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MEIN TAGEBUCH
#1
Liebe Community,

Seit meinem letzten Besuch sind schon zwei Tage vergangen. Seitdem bin ich auch "clean" und fühle mich heut ganz in "Ordnung". 

Mein erster Tag von meiner vollständigen Abstinenz zur Pornosucht verlief grauenhaft. Noch nie habe ich mich so depressiv und verloren gefühlt wie gestern. Ich habe mit niemanden geredet und hing die ganze Zeit alleine Rum. Natürlich denkt sich die Familie nichts dabei und glaubt, dass ich meine gewisse "Phase" habe, welches in so einem Ausmaß noch nie vorgekommen ist. 

Sie würden niemals drauf kommen, dass ich Krank bin. Krank von einer Sucht, welches wahrlich mein Herz zerfraß!

Gestern Abend bin ich also relativ früh ins Bett und habe mich vorher in diesem Forum ein bisschen schlau gemacht. Die Geschichten Motivieren mich und lassen mich kritisch über mein Verhalten nachdenken.

Da mich mein fester Glaube an meiner Religion stärkt, werde ich daran festhalten. Es ist auch praktisch einen gewissen Anhaltspunkt zu besitzen und daran zurückzugreifen.

Ich schließe mit meinem alten Leben ab und starte ein neues ... Es ist wundervoll seine Gefühle im freien lauf zu lassen.

Danke an jeden einzelnen, welche/r dieses Forum pflegt und weiterführt!

Bis demnächst  ...
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#2
Das klingt ja gut, alles Gute und halte durch, du wirst belohnt werden!
LG, I.
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#3
(Danke an die wirklich motivierenden Hoffnungen...)

Liebes Tagebuch, Liebe Gemeinde,

Ich befinde mich am Anfang des dritten Tages von meiner Abstinenz. Ich habe das Gefühl, dass ich von meinem depressiven, schwarzen Loch so gut wie rausgekommen bin.

Ich habe mir eingeredet, dass es wirklich nichts bringt in dieser "Höhle der Zerstörung" zu bleiben. Es macht keinen Sinn, da ich natürlicherweise ein glückliches und friedliches Leben führen will.

Ich habe reflektiert, dass ich zwei Gesichter hatte. Ich habe die Maske abgelegt und mache niemanden mehr etwas vor. Versprochen! Das wird auf die länge nur zur einer Katastrophe führen, sodass die negative Seite zum Vorschein kommt. Das will ich natürlich nicht und habe deshalb diesen (enormen) Schritt gewagt.

Eine Sache, welches mich immer wieder zerfraß, war die Hochmütigkeit. Zum Beispiel habe ich mir nach vier Wochen Abstinenz eingeredet, dass ich ein Filmchen gucken könnte. "Ich sei sowieso nicht mehr süchtig". Dieser Gedanke war immer wieder mein Untergang. Nun, die Selbstreflektion hat mir sehr geholfen gegen meine Schwächen anzukämpfen. Diesen Prozess kann ich jeden Empfehlen.

Wahrlich, wir bekamen zwei Augen als Gnade. Für was habe ich sie genutzt? Für das schändliche, für das verbotene, für das schreckliche. Sehe ich einen Blinden, so tränt mein Herz. Was habe ich nur getan.

Wir müssen stark bleiben und uns vor den Augen halten, dass der Erfolg nicht weit liegt.

So verbietet das schlechte und ruft weiterhin zum guten.

Vielen lieben Dank an die ganzen lieben und herzhaften Menschen hier.

Bis demnächst ...
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#4
@Der-Suchende

Hey, na da sind wir ja gleich auf, was die Anzahl der abstinenten Tage angeht.
Ich kenne dieses Loch zu gut. Auch wenn man sich das in dem Moment nicht so vor Augen geführt hat, wo man da eigentlich drin steckt, merkt man in der Retrospektive, wie düster es dann doch war. Bei mir waren es definitiv keine Depressionen, sondern eher eine depressive Episode. Aber dafür teilweise so schlimm, dass es sich sogar körperlich ausgewirkt hat.
Ich glaube aber, dass man gerade in bestimmten Lebensphasen anfällig dafür ist. Da kommt man zu viel auf einmal von Alltagsstress, über Selbstzweifel bis hin zu Zukunftsängsten, die dann unterbewusst in einem schlummern. Wenn man dann noch das Problem mit PMO hat, ist der Körper glaube ich einfach überlastet.

Ich stell mir das Ganze wie eine Drogensucht vor. Es gibt etwas nachdem man eifert, bekommt man es, geht es einem gut, da die angestrebten Endorphine ausgeschüttet werden.
Dafür werden aber so viele Glückshormone verpulvert, dass man keine Freude mehr an kleineren Dingen empfinden kann. Zudem macht es einen antriebslos, weil man ja eh schon das bekommen hat, wonach man strebt. Deshalb kommt man nicht von der Stelle oder selbst wenn man etwas erreicht, wertschätzt man das Ganze nicht.

Aber was ich dir sagen kann ist, dass in jedem depressiven Loch ein Licht am Ende des Tunnels ist. Man muss nur die richtigen Stellschrauben finden.
Das kann ein bisschen dauern, aber irgendwann kommt man da raus, wenn man dran arbeitet. Bei mir ist es immer wieder der Sport und die Bewegung, die mir so viel Kraft geben und das kreative Ausleben.

Gestern beispielsweise war ich nach meinem Arbeitstag richtig erschöpft und hatte keine Lust irgendwas zu machen. War halt einfach ausgelaugt. Nachdem ich dann über eine Stunde spazieren war, hatte ich eine ganz andere Sichtweise und war motiviert und habe hier noch einen Eintrag verfasst.

Ich denke der Schlüssel ist es einfach die Dinge zu finden, die einen ablenken, glücklich machen und quasi den Platz einnehmen, den PMO bisher eingenommen hat.

In diesem Sinne, die auf jeden Fall viel Kraft, um durchzuhalten. Gemeinsam schaffen wir das!
Ich denke wir werden noch öfter voneinander hören.
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#5
Hiermit möchte ich mich an alle liebevollen Menschen bedanken !!! 
Sei es für die Glückwünsche oder die super motivierenden Worte.  Heart

Für mich seid ihr schon wie Freunde ^^ ... Es ist schön Menschen wie euch in der "nähe" zu haben und die ganzen Lasten der Welt offen zu berichten. Besonders halt, gibt mir immer wieder die Bestätigung, dass sich jemand meine Einträge durchliest. Ihr seid einfach allesamt Klasse und Edel ..

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Liebes Tagebuch, Liebe Community,

Nun befinde ich mich im vierten Tag meiner Reise. Irgendwie habe ich ein komisches Gefühl. Ich fühle mich, als ob all meine Emotionen durcheinander geraten sind. Zwar bin ich sehr konsequent und habe viele meiner Gewohnheiten verändert, doch irgendwas bedrückt mich. Als ob ich mit jemanden gestritten habe ...

Zudem habe ich einige Maßnahmen getroffen, welche für meine Reise (aber auch danach) wichtige Faktoren sind. Beispielsweise verzichte ich komplett auf soziale Netzwerke, wie Facebook, Instagram und weitere. Auch habe ich meinen Schlafrhythmus geändert. Ab sofort gehe ich nun früh schlafen und wache dementsprechend früh auf. Natürlich kann ich dieser Regel nicht nachgehen, wenn (wichtige) Ereignisse dies verhindern.

Mit dieser Entscheidung bin ich sehr zufrieden und es stört mich überhaupt nicht, diese Dinge endgültig verlassen zu haben.

Jedenfalls bin ich gestern mit meinem MTB eine ordentliche Strecke gefahren (@NoFap92 - Sport ist die beste Beschäftigung, die es nur auf dieser weiten Welt gibt). Ich kam erschöpft nach hause und habe mich über meinen "Erfolg" gefreut. Danach aber musste ich selbstverständlich unter die Dusche. Der Ort, an dem ich die meiste Zeit Rückfällig geworden bin. Als ich jedoch unter das Wasser war, war das nicht-so-starke Bedürfnis schon weg. Eigentlich denke ich, dass mein Gehirn diesen Ort wahrgenommen hat und sich darauf vorbereitet hat die "Routine" durchzuführen. Aber nicht mit mir! Ich habe mit mir selbst geredet und bin zum Entschluss gekommen, dass sich dieser Dreck (Sorry, anders kann ich es nicht beschreiben ^^) nicht lohnt. 

Leider kann man sich nicht von der Dusche komplett entfernen, da dies ein Ort ist, welchen man mehrmals betritt. Allein für das Händewaschen. Dort ergreift mich aber eine "gewisse" Stimme beziehungsweise ein Bedürfnis wieder PMO zu "betreiben".

Der Ratschlag von @Geduldige hat mich sehr wahrscheinlich von meinem Untergang bewahrt. Wenn man in einem inneren Monolog ist, kann man sich noch vor einem Rückfall retten. Und zur not habe ich mir versprochen, dass ich (ganz) laut "Nein, das will ich nicht!" sage, um mich letztlich davor zu bewahren.

Bleibt alle stark und motiviert. Der Abschaum bringt absolut nichts als Leid und Trauer!

Auf Wiedersehen ...
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#6
Liebes Tagebuch, Liebe Community,

seit meinem letzten Eintrag sind schon vier Tage vergangen. Insgesamt habe ich einen kleinen Erfolg von über eine Woche. Um genau zu sein befinde ich mich im achten Tag meiner Reise. 

Jetzt gilt es die Motivation und die innere Ruhe zu behalten beziehungsweise zu bewahren. Ich fühle mich wirklich sehr gut. In meiner Freizeit unterhalte ich mit meinen liebsten und nutze zudem ungefüllte Stunden damit, dass ich etwas Sport mache.

Auch versuche ich weiterhin diese Sucht zu studieren und mache mich regelmäßig schlau, um mich auch immer wieder selbst zu erinnern, und die negativen Konsequenzen durchgehend vor Augen zu haben.

Fühlt euch gegrüßt und gibt nicht auf!

Bis dann ...
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#7
Hey, schön das Du noch dabei bist!

Klingt doch alles ganz gut! Pass nur auf, dass du nicht in die "ach Mal ein Blick" Falle tappst!

Viel Kraft
LG, I.
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#8
Hallo lieber Suchender,
Ich finde es toll, dass du in deinem Alter schon so viel Einsicht zeigst und bereits jetzt intervenierst, bevor dich dieser Mist die nächsten 20 oder 30 Jahre begleitet und deine zukünftige Beziehung zu deiner Frau kaputt macht, sie sich ein Leben lang schlecht fühlt, weil sie das Gefühl hat, dir nicht gut genug zu sein. Sie wird es wohl nie erfahren, was du jetzt auf dich nimmst. Aber ihr werdet beide davon profitieren.

Herzlichen Glückwunsch zu deiner ersten Woche!


Und ich lass dir natürlich auch einen lieben Gruß und eine herzliche Umarmung da Smile

Schmetterling
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#9
@Lieber Suchender,

Du kannst jetzt schon stolz auf Dich sein.

Ich finde es sehr konsequent, wie Du das Ganze angehst.

Je öfter Du in Situationen, bei denen Du der Sucht verfallen bist, etwas anderes tust, desto leichter wird es werden. Dein Kopf lernt dann, dass auf bestimmte Gegebenheiten, Gefühle und Gedanken nicht Pornos folgen.

Am meisten lernt das Gehirn wenn Du das ganz bewusst tust, also Impulse bewusst wahrnimmst, aushältst, bis sie von selbst abflachen oder Du im schlimmsten Moment gegensteuerst, indem Du etwas anderes tust, auch wenn es schwer fällt. In der Verhaltenstherapie werden solche Situationen sogar geplant, also bewusst herbeigeführt, ausgehalten und dann mit "richtigem" Verhalten gegengesteuert, also ersetzt. Unser Gehirn lernt am effektivsten und schnellsten durch bewusstes Handeln/Tun, nicht durch Verdrängen und Ablenkung.

Wenn Du das schaffst, wirst Du sehr schnell Fortschritte erkennen.

Ablenkung ist grundsätzlich auch ein Weg. Aber oft steckt ein Grund hinter jeder Sucht, vielleicht ein Bedürfnis oder eine Sehnsucht, emotionale Verletzung oder oder oder

Wenn Du Gefühle zulässt und aushalten kannst, ohne Dich sofort abzulenken, kannst Du vielleicht erfahren, was der Auslöser ist (wenn es einen gibt).

Mach weiter so. Es wird sich sicher lohnen.

Ganz liebe Grüße

Deine Geduldige
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