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Neuer Versuch
#31
bei welcher Entscheidung handelst du denn (mehr) aus Liebe zu Dir selbst?
Glaubenssätze:
1. Die Tür zur Sucht steht immer offen.
2. Ein Rückfall kündigt sich in 99 von 100 Fällen vorher an.
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#32
Hi Kababan,

danke für deine Frage, hab die letzten Tage darüber nachgedacht, bzw. heute hat sich da etwas ziemlich rauskristallisiert.

Jetzt, wo ich mich so intensiv gedanklich mit meinem Ex auseinandersetze, kommen wieder viele Gefühle hoch. Keine Gefühle der Trauer, so wie am Anfang, sondern Wut in verschiedenen Ausprägungen. Wegen verschiedenen emotionalen Verletzungen, die ich im Zusammenhang mit ihm erhalten habe. Es wäre also keine gute Idee, ihn in nächster Zeit zu begegnen... Ich denke ich brauche jetzt erst einmal Zeit um all das zu verdauen. Neben der Wut habe ich vor allem das Gefühl, nicht atmen zu können.

Das Gefühl kenne ich aus meiner Vergangenheit nur zu gut, da ich Asthma habe und im Alter von ca. 8 Jahren mehrere Asthmaanfälle hatte. Seitdem war ich gut eingestellt mit Medikamenten und hatte keine stärkeren Asthmasymptome mehr. Das jetzige Gefühl (20 Jahre später) erinnert mich sehr stark an meine Asthma-Lunge, die ich damals hatte, ich bekomme weniger Luft, kann nicht so befreit atmen, etc. Ich hab nun die Theorie, dass die Psyche an der Stelle ein Verschlimmerungsfaktor für mein Asthma ist. Damals als das Asthma anfing, ließen sich meine Eltern gerade scheiden, hier könnte psychischer Stress also ein Faktor sein. Zu der Zeit bekam ich, als es sehr schlimm wurde, große Mengen Kortison und hab angefangen zu essen und zu essen (eine der Nebenwirkungen). Seitdem habe ich immer irgendetwas gefunden, um mich von meinen Problemen abzulenken, sei es Essen, Süßigkeiten, Softdrinks, Spielekonsolen, oder später dann auch die Pornos. Jetzt bin ich gerade dabei, diese Ablenkungen deutlich zu reduzieren. Neben meinem reduzierten Pornokonsum verringere ich auch meine Zuckereinnahme stark und esse etwas gesünder. Hier fehlen mir also die Dinge, die ich vorher zum Ausgleich des Stresses genutzt habe, und daher kommt jetzt wieder das Asthma hoch.
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#33
Hallo Zusammen,

hab meinem Ex (denke ich recht elegant) geschrieben, dass ich noch Zeit und Abstand von ihm brauche und erstmal Stärke in mir selber finden will, bevor ich mich jetzt wieder in was reinstolpere. Er hat sich für meine Ehrlichkeit bedankt. So habe ich jetzt erstmal Zeit, all das zu verarbeiten, ich bemerke aktuell sehr stark wieder aufkommende Gefühle, die ihn betreffen. Die Wut hat sich mittlerweile in Trauer umgewandelt, mal schauen was da noch so alles hochkommt.

Ansonsten arbeite ich sehr intensiv an mir selber und das tut mir auch richtig gut.
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#34
Hallo Zusammen,

hier noch ein kleines Update:

Hab in den letzten Tagen auch wieder nicht definierbaren Schmerz gehabt, den ich immer wieder versucht habe zu betäuben. Mittlerweile weiß ich, wobei es sich bei dieser Art von Schmerz handelt. Es ist der Schmerz des Bereuens, wegen meiner Sucht und allem was damit zusammen hängt.
Diesen Schmerz habe ich schon vor einiger Zeit mal intensiv gespürt und er hat mir dabei geholfen clean zu bleiben. Der Schmerz / die Verzweiflung wegen der Sucht war größer als der Schmerz, den ich versucht habe zu betäuben.
Gerade scheint mein Bewusstsein weiter aufzuräumen und daher kommt jetzt dieser Schmerz wieder verstärkt zum Vorschein. Mir wird bewusst, was es alles für Probleme gab in den letzten Jahren wegen der Sucht (die zum Glück zu Teilen schon gelöst sind), hierzu gehören unter anderem:

- viel Zeit und Energie für die Pornos vergeudet (dadurch auch recht wenig für mich selber gemacht, z.B. Sport)
- Emotionale Verschlossenheit und dadurch auch die schlechte Fähigkeit, Emotionen und Situationen verarbeiten zu können
- nur wenig Klarheit im Gehirn, wenig kritisches Hinterfragen, dadurch "wabere" ich im Alltag rum, anstatt klar zu sagen (und zu wissen) was ich eigentlich will im Leben, intellektuell wenig aufnahmefähig
- die emotionalen Schmerzen die entstanden sind, im speziellen wegen all dem, was in meiner letzten Beziehung abgelaufen ist (Öffnung der Beziehung wofür ich nicht bereit war, etc.)
- unsicheres Auftreten im Alltag, ich bin sehr still
- es fühlt sich an, als würde die Sucht mich dazu zwingen, zu machen was sie sagt, ich fühle mich hilflos, das verletzt meine Selbstintegrität stark

Seit heute morgen habe ich ein interessantes Gefühl. Es fühlt sich an, als wäre der Krieg vorbei, der Feind ist besiegt, und ich stehe in der zerstörten Stadt und gucke, welche Schäden entstanden sind und welche Opfer es gab. (So ein bisschen wie am Ende von Transformer 3, wo alle froh sind, dass der Krieg vorbei sind, aber gleichzeitig auch an die Opfer gedacht wird.) Das fühlt sich erleichternd an, aber auch nach Trauer. Und ist vermutlich auch Teil des Heilungsprozesses. Immerhin habe ich einen Teil der obigen Probleme lösen können in den Zeiten meiner Abstinenz und zudem auch eine gesunde Sexualität mit mir selber entwickeln können, ohne Pornos zu Hilfe nehmen zu müssen.

Die Sucht ist mir jetzt wieder ein Stück unbedeutender im Leben geworden, was mich sehr erleichtert. Zum Anderen muss ich natürlich weiterhin wachsam bleiben, um nicht rückfällig zu werden. Ich bin zumindest nicht mehr ganz so impulsiv und unkontrolliert in meinem Suchtverhalten, werde aber weiterhin stark bleiben müssen.
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#35
Hallo zusammen,

ich mal wieder. Ein Monat ist vergangen seit meinem letzten Post, was hat sich geändert?

War den Monat über lange Zeit abstinent, hatte nun aber wieder mehrere Rückfälle. Diese sehe ich kaum mehr als schlimm an, ich lerne daraus. Nach diesen Rückfällen konnte ich mich nun wieder aufraffen und will es von nun an wieder ohne Pornos schaffen. Denn in der Welt desjenigen, der ich sein will, haben Pornos keinen Platz. Und nicht nur das. Mir ist ziemlich klar, dass meine Wahrnehmung anderer Menschen (vor allem potentieller Partner) sich durch die Pornos sehr stark verzerrt hat und ich plötzlich nur noch die sexuellen Qualitäten der Person sehe. Das will ich nicht mehr. Mein Partner soll so viel mehr sein und ich ihn auch aus mehr Gründen lieben, als nur wegen den Gefühlen sexueller Natur.

Ich bin froh, dieses Forum hier zu haben als Ventil für meine Gedanken und Gefühle.
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#36
hallo arexun, das klingt so nachvollziehbar... Sind meine Worte für die zeit als ich mich selber immer und wieder in den Pornos tief zerfranst habe um dann erst immer wieder auf die Trümmer meiner Umgebung zu schauen, wieder aufzubauen anfange.... ich finde es faszinierend, wieviel mehr Welt sich eröffnet wenn man mal länger raus ist - nicht nur unbeschreiblich mehr Energie, auch mehr Anlächeln anderer Menschen, Flirts die nicht unbedingt auf "Abschluss" abzielen (obwohl der Fantasy Kreisel sich wohl immer und immer wieder weiterdrehen wird), tatsächlich Hobbys und mehr Lust an der Bewegung und dem goldenen Herbst.... Ich wünsche dir dass du dran bleibst und die Wochen die ohne Pornos vergehen mit viel neuer Freude füllen kannst.... Ja, das Forum ist auch hilfreich.... Alles Gute!!!!
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#37
Hey @arexun,

schön, wieder von Dir zu lesen.

Du hast ein klares, und wie ich finde, vor allem wichtiges Ziel formuliert.

Auf Deinem Weg dorthin wünsche ich Dir den allergrößten Erfolg.

Und nach Rückfällen nicht zu resignieren, sondern es zu akzeptieren und daraus zu lernen, weiterzugehen, sehe ich als das Wichtigste überhaupt, um diesen Erfolg eines Tages feiern zu können.

Darauf kannst Du bereits jetzt stolz sein.
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#38
Hallo Zusammen,

lang lang ist's her, dass ich hier aktiv war - und doch bin ich wieder hier. Was ist in der Zwischenzeit passiert?

Seit letztes Jahr November gab es (wie so oft im Leben) einige auf und abs, von Anfang Januar bis Anfang Februar war ich tatsächlich mal 31 Tage ohne Pornos/Online-Dating und mein Sexualtrieb hat sich in dieser Zeit normalisiert, sodass ich nur noch masturbiert habe, wenn ich Lust hatte (so alle 3-4 Tage, in etwa so wie am Anfang meiner Pubertät, bevor das mit den Pornos anfing). In der konzentrierten Klausurphase im Januar habe ich es manchmal sogar eine Woche lang ohne ausgehalten, einfach weil mir das Bedürfnis eine gute Note zu schreiben wichtiger war als der Sexualdrang.
Ab Anfang Februar habe ich mich dann allerdings etwas gehen lassen und mich mit allerlei Dingen wieder angefangen, mich von meinen Gefühlen abzulenken. D.h. wieder mehr ungesundes Essen, ungesunde Softdrinks, Süßigkeiten, Handy & Computerkonsum, Medien/Internet und eben auch Pornos/Online-Dating in einem ungesunden Maße.
Jetzt, Ende März, bin ich soweit dass ich das Bedürfnis habe, am Tag 2-3 mal zu masturbieren und mich die ganze Zeit mit Dingen von meinen Gefühlen abzulenken. Doch damit ist jetzt Schluss. Ich bemerke zu sehr, wie mich diese ganze Ablenkung abstumpfen lässt und verhindert, dass ich mein wahres, selbstbewusstes Ich zeige. Ich bemerke auch, wie sehr mein Gehirn auf intellektuelle Sparflamme schaltet und ich beim Lernen meines Uni-Stoffs extreme Konzentrationsprobleme habe. Ich muss da einfach raus. Ich muss meinen Dopamin-Pegel wieder auf einen Normalwert absenken, bzw. einige Zeit darunter, damit ich wieder an den normalen Dinge Freude finde und auch Langeweile/Nichtstun wieder aushalten kann. Heute werde ich das in Angriff nehmen und dafür sorgen, dass ich in Zukunft ein glücklicheres, selbstbestimmtes Leben führen kann.

Bis dahin Euch alles Gute!
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#39
Hallo Zusammen,

hier bin ich mal wieder.
Seit meinem letzten Forumsbeitrag im März 2022 habe ich mich leider immer und immer mehr gehen lassen, sowohl was die Pornos angeht als auch andere Süchte (Binge-Watching auf Youtube und FastFood / Softdrinks hauptsächlich). Das Problem war, dass ich Pornos gar nicht mehr als so große Bedrohung angesehen habe und daher immer mal wieder nachgegeben habe. Weil ich dachte, dadurch setze ich mal wieder neue Reize. Tatsächlich habe ich mich so mehr oder weniger wieder in ein Suchtverhalten reingesteigert, das vor allem die besagten Dinge betrifft. Vermutlich meine Art, versuchen mit den Problemen auf der Welt umzugehen.
Schon im Dezember habe ich dann angefangen meinen FastFood- und Softdrink-Konsum schrittweise zu reduzieren, aktuell bin ich z.B. bzgl. der Softdrinks bei Light-Getränken angekommen und gewöhne mir auch die nach und nach ab. Dadurch hat sich jedoch mein Pornokonsum in den letzten Wochen dramatisch gesteigert. Vor ein paar Tagen hatte ich das erste mal seit langem mal wieder eine "Session", in der ich über 4 Stunden vor dem Bildschirm saß und heute folgte eine weitere. Ich bemerke, dass mein Konsum immer mehr eskaliert und deshalb will ich jetzt die Reißleine ziehen. Zum Einen von den Pornos loskommen, mich sexuell resensibilisieren und meine Zeit wieder für sinnvollere Dinge aufbringen.
Daher bin ich jetzt wieder hier und nehme euch gerne mit auf meine Reise.

Das letzte mal habe ich Pornos heute am 16.01.2023 um 22:00 Uhr angesehen, d.h. wir haben Tag 0.
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#40
(16.01.2023, 00:27)arexun schrieb: Hallo Zusammen,

hier bin ich mal wieder.
Seit meinem letzten Forumsbeitrag.....

Hallo arexun, ich kann dich verstehen. Vor einiger Zeit hatte ich es etwa 30 Tage ausgehalten, ich vergaß die Namen einiger P.Darstellerinnen und dachte mir der Kuchen ist gegessen. Aus Neugier wollte ich mal reinschnuppern, aber daraus wurden mehrere Stunden und ich wurde wieder rückfällig. Es ist nicht immer leicht, deshalb wünsche ich dir alles Beste und steh wieder auf!
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