle ich mich erstmal kurz vorstellen,
Mein Name ist Alex und ich bin 28 Jahre alt und komme aus der Nähe von Berlin. mit Pornografie bin ich durch meinen Vater in Berührung gekommen wo ich ca 12 Jahre alt war. Mittlerweile bin ich 28 also schon seit 16 Jahren begleitet mich Pornografie wie ein Parasit von dem ich einfach nicht so richtig loskomme. Habe schon mehrfach versucht davon wegzukommen nur bin danach dann immer wieder rückfällig geworden. Konnte es auch nach außen hin eigentlich immer recht gut maskieren sodass es auch nicht weiter auffiel aber es fühlt sich einfach verkehrt an. Habe zurzeit auch niemanden der sich diesbezüglich wirklich um mich kümmert. Hab auch zugegeben Angst davor das wenn ich mal mit einer Frau intim werden sollte es dabei dann zu Komplikationen oder so kommen könnte weil ich es bisher diesbezüglich nur mit Pornos und Camsex zu tun hatte. Zudem gibt es in meinen Real life Umfeld auch nicht wirklich jemanden mit dem ich darüber reden könnte. Ich unternehme derzeit erneut einen Versuch mich von der Pornografie zu lösen aber es gibt leider genug trigger online die es mir echt schwer machen nicht einfach wieder zu mastrubieren was echt nicht besonders einfach ist diesbezüglich standhaft zu sein

ich hoffe das ihr mir helfen könnt endlich davon loszukommen denn es macht mich einfach nur noch fertig langsam
Zitieren
#2
@Hallo und Herzlich Willkommen lieber PythonPyro (Alex)!

Freut mich, dass Du zu uns gefunden hast und Deine Geschichte erzählst, was bestimmt nicht leicht für Dich ist.

Ich werde Dir heute noch ausführlich antworten, bin aber gerade auf dem Sprung und möchte Dir bis dahin wenigstens ein paar Grüße dalassen.

Geduldige
Zitieren
#3
danke hab gerade mal wieder nen Moment wo ich mich gerade gefühlt innerlich mal wieder zerreißt und mal abgesehen von deiner Nachricht fühle ich mich mit dem Problem gerade wieder mega alleingelassen

allein das schreiben hat mir gerade sehr geholfen wieder weiterzukämpfen ist vielleicht aber auch mit ein Teil des Problems das ich unter anderem versuchen diese Einsamkeit zu "negieren"
Zitieren
#4
Hallo lieber Alex,

schön, dass du hierher gefunden hast - auch ich heiße dich herzlich willkommen.

Ich bin nicht selbst betroffen, bin aber die Partnerin eines Betroffenen und treibe mich daher hier im Forum herum. Mein Partner - so wie auch viele andere hier - haben einige Anläufe gebraucht. Ich denke, das ist ganz normal und gehört zum Prozess. Auch wenn es sich aktuell sehr schwer anfühlt, scheint dein Leidensdruck und daher auch dein Wille, etwas zu ändern, sehr groß. Damit hast du den Grundstein für deinen weiteren Weg gelegt und an dieser Stelle erst einmal: Glückwunsch. Denn es gibt einige da draußen, die schon lange mit der Pornosucht kämpfen, aber immer noch nicht den Willen aufgebracht haben, etwas an ihrer Situation zu verändern.

Vielleicht magst du ja noch ein wenig mehr über dich erzählen. Seit wann beschäftigt dich der Gedanke, aufzuhören bzw. seit wann ist dir bewusst, dass es problematisch ist? Wie oft hast du bereits versucht aufzuhören, wie lange hast du es geschafft und an welchen Punkten bist du rückfällig geworden? Und vielleicht magst du ja auch erzählen, was es jetzt gerade so schwierig für dich macht. Wie sieht/sah denn bislang dein Konsumverhalten aus? Hier haben bestimmt einige ziemlich gute Tipps für dich!

Du schreibst, du hast niemanden in deinem Umfeld mit dem du sprechen kannst und dass Einsamkeit auch ein Trigger ist.
Die Einsamkeit kann dir vielleicht nicht ad hoc genommen werden, aber hier bist du in einer Community voller Gleichgesinnter, mit denen du dich austauschen kannst - das ist so viel wert. Das merke ich auch als Partnerin eines Betroffenen.

Ansonsten, wenn du jemanden brauchst mit dem du "face to face" sprechen kannst, kannst du dich vielleicht an eine Suchtberatungsstelle in deiner Nähe wenden. Da geht's mit einem Termin häufig schneller als bei einem Therapeuten beispielsweise.

Vielleicht hast du ja auch die Möglichkeit, die Zeit zu nutzen, um neue Hobbies auszuprobieren oder alte wiederaufleben zu lassen und dadurch ein paar Leute kennenzulernen. Ob du mit denen über deine Sucht sprechen magst, sei mal dahingestellt. Ich gehe zum Beispiel laufen und hab darüber den ein oder anderen Läufer kennengelernt, mit dem ich auch mal zusammen eine Runde drehe. Zu Pandemiezeiten ist das ansonsten zwar schwieriger als sonst, aber durchaus nicht unmöglich, Menschen kennenzulernen. Hast du denn sonst Freunde, Familie oder gute Bekannte, mit denen du auch einfach mal Zeit verbringen kannst, auch wenn du nicht das Gefühl hast, mit ihnen über die Sucht sprechen zu können?

Wahrscheinlich empfindest du gerade an einigen Stellen ganz viel Überforderung. Mein Partner hatte durch seine Sucht viele Lebensbereiche vernachlässigt und musste die ersten Wochen erstmal einiges aufräumen und auch da war dieses Gefühl ganz deutlich. Auch hier denke ich, das gehört irgendwie mit dazu, was aber das Gefühl natürlich gerade nicht nimmt.

Manchmal, wenn ich vor überwältigenden Herausforderungen stehe und Angst habe, stelle ich mir vor, wie der Zustand "danach" sein wird. Wie wird mein Leben dann aussehen? Wie werde ich mich fühlen? Welche Ziele habe ich erreicht? Welche Art von Mensch kann ich dann sein? Ich visualisiere dieses wunderbare Bild von der Zukunft ganz genau, gehe richtig tief in den Zustand, als hätte ich all das schon erreicht. Und dann weiß ich exakt, wofür ich diesen schweren Weg gehe und kann es mir immer wieder vor Augen führen. Vielleicht kannst du das ja auch mal probieren, wenn es gerade schwierig ist und du etwas mit dir kämpfst. Der Weg, den du gehst, wird jedenfalls nicht umsonst sein. Versprochen.

Ich bin gespannt auf deine Rückmeldung und finde es toll, dass du hier bist und dich deiner Sucht stellst. Ich glaube an dich!
Zitieren
#5
puhhhh .... ganz schön langer Text liebe Idefix (netter Name übrigens) 

ich gehe mal die Fragen so nach und nach durch wobei ich auch noch nicht weiß ob ich die alle sofort beantworte
ist aber ja auch nicht schlimm der Gedanke bzw Wunsch aufzuhören beschäftigt mich nun schon über Jahre wobei ich ihn zugegeben eher selten wirklich ernst genommen habe bzw es wirklich durchziehen wollte. Ich hab es halt mehr oder weniger hingenommen das ich mir Sachen im Internet angesehen habe. War ja in meinen Augen auch nicht wirklich was unglaublich schlimmes und ich hab es ja auch geschafft 1-2wochen teilweise auch mal nen Monat ohne auszukommen. Wie überheblich ich doch war.

Leider hört man zwar immer wieder was zum Thema Alkoholabhänigkeit oder die folgen des Tabakkonsums aber ich glaube die schlimmste Sucht welche es gibt ist glaube die Sucht der Pornografie weil sie halt deutlich verdeckter "argiert" weil sie auch sehr oft verharmlost von anderen wird und doch unfassbar viele Existenzen zerstört. Aber um noch mal auf mich zurückzukommen ich habe seit letztem Jahr angefangen mein Leben von Grund auf zu erneuern also ist das nun auch mein erster ernster Versuch mich von der Pornografie loszulösen und wie problematisch mein Konsum war/ist wird mir auch erst jetzt so richtig klar so wie auch einige andere Dinge wenn man hier sich das Forum so durchliest. Habe mich dazu entschlossen nen kalten Entzug zu machen und setze auch alles dran das ich das auch schaffe denn aufgeben ist für mich keine Option(war es auch noch nie)

Naja gibt halt schon Personen mit denen ich drüber reden kann nur ist leider die Reaktion sehr langsam ich meine ich verstehe es ja das man nicht immer kann nur hilft es mir auch nicht gerade wenn ich wem Bescheid gebe und die Person erst ca 12h später dann darauf reagiert.

Was die Einsamkeit angeht nun ja das ist ist bei mir nen Problem obwohl ich es auch nicht so sehr mag wenn viele andere da sind, was das ganze auch nicht besonders einfacher macht. Denn auch wenn viele Menschen um mich rum sind fühle ich mich noch immer recht einsam. Naja liegt vielleicht auch daran das ich in einem Umfeld aufgewachsen bin wo der Schein wichtiger war als der eigentliche Zustand (so ganz nach dem Motto egal wieviele Probleme man hat Hauptsache nach außen sehen wir nach Friede Freude Eierkuchen aus). Sodas ich damit auch immer wieder andere Menschen betrachte und ihnen deswegen teilweise misstraue.

Muss mich nun erstmal wieder etwas beruhigen und runterfahren vielleicht schreibe ich nachher noch etwas

Liebe Grüße Python
Zitieren
#6
@Hey Alex,

wie versprochen schreibe ich Dir noch ein paar Zeilen.

Meine liebe Idefix hat mir ja quasi schon die "Arbeit" abgenommen und gute Fragen gestellt sowie hilfreiche Ansätze genannt.

Deshalb wird mein Text um einiges kürzer, denn ich will Dich auch nicht mit noch mehr Fragen bombardieren sondern versuche es als Denkanstoß bzw. Anreiz für einen Austausch/eine Diskussion zu formulieren.

Du hast erwähnt, dass Du Angst hast, Frauen kennenzulernen, da es früher oder später zum Sex kommen könnte und Du mit Komplikationen rechnest. Zunächst möchte ich Dir dazu sagen, dass ich Deine Bedenken bzw. Deine Hemmung oder gar Angst wirklich verstehen und nachvollziehen kann. Aber Du solltest Dich davon nicht abhalten lassen.

Es gibt durchaus Frauen, die es langsam angehen lassen möchten und sicher Verständnis haben wenn es dann noch etwas länger dauern sollte oder nicht gleich klappt. Ist es nicht so, hat sie wahrscheinlich sowieso kein wahres Interesse an Dir.

Vielen Frauen imponiert es sehr wenn die Männer offensichtliches Interesse an ihnen als Mensch zeigen, anstatt bei der ersten Gelegenheit gleich über sie herzufallen.

Ich könnte jetzt noch mehr schreiben. Da es dann aber zu lang wird, belasse ich es zunächst dabei.

LG Geduldige
Zitieren
#7
heute ist Tag 6 meiner Abstinenz ... irgendwie komisch das auszusprechen bzw zu schreiben

Es gent mir zurzeit ganz gut, auf jedenfall deutlich stressfreier als gestern. Naja mal abgesehen von der "Stimme" welche mir immer wieder von der Seite einreden möchte, das ich das alles doch ganz gut geschafft hätte und nun ruhig mal wieder Pornos schauen könnte. Fühlt sich irgendwie so an als würde die ganze Zeit dein Neffe oder deine Nichte auf dir rumtrampeln bzw nerven das du endlich mal mit ihr/ihm spielen sollst. Naja dadurch hält es sich bis jetzt zum Glück noch in Grenzen.
Liegt vielleicht aber auch da dran das ich noch immer etwas vor der Realität flüchte weil immer wenn ich mir die Realität anschaue da immer gefühlt noch so ein riesiger Berg an Arbeit vor mir liegt der einfach nicht kleiner werden will egal wie viel man dort weg schaufelt.

Liegt vielleicht auch daran das ich einfach auch Angst davor habe das mir das am Ende einfach zu schnell geht wenn ich an meinen Problemen weiterarbeite. Hab auch Angst davor mich mal wieder zu übernehmen und das ganze falsch einzuschätzen aber ka woran das liegen könnte. Wobei ich ehrlich gesagt auch nicht so ganz sicher bin ob das zurzeit eig noch wichtig ist. Also warum sich diese Ängste bei mir entwickelt haben, weil eig sollte es doch eher wichtiger sein das ich diese Ängste jetzt hab und das ich sie irgendwie überwinde.

Und das mit der Frau ... naja irgendwie ist zwar das Thema zurzeit nicht mal relevant aber dennoch macht es mir ebenfalls Angst naja ... manchnal wünschte ich, ich würde nicht unbedingt immer alles zerdenken das Problem ist nur ... ist bei mir nicht drin (wurde auch schon Ärztlich untersucht und es wurde festgestellt das ich das nicht kontrollieren kann)

Das mag vielleicht jetzt auch etwas egoistisch klingen aber eig hab ich heute nur hier hineingeschaut um mir eine gewisse Art von Schutz zu bewahren. Hab das Gefühl das das Raubtier in meinem inneren nur auf eine passende Gelegenheit wartet mich erneut in den Abgrund zu reißen. weiß nicht ob ihr das ebenfalls so kennt.
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste