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Mein Weg aus der Sucht (hoffentlich)
#1
Hallo, ich versuche auf diesem Wege mit der schlechten Angewohnheit von PMO zu brechen. Ich hatte schon viele Versuche das zu machen, aber keiner von diesen hat langfristig das Problem gelöst. 

Zu meiner Person: 
Name: Keine Namen, alles halbwegs anonym halten. 
Alter: Siehe Unterforum 
Ort: Ich wohne in Norddeutschland 
Job: Arbeite auf 80-Std.-Basis und das zu einem katastrophalen Zeitmodell, wo ich selber schauen muss, auf meine Stunden zu kommen. Würde aber gerne mehr als nur 'Aushilfstätigkeiten' machen. Ich habe studiert... Ich will mein Studium nutzen und bewerbe mich zurzeit bei acht anderen Stellen auf eine Vollzeitstelle mit regelmäßigen Arbeitszeiten (und mehr Geld, das ist aber nicht mein Hauptziel). 
Partnerschaft: Ich habe eine wundervolle Frau und bin zurzeit mit ihr über drei Jahre verheiratet, und inzwischen über neun Jahre in einer Beziehung. Sie ist meine erste und hoffentlich einzige Partnerin. Sie weiß nichts von meinen Problemen, weswegen ich hier angemeldet bin. Ich bin sehr dankbar, dass ich sie habe und ohne sie hätte ich nicht das Leben, das ich momentan habe (was alles Positive angeht). Trotzdem fehlt mir der körperliche Kontakt sehr, bzw. brauche ich 'mehr' als momentan, da bei uns quasi nichts mehr läuft (habe auch ED-Probleme, was mein Selbstwertgefühl und Bild als Mann ziemlich zusetzt)... Bin mir aber nicht sicher, ob das normal ist oder ob es an meinem PMO-Konsum liegt. 
Zu meinem Problem: Ich weiß gar nicht wie das alles angefangen hat. Ziemlich 'typisch', wenn ich versuche mich daran zu erinnern. Angefangen in der Schule, der erste unbewusste Ausrutscher in der Pubertät in einem Traum... Langsam kam ich auf den 'Geschmack' von PMO und tat dies auf Daily-Basis, dachte aber "Das machen doch eh alle in meinem Alter". Nun bin ich hier... Mitte 20 und nach mehreren Rehabilitationsversuchen komme ich nicht davon. Ein echter Erfolg ist, wenn ich mal ne Woche ohne PMO auskomme. Habe danach aber das Gefühl, dass ich das umso mehr brauche. 
Was habe ich dagegen versucht?: Viel und doch zu wenig. Mich jemanden öffnen fiel mir erst schwer. Als ich aber merkte, dass ich doch nicht so einfach von PMO wegkomme, wollte ich mich trotzdem niemanden öffnen. Ich versuchte eine Art mentales Tagebuch zu führen, wie lange ich schon davon weg bin. Wegen meiner Vergesslichkeit verrannte ich mich allerdings von Rückfällen zu Rückfällen. In meinem "Wahn" nach PMO holte ich mir sogar einen Masturbator... redete mir ein "Das ist ja kein richtiges Masturbieren, macht ja jemand oder etwas anderes...". In einer klaren Phase (post nut clarity) konnte ich es tatsächlich schaffen trotz mehrmaligen Gebrauchs das Ding zurückzusenden und mein Geld wiederzubekommen... Keine zwei Wochen später landete das Ding wieder bei mir. Nicht weil der Hersteller es nicht zurücknahm... Sondern weil ich es nochmal kaufte... Ein Wunder, dass meine Frau nichts davon mitbekommen hat. Habe mich einem meiner besten Freunde geöffnet, aber nur weil er mir zuerst gestand, dass er das gleiche Problem hat. Ein anderer Freund hatte es mehr oder minder zufällig im Gespräch mitbekommen. Beide verurteilen mich dafür nicht, da ich versuche etwas daran zu ändern. 
Dann stieß ich auf die NoFapCommunity. Hielt das erstmal für einen Club extremer Christen, die jeden Verurteilen, der sowas praktiziert (Fun Fact: Bin selber überzeugter Christ). Als ich mir aber die 6 Stadien des 'Entzugs' durchlas, konnte ich mich bei den ersten drei bis vier Stadien wiederfinden, bis ich wieder einen Rückfall hatte. Nun will ich's nochmal versuchen, nicht mit dem Motto "mal schauen, wie lange es gut geht", sondern mit einem Plan, was mich erwartet, um eine bessere Person zu werden. Es ist wirklich verrückt, wie die Psyche einem Streiche spielt und einen quasi ferngesteuert kontrolliert, nur um nach einem Rückfall wieder in ein Sumpf aus Scham, Selbsthass und Schmutz zu landen. 
Am anfälligsten bin ich morgens, wenn ich allein bin. Danach mal abends, wenn ich schon weiß, dass meine Frau schläft. Inzwischen habe ich schon am Vorabend Angst morgens wieder allein aufzuwachen, weil ich schon weiß, dass meine Sucht mich zu Sachen drängt, die ich im Nachhinein wieder bereue. 
Heute hab ich mich aus einem Forum gelöscht, bei dem man Interaktive-Videos für 'mein Gerät' downlaoden (sogar kaufen) kann... Würde gern sagen, dass das ein guter Anfang ist, aber das habe ich schon einmal gemacht und es hielt nicht sonderlich lange bis ich mich wieder registrierte. 

Nun bin ich hier, hatte heute wieder einen Rückfall und bin enthusiastisch, wie immer nach einem Rückfall, um alles 'ein für allemal' zu ändern... 
And so the journey begins... 

Status: Tag 0
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#2
Ja es ist wirklich eine Geisel, ich erlebe nach der Konsumation meist einen psychischen Absturz... Auf h meine Umgebung ist auf einmal anders, mein Sohn verhält sich anders (obwohl der natürlich nix davon weiß) weil ich anders bin... Alles Alles Gute dir, ich habe mir mal den Herbst vorgenommen, der ist ja per se so schön...
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#3
Danke Alobar77 für deinen Beitrag. "Psychischer Absturz" hört sich echt heftig an, passt aber in gewisser Hinsicht. Ich wünsche dir auch viel Erfolg und Kraft! Das ist es auf jeden Fall wert.


Zum Tagebucheintrag.

Fortschritt: Tag 10

Schon nach dem ersten Tag kam wieder das Verlangen nach dem Konsum. Die Tage danach wurde es immer heftiger, als ob es ein natürliches Bedürfnis sei. Während es anfangs noch durch Ablenkungen schnell in den Griff zu kriegen war, wurde es exponentiell schwieriger mit jedem Tag ohne Orgasmus. Meine 'schwierigsten Situationen' sind, wenn ich ganz alleine bin, gerade morgens (was 5 - 6 Tage die Woche der Fall ist).
Dazu kommt noch, dass ich auf einmal das Verlangen habe Pornografie zu konsumieren, ohne, dass ich erregt bin und ohne dem Ziel zu masturbieren- zwischendurch im Alltag und ohne Zusammenhang. Auch Frauen betrachte ich seit den letzten paar Tagen immer mehr als Sex-Objekte... Zum Verständnis: Das sind Impulse, die 'einfach so' kommen, ich steuere sie nicht. Und wenn ich sie aktiv bemerke, versuche ich mich direkt abzulenken. Ich bin kein Sexist, ich bin ein liebevoller Ehemann... Was diese Sucht aus einem macht ist erniedrigend und demütigend.
Gleichzeitig bekomme ich das Gefühl, dass mit einem Konsum diese Gefühle verschwinden würden, da es aufgebauter Druck ist, der raus will. Aber wie Alobar77 schon schrieb fühlt man sich nur schlimmer danach. Mein Inneres sagt mir: Lieber ertrage ich die negativen Entzugserscheinungen, als den vorübergehenden Genuss der Sünde zu haben. Und doch verlangt mein durchtriebener (oder eher daran gewöhnter?) Körper danach.
Während ich früher dem Verlangen nach Konsum ohne zu masturbieren nachging und nach einigen Malen in alte Muster verfiel, weiß ich jetzt, dass das alles Teil eines Prozesses ist. Um aus der Sucht herauszukommen muss ich diese Phasen durchmachen und weiß auch, dass bessere Zeiten kommen.
Ich versuche mich beschäftigt zu halten, 3 Mal die Woche im Sportverein für 2-3 Stunden jeweils Sport machen, jede erdenkliche Arbeit auf meinem Arbeitsplatz zu verrichten, Verabredungen mit Freunden, alles, was mich nicht allein lässt. Trotzdem werden diese Situationen unweigerlich eintreten. Ich kann dann nur um Kraft beten und versuchen Disziplin zu zeigen.

Mir helfen die Phasen auf "https://mrmindblowing.com/nofap-timeline/". Auch wenn sie eher auf das Ziel, nicht mehr zu masturbieren eingehen, als den Pornografiekonsum zu quittieren, kann ich mich in den Phasen wiederfinden.
Habt ihr ähnliche Seiten (gern auch auf englisch)? Hatte andere Seiten gefunden, konnte mich da aber nicht so sehr sehen.

Bin aber schon glücklich, dass ich heute bei Tag 10 ohne PMO bin und ehrgeizig mehr zu schaffen. Bald ist wieder Wochenende und mein nächstes Ziel sind 14 Tage. Langsam aber sicher möchte ich zum Ziel kommen, die Sucht zu besiegen!

Allein Mitstreitern viel Erfolg! Es ist schön zu wissen, dass es viele Menschen gibt, die dieser Falle erlagen und rauskamen oder - wie ich - es versuchen.
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#4
Tagebucheintrag 3

Fortschritt: Tag 15

*Am Ende findet sich noch eine Kurzfassung, dann muss man nicht alles lesen*
Ich habe bisher noch nicht einmal den Entzug so aktiv mitbekommen. Inzwischen gibt es Tage wo ich mir verkatert vorkomme und ich nicht richtig aufnahmefähig bin. Meine Unkonzentriertheit hat schon zu einem Patzer im Straßenverkehr geführt (unachtsam in einer Kurve voll gegen einen Bordstein geknallt, Felge stark verschrammt, Reifenflanke an der Stelle weg und Spur leicht verstellt).
Auf der einen Seite bin ich froh schon bei Tag 15 zu sein. Aber positive Effekte habe ich irgendwie nicht. Und immer mehr merke ich, wie ich versuche den P-Konsum mit anderen Sachen zu kompensieren, die dem ähneln: Dokus mit sexuellen oder eindeutig erotischen Inhalten. Ist das schon ein Rückfall? Fühlt sich nicht ganz an, wie ein richtiger Rückfall aber gut ist es auch nicht. Nachdem ich diese Eigenheit festgestellt habe, achte ich nunmehr auch darauf. Und überall diese anzüglichen Bilder: Im Handy, auf dem PC, Außenwerbung, ...
Ist schon anstrengend durchzuhalten.
Mein Verstand spielt mir auch langsam Streiche.: "Was ist eigentlich so schlimm daran? Macht doch eh jeder. Einmal Erleichterung haben würde so gut tun". Wenn ich's nicht besser wüsste, würde ich dem in meinem jetzigen Zustand voll zustimmen. Wenn man schon in dieser Sucht steckt, ist es eigentlich schon vorprogrammiert Rückfälle zu haben. Der Entzug gibt einem nicht nur einfach Druck wieder mit PMO anzufangen, sondern manipuliert auch die eigenen Gedanken. Verständlicherweise merkt man das nicht bei den ersten Malen. Aber dieses widerwärtige Gefühl danach...
Und jetzt wieder in diesem 'Modus' zu sein, wo mein Gehirn mir vormacht, es sei doch nichts Schlimmes macht es echt schwer sich in Erinnerung zu rufen, warum man davon wegkommen will. Der Entzug macht mir vor, dass ich das Ganze umsonst mache und das stimmt einen echt hoffnungslos. Warum Weiterkämpfen, wenn es anstrengend ist, mich körperlich und mental langsam krank macht und keine positiven Auswirkungen zu verzeichnen sind?
Stecke ich nur in meiner Vorstellung in diesem Schlamassel? Bilde ich mir das Alles nicht einfach nur ein?
Der ursprüngliche Enthusiasmus ist inzwischen verflogen. Ich wünschte ich könnte hier etwas Positives schreiben, aber es gibt einfach nichts... Ich steck grad in einem Loch. Aber da muss man wohl durch oder? Es wird doch besser, so zumindest wenn man sich die Phasen anschaut...
Wenn ich doch zumindest sexuell Erleichterung finden könnte. Ich denke dann würde es einfacher sein. Aber ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich nicht weiß, ob es das wirklich wäre. Mein Verstand würde mir damit nicht den ersten oder zweiten Streich spielen...
Meine Frau merkt davon noch nichts denke ich. Langsam brennts mir unter den Fingernägeln ihr von meinem Problem zu erzählen. Aber die Befürchtung wieder einen Rückfall danach zu haben und meiner Ehe zu schaden ist zu groß. Warum läuft es sexuell eigentlich nicht bei uns? Hat die Pornografie mein Durchhaltevermögen geschwächt? Habe ich falsche Vorstellungen von Sex? Stört es 'sie' nicht, dass wir kein Sex haben? So viele Fragen...
Fühlt sich an, als ob mein Körper sich neu kalibriert, was seine 'Bedürfnisse' angeht. Kein Dopamin vom PMO, woher dann? Befinde ich mich gerade bei diesem Prozess? 

Kurzfassung:
Ich hoffe ich bekomme bald positive Auswirkungen. Weiß nicht, wie lange ich das noch durchhalten kann. Vor allem, weil mein Verstand mir vormacht, dass ich A: eh nicht rauskomme und B: PMO doch nicht so schlimm ist. Dazu die körperlichen und mentalen Entzugserscheinungen: Antriebslosigkeit, Unkonzentriertheit, Vergesslichkeit, immer weniger klaren Gedanken fassen können... Gar nicht so einfach weiterzumachen, wenn man nur Negatives zurückbekommt... 

Hoffentlich bis zum nächsten Eintrag und kontinuierlichem Fortschritt.
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#5
Hey WannabeHappy..

Glückwunsch und Respekt für Tag 15! Da muss ich erst mal hin.
Und gut, dass Du dir die Gefahr der sexuellen Dokus bewusst machst.
Das ist meiner Ansicht ein Spiel mit dem Feuer.
Mir geht es ähnlich. Besonders abends, wenn ich alleine bin meldet sich die Stimme.
Sie sagt: "Was ist denn schon dabei? Schadet doch keinem." Und ich werde immer geiler und dümmer.
Was mich davor bisher bewahrt hat ist die Vorstellung wie schlecht ich mich nach einem Rückfall fühlen werde, plus Angst vor meiner Zukunft in zehn, zwanzig, dreißig Jahren, wenn die Pornosucht noch schlimmer, noch zeit- und kraftraubender sein wird.
Klar wichst die Mehrheit mit Pornos, die Mehrheit trinkt auch Alkohol.
In diesem Fall sind wir die Alkoholiker. "Normaler" Konsum ist bei uns vermutlich nie wieder möglich. Damit müssen wir uns wohl abfinden.
Aber diese Zukunft kann und wird auch geil sein.

mach bitte weiter, ich bin mir sicher, dass es besser wird.
Jedes scheiß Gefühl hört irgendwann mal auf - eine Kalenderspruchwahrheit, die ich viel zu oft vergesse.

Bleib Stark

Kababan
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#6
Hey Kababan,

Cool, dass du dich gemeldet hast! Danke, dass du dir Zeit genommen hast meine Beiträge zu lesen.
Ja das stimmt, ein Rückfall begann bei mir oft mit so einem Spiel mit dem Feuer. Ehe man sich versieht ist man wieder mittendrin.
So weit in die Zukunft habe ich gar nicht gesehen, versuche mir das auch in die Gedanken zu bringen, wenn's wieder drängt...
Der Vergleich mit den Alkoholikern trifft es ziemlich! Ich möchte ehrlich gesagt auch überhaupt gar keinen Pornokonsum zukünftig haben, 'ein bisschen' gibt es bei mir halt nie, wie bei Vielen hier bestimmt.
Ich würde mich mega freuen, wenn meine Ehe wieder richtig auf die Beine kommt und meine Frau und ich einfach wieder glücklich miteinander sind und eine normale Sexualität haben.
Danke für deinen Zuspruch! Ich hoffe es auch. Bald kommt bestimmt ein kleines Licht, bisher fühlt es sich an, als ob ich stockfinster umherirre.

Dir natürlich viel Kraft! Verfolge weiterhin auch deine Geschichte.
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#7
Tagebucheintrag 4

Fortschritt: Tag 16

Heute morgen war's wieder besonders schwer. Lag lange im Bett (morgens keine Arbeit gehabt) und bekam mein Hintern nicht raus. Die ganze Zeit am Handy gedaddelt aber kein Rückfall, das ist gut. Gerade in solchen Situationen (allein, gemütlich im Bett, Medien griffbereit) besteht bei mir die Gefahr für einen Rückfall.
Hab mich aber mit einem Schwung rausgequält und in den Tag gestartet, auch wenn angespannt.
Gleich geht's zur Arbeit und danach mit der Firma Geschäftsessen. Freue mich darauf, da bin ich zumindest nicht wieder allein.
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#8
Tagebucheintrag 5

Tag 18

Negative Symptome verstärken sich weiter. Habe schon Probleme richtige Sätze zu tippen. Ich kann über nichts anderes mehr nachdenken als 'Erleichterung' zu bekommen...
Wenn ich's mir aussuchen könnte würde ich lieber meine Sexualität im Gesamten aufgeben, als immerzu diesen Drang verspüren zu müssen.
Ich habe das Gefühl, dass ein Rückfall unmittelbar bevorsteht..
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#9
Hi WannaBeHappy, das mit den Konzentrationsproblemen kenne ich auch. Ich habe dann, um irgendwie noch meine Arbeit erledigt zu bekommen mich - ohne Pornos - selbst befriedigt um den Trieb zu reduzieren. Ich würde aber auch gerne komplett auf PMO verzichten. Ich glaube ein Schritt dabei könnte sein, seine Konzentrationsfähigkeit und Arbeitsgedächtnis zu trainieren, da gibt es wohl zumindest Studienergebnisse die so etwas in Bezug auf andere Süchte nahelegen.

Wenn ich das richtig verstanden habe, dann arbeitest du vergleichsweise wenig und hast somit viel Zeit bei der du dich beschäftigen musst. Ich denke das wäre die Möglichkeit gezielt Sachen zu machen, die die Konzentration fordern um das in gewisser Weise zu trainiere. Das ganze aber in einer Umgebung die gleichzeitig die Rückfallgefahr reduziert. Vielleicht gehst du raus, an einen öffentlichen Ort und nimmst dir ein Buch - anfangs etwas leichtere Lektüre später dann auch anspruchsvollere Literatur und versuchst eine längere Zeit am Stück konzentriert zu lesen. Oder du holst die ein Sudoku Heft und machst Sudokus oder besorgst die einen Schachcomputer.
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#10
Hey Sebastian,

danke für deinen Ratschlag. Wollte auf Masturbation auch verzichten (habe eine Frau und möchte mit ihr / durch sie zum Orgasmus kommen.
klingt für mich fast paradox (soll keineswegs Kritik sein, das ist bestimmt ein guter Weg). Gerade jetzt, wo ich so Probleme habe mich zu konzentrieren soll ich mich beim Konzentrieren trainieren. Es vergeht nicht eine Minute, in der ich nicht den Drang nach PMO habe, wenn ich nicht abgelenkt bin... Aber Ablenkung sehe ich auch als den richtigen Schritt an. Rauszugehen ist eine gute Idee, wenn meine Motivation für sowas gerade in den Phasen nicht im Keller wäre.
Danke für deinen Beitrag, jeder Beitrag untermauert meinen Wunsch davon loszukommen.

Tagebucheintrag 6

Tag 19(?)

Das Fragezeichen steht da oben, weil ich mir nicht sicher bin, ob ich ein Rückfall hatte eben.
Ich hatte die letzten drei Nächte schon Probleme mit dem Schlafen. Diese Nacht hat es geklappt, bin aber immer wieder wach geworden und hatte gefühlt zum großen Teil oft nur so Halbschlaf. Dann passierte es: Ich hatte einen Traum mit eindeutig pornografischen Inhalten. Dabei hatte ich dann Sex im Traum, aber es war kein normaler Sex sondern typisch für Pornografie, ohne Liebe. Ich habe mich währenddessen aber im Bett nicht bewegt, war ja eher unbewusst.
Manch einer mag sagen: 'Das ist kein Rückfall, du kannst ja nichts dafür'. Aber auch, wenn das 'nur' ein Traum war, hatte ich im Traum das Gefühl, dass ich voll dabei war... es wollte. Die Kunst vom luziden Träumen, also beim Träumen den Verlauf zu bestimmen hatte ich eigentlich nie. Es fühlte sich aber so real an, dass im Traum alles auf einen Rückfall hindeutet. Das Gefühl war das Selbe, wie bei einem Rückfall.
Ich habe mir dafür eine Pro-/Contra Liste erstellt, was für die Charakteristika eines Rückfalls spricht.

Es war ein Rückfall, denn...:
- Es war die typische Situation: Verlockung, nachgeben, durchführen
- Es fühlte sich währenddessen 'gut' an, es war eindeutig eine Erleichterung
- Es war kein ordinärer Sex-Traum oder Sex mit meiner Frau, sondern mit einer fantasierten Frau, ich hatte sie noch nie gesehen und kann mich jetzt nicht mal an Details erinnern und es ging nicht um Liebe, sondern war ziemlich triebgesteuert

Es war kein Rückfall, denn...:
- Es war ein Traum: Egal welches Gefühl aufkam, ich hatte keine Kontrolle was darin geschieht, mein Körper lag währenddessen bewegungslos rum
- Die typischen Nachwirkung, wie Selbsthass und Ekel sind nicht wirklich da, eher Unsicherheit, wie ich das Ganze betrachten soll
- Mein Gefühl sagte mir, mein Hirn brauchte PMO. Da ich es aber aktiv blockierte suchte es sich einen Moment, in dem ich handlungsunfähig war

Abschließend DENKE ich, dass es KEIN RÜCKFALL war. Es fühlt sich einfach nicht, wie ein Rückfall an. Auch, wenn mein Körper 'Erleichterung' bekam. Wenn ich Sex mit meiner Frau gehabt hätte, hätte ich auch diese Erleichterung gehabt.

Ich denke damit habe ich Tag 19 offiziell bestanden, aber mich würde interessieren, wie andere Leute es sehen. Wäre echt gespannt.

Alles gute allen Kämpfern gegen die Sucht!
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