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Tagebuch Schnacki
#21
(18.06.2021, 19:29)schnacki schrieb: Tatsächlich kam ich beim Nachdenken über meinen eigenen Beitrag gerade zu einer interessanten Erkenntnis.

Gehen wir davon aus, dass ein Mensch diese Suche nach dem perfekten Ideal nicht nur bei körperlichen Merkmalen (wie ich bei Brüsten), sondern auch bei der Suche nach einem bestimmten Charaktertyp entwickeln kann.

Ständig wird man Menschen miteinander vergleichen. Ständig wird man aber auch dies oder jenes an anderen Menschen kritisieren und immer auf etwas noch Besseres hoffen. Irgendwie würde man sich in seinen Ansprüchen so stark spezialisieren, dass maximal einer unter tausend Kandidaten in Frage kommen kann. Koppelt sich das mit anderen Kriterien, wie gutes Aussehen, der Vorstellung eines bestimmten Familienlebens und einer bestimmten Zukunft oder der soziale Status wird es einer unter zehntausenden sein.

Ich denke, diesen Charakter- oder Persönlichkeitsfetisch haben viele Frauen, wenn es um ihren Männergeschmack geht. Und genau deswegen gibt es so viele attraktive Frauen, die jahrelang im Singlechat unterwegs sind. Die Sehnsucht nach dem perfekten Partner verbaut die Chance überhaupt jemanden zu finden. Der gewöhnliche Mann mit all seinen Macken und Fehlern spürt dass er solchen Ansprüchen nicht gerecht werden kann und zieht sich in seine Porno-Parallelwelt zurück.
Hallo Schnacki!

Ich habe noch nie von einem Fetisch für Charakter oder Persönlichkeit gehört. Ich schätze du meinst eine hohe Gewichtung. Ein Fetisch ist ja doch etwas ganz anderes.
Es gibt so viele Menschen da draußen und jeder hat ein Bild von der gewünschten Beziehung in seinem Kopf. Ist das nicht ganz normal? Hättest du nicht gerne eine Partnerin die bestimmte Punkte die dir wichtig sind erfüllt? Ich lese aus deinem Text sehr viel Frust heraus, berichtige mich bitte wenn ich da falsch liege. Du meintest:
Die Sehnsucht nach dem perfekten Partner verbaut die Chance überhaupt jemanden zu finden.
Ich brauche keinen perfekten Partner. Es müssen nicht 100% Übereinstimmung sein. Aber warum sollte ich mich mit 20% zufrieden geben, wenn ich auch 90% haben kann? Das ist doch eine ganz normale Art zu denken, sonst springt man von einer unglücklichen Beziehung in die andere.
Jeder hat Fehler und Macken. Es geht nicht darum Perfektion zu erreichen. Aber keiner kann es einem übel nehmen, wenn man mit einem Partner der Suchtprobleme hat nicht klar kommt. Denn das ist verdammt kräftezehrend und beizeiten sehr sehr einsam. Jeder ist anders, manche kommen damit klar, manche eine gewisse Zeit, andere gar nicht.
Das soll jetzt nicht böse klingen, denn so ist es nicht gemeint. Aber der gewöhnliche Mann ist nicht pornosüchtig. Anstatt sich zurückzuziehen in seine Porno-Parallelwelt weil er denkt er könnte Ansprüchen nicht gerecht werden, sollte das Problem angegangen werden. Dann löst sich vieles von selbst.
Mach dir mal nicht selbst so ein schlechtes Selbstwertgefühl. Du arbeitest doch an dir! Denk nicht an Ansprüche, beschäftige dich mit dir selbst und bleib weiter auf deinem Pfad.

LG, rabitten
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#22
Hallo rabitten,

ich danke dir für deine Antwort. Es ist schön, dass jemand von Euch mal wieder zurückschreibt. Ich dachte schon ich hätte euch alle vergrault. Ich nutze mein Tagebuch natürlich auch um hier ne Egoshow abzuziehen und meinen Frust rauszulassen, was ich im normalen Leben so nicht kann.

ausgerechnet euch Frauen hier im Forum habe ich nicht gemeint.

Das ist klar, dass jede von euch hart an sich selbst und an ihrer Beziehung arbeitet. Jede von Euch ist mit ihrer Beziehung auch einen Kompromiss eingegangen. In meinem Text von vor ein paar Wochen habe ich euch ja sogar vorgeworfen, dass ihr zu viele Kompromisse eingeht und Methoden finden solltet wieder mehr Unabhängigkeit zu erlangen, egoistischer zu werden, weil ich denke, dass es gerade in Euren Beziehungen ein Ungleichgewicht der Macht gibt.

Es ist schon übertrieben Frauen einen Charakterfetisch vorzuwerfen.

Ich hab das auch nur auf eine kleine Minderheit beziehen wollen. Und es ist bestimmt auch geprägt von negativen Erfahrungen. Lange traurige Einsamkeitsperioden hatten mich immer wieder ins Singlechat getrieben - relativ erfolglos. Das ging über Jahre, immer mal wieder. Mir ist aufgefallen, dass es einige sehr attraktive und intelligente Frauen gab, die ebenfalls über Jahre dort ein Profil haben. So wie ich als "hoffentlich" normaler Mann so gut wie keine Anfragen von Frauen erhielt, weiß ich, dass es auf der weiblichen Seite zu teilweise extremen Anfragefluten kam. Nur warum schaffen diese Frauen es nicht aus der Fülle von Bewerbern sich die sympathischsten rauszusuchen, sie durchzuprobieren und dann mit ihrem Favoriten glücklich zu werden?

Meine Theorie war jetzt der Charakterfetisch. Diese Frauen sind dann kaum noch auf ein reales Treffen aus, sonder suchten nur noch durch die Profile der Männer. Ich hatte vor vielen Monaten mal einen Link auf eine Arte-Dokumentation gemacht, die darstellte, wie Singlebörsen (vor allem Tinder) das gezielt ausnutzen und Frauen und Männer manipulieren. Über ein System von Bewertungen und Ratings und dem präsentieren einer ganz bestimmten Auswahl an Kandidaten (bei uns Pornosüchtigen wären das dann Clips) wird Sucht gezielt erzeugt.

Warum mich dieses Thema beschäftigt:

Gehen wir davon aus Männer und Frauen sind gleich.
Männer sind Alkoholiker, Frauen vielleicht medikamentenabhängig. Alkoholismus tritt offen zutage, Medikamentenabhängigkeit lässt sich verschweigen.
In den letzten Jahrzehnten sind Pornofilme immer aggressiver und frauenverachtender geworden. Gleichzeitig steigt der Anteil der Süchtigen. Immer nur Männer! Wieso nur?
In den sechziger Jahren hat die Hippiebewegung die "freie Liebe" ausgerufen. Die Menschen sollten friedlich, frei, tolerant und offen aufeinander zugehen und sich lieben. Konventionen sollten überwunden werden. Vor allem sollte aber der sexuelle Frust gelöst werden. In einer solchen Welt könnte Porno nur ein Randphänomen sein, von dem Menschen die sich locker und fröhlich lieben gerade noch Inspiration suchen für ihr ohnehin schon erfülltes Sexualleben.

Was ist daraus nur geworden?

Ich glaube nicht, dass Pornosucht ein rein "männliches" von Frauen losgelöstes Phänomen ist. Die aggressive Pornowelt ist ein Spiegel unserer Gesellschaft, sowie der Erfolg der AfD ein Spiegel unserer Gesellschaft ist. Wer sind die Wähler: wohl hauptsächlich einsame, ältere Herren.
Wo verdammt noch mal sind die gesellschaftlichen Ursachen unserer Sucht? Und wo die Ängste, Verhaltensweisen, Süchte, Phantasien und Exzesse der Frauen, die unserem Verhalten entsprechen?


Ansonsten habe ich den ersten Monat ganz gut überstanden. Es kommt immer häufiger vor, dass ich das Dauerthema "Sex" vergesse. Es kommt auch immer häufiger vor, dass ich nicht mitbekomme, wie eine Frau auf der Straße an mir vorbeiläuft. Meist nehme ich Frauen aber noch wahr und kuck dann schnell weg. Meine Freundin ist auf Geschäftsreise. In den letzten zwei Tagen hat mein Verlangen nach Sex aber auch ohnehin nachgelassen. Jetzt kommt vielleicht mal eine richtige Pause. Mal sehen ...
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#23
Lieber Schnacki,

ich schätze gerade diese paar attraktiven und intelligenten Frauen die sich ewig in Singlebörsen rumtreiben haben selbst schon so viele negative Erfahrungen gemacht, dass es viel braucht um sich noch in Person treffen zu wollen. Das kann ich dann auch gut nachvollziehen. Ich halte ja generell nichts von Singelbörsen und Flirtapps muss ich sagen, aber das ist ja von Person zu Person verschieden.

Ich glaube unsere Gesellschaft ist gerade an einem Punkt an dem vielen klar wird, in was für eine schlechte Richtung sich alles entwickelt hat, gerade beim Thema permanente Übersexualisierung. Hat ja auch viele Klagen gebraucht, bis zum Beispiel Pornhub endlich reagiert hat und eine Sperre für das Hochladen von Videos eingerichtet hat. Ich weiß noch welcher Aufschrei da durch die Männerreihen ging. Mehrere Millionen Videos gelöscht?? Und nun bleiben mir nuch noch ne Milliarde zum gucken!! Unvorstellbar!!
Ich denke das hat der Gesellschaft einen Spiegel vorgehalten. Alles ist kostenlos in rauen Mengen verfügbar und nur einen Klick entfernt. Es ist wie Junkfood, von dem auch genug Leute süchtig werden. Hauptsache nichts zahlen müssen, mehr, mehr. Das richtet die ganze Pornobranche noch mehr zu Grunde, feiert Menschenhandel etc an. Dann kamen Seiten wie Onlyfans die dann hauptsächlich von Männern verteufelt wurde, weil wieder, alles muss kostenlos sein und wie kann es die Frau die ich nackt sehen will nur wage, dass ich dafür Geld haben will? Das sehr viele Männer sehr gut von Onlyfans leben können, darüber wird nicht geschimpft. Kann ich nicht nachvollziehen. Ich glaube solche Seiten erlauben vielen Menschen auf humane Weise und mit Eigenverantwortung darüber zu entscheiden womit sie Geld verdienen wollen.
Ich schweife ab, entschuldige.

Ich hoffe es klappt weiterhin gut bei dir!

LG, rabitten
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#24
Hallo rabitten,

ich muss gestehen, dass ich auch immer nur kostenlose Seiten besucht habe. Aufgrund meiner katastrophalen finanziellen Situation in den letzten Jahren (Student, davor Praktikant, davor Azubi) geht es auch gar nicht anders.

Insgesamt muss ich sagen, würden alle Seiten mit Anmeldung funktionieren, wo man seine Daten einträgt oder würde man dafür bezahlen müssen, hätte sich bei mir diese Sucht nie so stark ausgeprägt. Früher war ich ein extrem verklemmter, schüchterner Typ. Ich hätte mich niemals getraut dort meine Daten preiszugeben. Erst die (gefühlte) Anonymität ließ mich im Internet Pornos kucken. Das hat dann später die Hemmschwelle gesenkt. In den Zeiten davor war ich z.B. niemals in einer Videothek in der Schmuddelabteilung.

Auch bei Serien hatte ich Phasen des suchtartigen Konsums - ebenfalls hauptsächlich durch das kostenlose Angebot. Mittlerweile gibt Kinox.to und Konsorten nicht mehr. Also kuck ich auch keine Serien mehr. Ich hab überhaupt keine Probleme damit.

Dass die Industrie , egal ob Pharma-, Lebensmittel-, oder Onlineindustrie, jede Menge Maßnahmen ergreift, um Konsumenten von ihrem Produkt abhängig zu machen ist mittlerweile klar. Dennoch sind bestimmte Menschen resistenter gegen dieses Suchtsystem und Andere fallen voll drauf rein. Und da muss man sich die gesellschaftlichen Zusammenhänge ankucken. Einstmals waren die USA Vorreiter in der Antinikotin-Bewegung. Mit dem Zurückdrängen der Zigaretten ergab sich rein zufällig, dass viele Amerikaner stark übergewichtig wurden. Die Zuckerindustrie hat sicherlich ihren Anteil daran und nutzt diese Entwicklung aus. Aber die eigentlichen Ursachen für dieses Suchtverhalten liegen in der US-amerikanischen Gesellschaft.

Ob man eine Gesellschaft je so hinbiegen kann, dass alle glücklich und zufrieden sind? Naja ... ein schöner Traum.

Naja schon wieder zuviel geschrieben

Ansonsten ist alles gut und schon der 33. Tag.
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#25
Tag 34, noch einen Tag durchhalten und ich habe die 5 Wochen Marke geknackt. So lang war ich seit ich Internet habe nicht abstinent. Da kann ich wieder stolz auf mich sein.

Heute ist so ein Fußballspiel und es gibt eine große Debatte in den Medien, ob man den Sport nutzen kann um für die Gleichberechtigung von sexuellen Minderheiten, vor allem Homosexuellen zu demonstrieren.

An und für sich finde ich das wirklich schwierig. Irgendwie hängt beides ja kaum zusammen und der Sport wird instrumentalisiert, weil man darüber einfach viele Menschen erreichen will.

Hier im Forum ist das aber ganz anders.
Zeige mir den Pornosüchtigen, der sich nicht beim Anblick von zwei hübschen Lesben befriedigt hat. Irgendwie muss dann das Blut auch mal wieder aus dem Schwanz in den Kopf wandern und man sollte wenigstens ein bisschen darüber nachdenken was man da macht.

Gerade wir sollten tolerant sein!


Ich stehe zu dem was ich gesehen habe und zu meinen Neigungen.

Und deswegen finde ich es gerade als Pornosüchtiger wichtig Farbe zu bekennen:

Alle sexuellen Handlungen, Spielarten und Praktiken müssen erlaubt sein, insofern es sich um erwachsene Menschen handelt, die das im gegenseitigen Einvernehmen und aus freien Stücken tun! Und grundsätzlich muss es auch erlaubt sein sich in der Öffentlichkeit zu seiner Sexualität zu bekennen!
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#26
Liebes Tagebuch,

der 38.Tag ist angebrochen.

jetzt kommen immer mehr Jubiläen,

erst waren die 5 Wochen geknackt
jetzt soll Woche 6 vervollständigt werden - ein neuer Rekord, der als Messlatte dienen soll
dann kommt bald auch die Halbzeit mit 45 Tagen
am 7.7.21 habe ich aber auch exakt seit 10 Jahren Internet zu Hause. Dann bin ich also seit diesem Zeitpunkt pornosüchtig, denn es ging exakt von Tag 1 an los.

Die letzten Tage waren zwiespältig.
drei Tage lang hab ich täglich onaniert und musste schnell feststellen, dass da wieder Routine reinkommt und die Erektion darunter leidet. Gerade das letzte mal war es reines Frustonanieren. Danach hab ich aber wieder einige Tage locker durchgehalten. Nach diesen Frustphasen denke ich sogar weniger an Sex.
Meine Süße ist früher als geplant von ihrer Dienstreise zurückgekommen. Sex gab es aber nicht. Irgendwie kam es nicht dazu. Ist auch nicht schlimm.

An Pornos denke ich so gut wie gar nicht mehr. Irgendwie hab ich das Gefühl, dass das der Vergangenheit angehört. Das ist momentan so weit entfernt. Kaum noch vorstellbar, dass mich so was anmacht. Manchmal kam kurz so ein Blitzgedanke hoch, dass ich ja, wo ich so wenig Verlangen danach habe ganz locker mal ein Filmchen kucken kann, nur um zu testen, wie meine Erregung darauf reagiert. Aber dem bin ich nicht nachgegangen, ich weiß ja, dass das ein Trugbild ist, das mich wieder komplett reinzieht in den Sumpf.

Dem Anblick hübscher Frauen und ständigen Sexgedanken versuche ich emotional nicht mehr so stark anzuhaften. Die Bedeutung solcher Sachen soll für mein Leben mehr und mehr verloren gehen. Weil ich es nicht verhindern kann, dass mir solche Anblicke und Gedanken ständig im Kopf rumgeistern (verbieten will ich es mir nicht, weil ich mich damit zu stark unter Druck setze) bemühe im mich doch weitgehend so etwas mit absoluter Gleichgültigkeit hinzunehmen.

In den letzten Wochen bin ich in schwierigen Situationen immer wieder ins Forum geflüchtet. Die Beiträge dort geben mir wirklich starken Halt. Gerade die Berichte der Frauen zeigen mir auf, dass es noch ganz andere Kandidaten gibt, deren Suchtverhalten sehr viel stärker ausgeprägt ist. Ich hab zwar massenhaft konsumiert, aber bestimmte geschmackliche Grenzen hab ich nie überschritten. Dazu hab ich meinen Konsum versucht so zu gestalten, dass er meine Beziehung nicht beeinträchtigt. Auch die Kombination mit Alkohol kam bei mir nicht in Frage. Ich trinke nicht und ich rauche nicht. Jahre lange Versuche diese beiden Drogen zu überwinden (vor allem Zigaretten, problemlos Alkohol) haben mir ne ganze Menge Erfahrung im Umgang mit Suchtmitteln gegeben. Ich bin zwar dann in die Pornosucht reingerutscht, scheine aber auch relativ gut wieder rauszukommen. Wichtigstes Mittel: "Geduld mit sich selbst". Meine einzige sonstige Droge ist Zucker. Man kann also sehen, ich bin im Augenblick recht zuversichtlich es zu schaffen.

Aber man muss von Etappe zu Etappe denken. Man soll den Tag nicht vor dem Abend loben. Mal sehen was noch kommt.

Tschüß

Dein Schnacki
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#27
Tag 42 ist schon fast vorbei.

Die 6 Wochen sind rum und damit hab ich zumindest mal einen neuen Rekord geknackt. Ab jetzt ist jeder Tag nicht mehr Hürde, sondern ein weiterer Erfolg.

Die letzte Woche war genauso wechselhaft wie das Wetter. Mal hatte ich einen Hass darauf ständig in dem Zwang zu stehen auf Frauen zu kucken, mal hab ich es einfach geschehen lassen. Genießen kann ich es nicht mehr so richtig. Ich steh wohl in dem Problem, das jeder Pornosüchtige hat. Um so mehr ich den Drang danach ausschalten will, um so stärker kommt er wieder zurück. Ein Rückfall wäre dann, dem Drang nur deswegen nachzugeben um diesem ständigen hin und her ein Ende zu setzen und es wieder genießen zu können. Das hab ich schon relativ häufig durch. Ich geb dem Drang aber nicht nach. Und damit kommt es irgendwie dazu, dass ich zwar eine schöne Frau noch wahrnehme, es mir aber keine Freude mehr bereitet.

Zum Pornos kucken hab ich aber kaum lust, an Sex denke ich ständig. Es wäre so schön mal ein paar Wochen zu haben, wo das Thema Sex in mir ausgeschaltet ist. Selbst das Führen dieses Tagebuchs ist ja eine tägliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sex.

Fazit nach 6 Wochen:

Pornos: keine Lust und kaum Interesse
Phantasien: manchmal noch pornomäßig, wesentlich häufiger aber Romantik bis Kitschromantik
Sex: schon ein paar Wochen nicht mehr
Onanieren: so 2 bis 3 mal in der Woche
Lustempfinden: wechselhaft, mal starke Erektion und wenig Gefühl, mal eine schwache Erektion und viel Gefühl, auf jeden Fall noch nicht so wie ichs haben will.

Ziele: das Thema Sex mal völlig ausblenden zu können, um mich danach mal wieder von neuem daran zu begeistern
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#28
Tag 45 ist vorbei. Die Hälfte ist geschafft.

Vorgestern mal wieder Sex gehabt. Auch wenn ich mal wieder auf meine Medikamente zurückgegriffen habe, gab es Fortschritte. Ich brauchte nur sehr sanfte Stimulationen um zum Höhepunkt zu kommen. Verbesserungen Stellen sich ein, dann aber natürlich ganz anders, als wie man es selbst gern hätte.

Leider hab ich das Problem, dass der Sex mir zwar Spaß macht, mich aber nicht so befriedigt wie Selbstbefriedigung. Es ist ein ähnliches Problem wie bei Sport. Die Anstrengung und dass da noch andere Menschen dabei sind verhindern irgendwie, dass ich in meine Welt eintauchen und versinken kann.

Das ist auch der Grund warum ich nicht mit einer Frau zusammen wohnen könnte. Ich brauche meine eigene Schutzburg, wo ich für mich sein kann. Andernfalls hätte ich gar keine Möglichkeiten runterzukommen oder nach dem Arbeitsstress abzuschalten. Man wird ständig durch den Anderen abgelenkt, muss auf ihn eingehen.

Meine Freundin wird in den nächsten Monaten immer häufiger bei mir sein. Wir wachsen nach und nach zusammen. Ich hoffe, dass sie mir trotzdem die Zeit für mich lässt. Ich hab große Angst davor, dass dabei zu viel Stress entsteht.
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#29
@Hallo lieber Schnacki,

ich verfolge Dein Tagebuch von Anfang an und möchte heute auch etwas hineinschreiben.

Bei den attraktiven Frauen in Singlechats gibt es, neben schlechten Erfahrungen und dem daraus resultierenden wählerischen Suchen evtl. noch weitere Gründe, warum es oft nicht zu einem Treffen kommt: Fakeprofile, das bloße Ziel, sich Bestätigung zu holen sowie Angst, jemanden aus dem Internet real zu treffen.

Der Hauptgrund, warum Männer eher zur Pornosucht neigen als Frauen, ist womöglich der, dass Männer mehr auf Visuelles reagieren als Frauen.

Es ist schön zu lesen, dass es Fortschritte gibt, auch wenn Du sie Dir anders vorgestellt hast. Gut finde ich da Deine Einstellung, von Etappe zu Etappe zu denken. So entsteht auch kein zu großer Erwartungsdruck.

Ich bin sicher, es wird Dir irgendwann wieder Freude bereiten, eine schöne Frau anzusehen. Du bist auf einem guten Weg.

Deine Gedanken zu den Freiräumen bzw. Ängste wenn Deine Freundin öfter bei Dir ist, kann ich nachvollziehen. Auch ich habe jahrelang allein gewohnt. Es ist eine Umstellung. Du scheinst sehr offen mit Deiner Freundin zu sein. Deshalb solltest Du das einfach ansprechen. So ist das von Anfang an klar und kann später nicht missverstanden werden.

Vielleicht nutzt Du diese Gelegenheit, um öfter Sex mit ihr zu haben und dafür auf das Handanlegen zu verzichten. Wer weiß, vielleicht klappt es dann ganz ohne Medikamente.

Du hast echt schon viel geschafft! Da kannst Du stolz auf Dich sein.

Alles Liebe

Geduldige
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#30
Hallo Geduldige,

schön dass du schreibst.

Das mit den schönen Frauen im Singlechat ist richtig. Die haben sicherlich jede Menge Vorbehalte gegenüber Männern weil sie dort schlechte Erfahrungen gesammelt haben.

Ich denke schon, dass es bei Frauen verstärkt Sehnsüchte gibt nach Männern mit einem bestimmten Verhalten oder Charakter. Dies ist sicher eine Reaktion darauf, dass sich Männer im Internet häufig rücksichtslos verhalten.

Da hat man nun diese geniale Erfindung des Internets und eigentlich könnte alles so schön sein aber die Konflikte zwischen Männern und Frauen werden dadurch nicht gelöst.


zu meiner Freundin:
Ich denke meine Liebste weiß ganz genau, wie ich ticke, und versucht nach und nach ein Zusammenleben zu organisieren. So wie sie das macht ist das schon OK. Ob es dabei zu häufigeren Sex kommt weiß ich nicht. Sie selbst hat gerade die Entdeckung bei sich gemacht, dass wenn sie seltener Sex macht, wird es intensiver. Sie will sich also selbst ein wenig aushungern. Im Grunde ist es das gleiche, wie ein kleiner Reeboot. Sie würde es aber wahrscheinlich als Intervallfasten bezeichnen.

Würde ich nicht onanieren, bräuchte ich vielleicht auch keine Medikamente mehr. Auch bei mir sollte es heißen: "Weniger ist Mehr". Das kommt aber später. Erst will ich die 90 Tage schaffen, dann gibt es neue Ziele.

Ansonsten: Frauen anzukucken wird mir zunehmend lästig. Es verliert an Wichtigkeit. Dafür habe ich in letzter Zeit verstärkt romantische Phantasien.

Tag 46, alles bestens.
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