Themabewertung:
  • 1 Bewertung(en) - 1 im Durchschnitt
  • 1
  • 2
  • 3
  • 4
  • 5
Ich werde AKTIV
#11
(27.08.2021, 11:53)fladenjunge schrieb: Soviel mal von mir, in Zukunft wird es auch ein bisschen öfter updates geben.

Von wegen...
Nunja, mich gibt es immernoch und nun kommt tatsächlich mal eines. Es ist natürlich wieder einiges passiert...:
Seit knapp zwei Wochen geht es mir für meine Verhältnisse ziemlich beschissen. Woran das genau liegt, warum jetzt etc. kann ich nicht genau sagen, aber etwas eingrenzen.
Mir liegen ein paar Dinge auf dem Herzen, über die ich mit meiner Freundin gerne reden würde. Das sind allerdings Themen, die hauptsächlich unsere Beziehung bzw. sie persönlich betreffen, weshalb ich viel Angst davor habe, ihr das zu sagen. Ich weiss einfach nicht, was das für unsere Beziehung zur Folge hat. Das sind für mich häufig Zwickmühlen. Auf der einen Seite wichtig sehr besprechungswürdig, auf der anderen Seite sehr verletzend. Vor allem, da ich leider die Eigenschaft habe, dass meine Worte oft verletzend wirken obwohl ich das nie wollte. Wenn dann zu guter letzt noch Unsicherheiten meiner Freundin dazukommen, ist das ein explosives gemisch. Ich habe einfach Angst davor... Werde es dennoch machen müssen, ich merke wie mich das sonst zu sehr belastet. Und wenn unsere Beziehung daran zerbricht, dann wäre das vermutlich auch das Beste. Das zuzugeben macht mir schon enorme Probleme und gibt mir ein depressives Gefühl.

Was die Pornos angeht: Der letzte Rückfall war letztes Wochenende, also vor ca. 5 Tagen. Insgesamt konsumiere ich weniger, die Abstände werden größer. Aber wie bei vielen anderen hier, holt es mich nach 2-4 Wochen dann doch wieder ein. Diese immense Befriedigung, die mir nat. nebenbei mehr Probleme einheimst als sie löst, ist einfach zu häufig unwiderstehlich. Ich bleibe aber dran und bin aktuell wieder sehr entschlossen weiter zu machen. Auch meiner Freundin zu liebe.

Fortschritte gab es beim Thema auch insofern, als dass ich weiter darüber rede. Habe es im Januar nun auch endlich weiteren sehr guten Freunden mitgeteilt. Leider kommt von ihrer Seite aus wenig was dieses Thema angeht. Keine Fragen, gar nichts. Aber wenigstens habe ich mich erstmal geöffnet.

Auch therapeutisch geht es etwas voran. Meinen Minderwertigkeitsgefühlen bin ich mir häufiger bewusst und ich kann mir sagen, dass das nur Hirngespinster sind und ich eigentlich vieles kann. Hier spielt nach wie vor mein Asthma eine große Rolle. Das macht mich psychisch zur Zeit ziemlich fertig.

Versuche wieder etwas regelmäßiger hier zu schreiben.
Zitieren
#12
Hallo, schön das du dich wieder hier zu Wort meldest. Ich hab deine Beiträge gelesen und hoffe du findest den Mut mit ihr zu sprechen, immerhin erweist sie dir einen bärendienst indem sie bleibt und an deiner Seite ist. Auch unausgesprochenes kann wie eine riesen Lüge im Leben sein und darauf sollte keine Beziehung bauen. Ich als Betroffene leide sehr unter den lügen und möchte alles wissen und es zerfrisst einen nicht die komplette absolut ehrliche komplette Wahrheit auf den Tisch gekotzt zu bekommen.
Reue ist Verstand der zu spät kommt.Niemand glaubt leeren Worten, wenn keine Taten folgen. 
Zitieren
#13
Hey Finchen,
danke für deine Worte. Ich werde nachher kurz darauf eingehen, weil ich es gerade etwas eilig habe und nur hier bin um Gedanken niederzuschreiben, die mich aktuell verfolgen:
- Ich bin (immernoch) sehr aggressiv/wütend. Alles, was nicht klappt, oder das mich nur etwas stört, bringt mich halb zur weißglut. Diese Gefühle auch rauszulassen, kann ich kaum. Es brodelt immer nur in mir.
- Ich merke, dass ich echte Probleme habe, jemanden wirklich, also auch emotional, an mich heranzulassen. Irgendwo ist das sicher auch ganz gängig und ich bin nicht der Einzige. Merken tu ich das vor allem wenn mich meine Freundin ansieht, was sie ganz gerne tut. Ich fühle mich dann ertappt, durchschaut, und deshalb mag ich es gar nicht wenn sie mich ansieht. Ständig habe ich dann auch das Gefühl beobachtet zu werden. Mein bisheriges Leben war immer sehr verschlossen, vor allem natürlich die Sache mit den Pornos. Ich hatte ein gewissen Schattenleben damit. Auch meine Gefühle blieben häufig verschüttet. Durch dieses angesehen werden stehe ich nun plötzlich ganz anders da und ich denke das bereitet mir Probleme. Wütend macht mich das aktuell nat. auch...
Zitieren
#14
So, ich war mit einem Kumpel Sport machen, und haben auch viel geredet, hat sehr gut getan. Pornotechnisch aktuell kein Verlangen, bin bei Tag 5 und sehr motiviert.
@Finchen:
Ja absolut, sie leistet mir einen Bärendienst. Sie mag mich sehr und liebt mich auch, ich könnte sehr dankbar dafür sein. Dankbarkeit zu zeigen fällt mir allerdings enorm schwer. Das verletzt meine Freundin natürlich auch, ich verstehe das. Leider habe ich nur keinen Schalter, mit dem ich das plötzlich aktivieren könnte. Ich bin ein Schwarzseher. Sehr immer nur das Negative. Selbst wenn alles in einer gegebenen Situation passt, finde ich Fehler und der/die Überschatten alles andere. Depressiv bin ich nicht, aber evtl. könnte man es als sowas wie depressive Neigungen nennen. Dass man über alles reden muss, da stimme ich zu. Das ist mir schon immer schwer gefallen, solche heiklen Themen anzusprechen. Manchmal sind es ja sogar Themen, bei denen das Gegenüber gar nichts tun kann. Durch die häufig hohe Verletztlichkeit der Frauenwelt, habe ich zu viel Angst, das anzusprechen, weil ich ihr nicht wehtun möchte. Auch da mache ich allerdings langsam Fortschritte. Ich spreche definitiv wesentlich mehr Dinge an, als noch vor ein paar wenigen Jahren.
Jetzt werde ich mich mal um etwas essbares und meine Pilze kümmern, pornotechnisch alles im Lot.
Zitieren
#15
Züchtest du Pilze? Falls ja, tolles Hobby, ich sammel "nur" jedes Jahr wie eine irre seit kindertagen Smile
Dein Verhalten welches Du beschreibst könnte ich 1:1 auf meinen Freund umlegen. Vielleicht ist das einfach auch wirklich der suchtcharakter der dann einfach bei vielen gleich zu sein scheint. Bei ihm wurde jetzt tatsächlich eine mittelschwere Depression diagnostiziert. Ich war schon überrascht weil ich immer dachte, er ist halt so.
Reue ist Verstand der zu spät kommt.Niemand glaubt leeren Worten, wenn keine Taten folgen. 
Zitieren
#16
(18.03.2022, 22:16)Finchen156 schrieb: Züchtest du Pilze? Falls ja, tolles Hobby, ich sammel "nur" jedes Jahr wie eine irre seit kindertagen Smile
Dein Verhalten welches Du beschreibst könnte ich 1:1 auf meinen Freund umlegen. Vielleicht ist das einfach auch wirklich der suchtcharakter der dann einfach bei vielen gleich zu sein scheint. Bei ihm wurde jetzt tatsächlich eine mittelschwere Depression diagnostiziert. Ich war schon überrascht weil ich immer dachte, er ist halt so.

Hey Finchen,
ich habe häufig sehr hohe Ansprüche an mich selbst, das betrifft auch das Thema Hobbies. Für mich ist es erst dann ein Hobby, wenn ich den Drang verspüre, das mindestens - sagen wir - 1 mal pro Woche ausüben "muss", sonst würde mir etwas fehlen. Insofern ist es kein Hobby, aktuell eher erstmal eine Beschäftigung. Mir fällt es schwer mich ganz auf etwas einzulassen, häufig geht es bei mir darum, Dinge zu erledigen, ob ich daran auch Freude habe oder nicht ist egal. Wichtig ist, sie abhaken zu können. Auch daran arbeite ich...
Schön jedenfalls dir das Thema Pilze geläufig ist, ist ja auch gar nicht mehr gängig sowas.
Mit dem Suchtcharakter gebe ich dir recht, finde auch echt viele parallelen bei anderen Betroffenen hier. Was den depressiven Charakter angeht, ist natürlich die Henne Ei Frage offen. Ich nehme an es bedingt sich einfach gegenseitig, es zieht sich gegenseitig an. "Er ist halt so" reicht sicher nicht, ist aber auch nicht ganz daneben.

Meiner Laune geht es heute etwas besser und ich fühle mich wieder ein bisschen optimistischer und versuche das auch aktiv zu leben. Deshalb sind auch Suchtgedanken zurück, denen ich bisher aber gut Standhalten konnte. Das Bild mit der roten Alarmglocke über den Pornothumbnails auf den einschlägigen Seiten hilft mir tatsächlich auch. Ich brauche das Zeug nicht mehr, ich werde glücklich sein ohne.
Zitieren
#17
Anfang der Woche hatte ich leider mal wieder konsumiert.. inkl. Masturbation, nach 9 Tagen. Aber immerhin waren die 9 Tage wirklich frei von jeglichem Konsum, auch kein kurz mal reinsehen. Ein kleiner Erfolg also doch irgendwo. Das war dann wieder für 2-3 Tage in Ordnung und gestern hats mich dann wieder erwischt... zwar "nur" Konsum ohne Masturbation, aber das reicht schonmal um den Dopaminausstoß stark anzukurbeln. Heute habe ich mich entsprechend schlecht gefühlt. Aktuell bin ich mal wieder viel am Zweifeln. Sowohl was meinen Job angeht, als auch meine Freundin. Mir tut das sehr weh und ich frage mich ob ich mal wieder falsche Entscheidungen getroffen habe. Mir ist aktuell ziemlich nach weinen zumute, aber es ist noch nicht so schlimm, dass die Tränen auch heraus wollen. Ich hoffe die Tage geht es wieder etwas aufwärts.

Achja, ich denke aktuell wirklich sehr viel an andere Frauen und hatte auch die letzte Nacht von meinem Fetisch geträumt. Auf der Straße gaff ich ziemlich stark, gerade bei dem schönen Wetter gibt es genügend Möglichkeiten. Habe außerdem eine Frau kennengelernt die einen sehr sympatischen Eindruck auf mich gemacht hat. Ich kann das alles gerade auch nicht so wirklich einordnen
Zitieren
#18
Heute ist Tag Nr. 6, ich fühle mich, wie auch gestern schon, relativ gut. Sexuelles Verlangen ist gerade nicht vorhanden, weil ich 1. krank bin und 2. vorgestern sehr guten Sex hatte. Ein Rückfall ist gerade also quasi ausgeschlossen, wobei ich mich nat. nicht zurücklehne. Ich weiss auch, dass ich am Ende einer Krankheit immer große Lust verspüre, das Versuche ich im Hinterkopf zu behalten, die Tür steht ja IMMER offen. Gestern habe ich gemerkt, wie ich mir den Dopaminnachschub oftmals woanders herhole, nach wie vor ist da einiges an youtube im Spiel, aber natürlich auch essen/trinken. Kaffee ist da eine große Schwäche, das geht ja vielen so. Solange es aber nicht Pornos sind, versuche ich da mal sanft mit mir zu sein. Ich lese hier auch häufig, dass man als Süchtiger manchmal zu hart mir sich ins Gericht geht, und zu große Pläne schmiedet. Das geht mir genauso, und ich möchte lernen damit umzugehen. Deshalb die Sanftheit. Mich so zu lieben wie ich bin, dahin möchte ich. Neben der Sucht stehen mir hier vor allem meine chronischen Krankheiten - Asthma und Allergie - im Weg, die mich häufig einfach nur runterziehen. Auch deshalb, weil sie mir viel verwehren, was ich gerne tun wollen würde. Ich bin sogar schon am überlegen, ob ich mir ein Tattoo stechen lasse, auf dem ich das irgendwie verarbeite, und immer mit mir trage, als Erinnerung daran und als positiven Umgang damit.

Gestern war in gewissen Hinsicht ein guter Erfolg. Ich habe bis halb 3 (!) nachts einen Tisch für meinen gerade in Arbeit befindlichen Bus geplant. Zwar mit einigen "Dopaminpausen" und Unkonzentriertheiten, im Kopf häufig mal woanders und sicher keine sonderlich effektive Arbeit, aber ich habe es gemacht. Häufig bin ich schon lethargisch wenn ich nur daran denke, was das alles bedeutet, welche Aufgaben mich da erwarten, welche Herausforderungen, was ich dafür alles tun muss. Und dass es dann am Ende eh nicht so wird wie ich es gerne hätte. Resultat ist dass ich dann gar nichts mache und lieber Youtube suchte... Insofern: Riesenerfolg, ich versuche nun, daran ein bisschen anzuknüpfen und weiterzumachen, auch wenn es weiterhin nicht besonders effektiv ist.

Was ich noch allen ans Herz legen möchte, die hier evtl. mitlesen, ist die "easypeasymethod". Ok, hört sich sehr amerikanisch an (für mich), und das ist sie auch. Aber mir hat es sehr geholfen. Gibts soweit ich weiss leider nur auf englisch:

Zum Lesen:
Easy Peasy Method

Vorgelesen:
Easy Pease Method Audio

Das kleine Buch ist eine Pornoadaption von Allen Carr’s "The Easy Way to Stop Smoking" aus den 80ern. Geschrieben / adaptiert von einem (echt lustigen) Australier, der ebenfalls an Pornosucht litt und diese für sich aus der Welt schaffen konnte.
Zitieren
#19
Heute ist Tag 8, ich werde Standhaft bleiben. Mein Asthma hat mich voll im Griff, ich merke wie meine Laune deutlich sinkt wenn das passiert (und sie umgekehrt deutlich steigt wenn die Krankheit gerade keine Probleme macht). Versuche deshalb heute trotz der Kälte draußen statt drinnen zu werkeln. Eine wichtige Entscheidung steht zudem gerade an, die mich zusätzlich belastet, da ich manchmal fast schon unfähig bin Entscheidungen zu treffen. Solche Situationen vergrößern den Suchtdruck in der Regel, aber ich weiss auch, dass ich keinen Schritt weiter wäre, wenn ich konsumieren würde, sondern dass ich damit nur kurzzeitig vor der Realität flüchte.
Zitieren




Benutzer, die gerade dieses Thema anschauen: 1 Gast/Gäste