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Mein Weg aus der Sucht (hoffentlich)
#11
Lieber WannaBeHappy_NotHorny,

es war definitiv kein Rückfall, denn Du kannst schlichtweg nichts dafür, wenn Du sowas träumst. Es wird auch nicht das letzte Mal sein, dass sowas passiert. Und es wäre nicht richtig, wenn Du Dich dafür mit dem Zurücksetzen des Counters bestrafen würdest.

Tatsächlich "trainiert" der Körper z. B. bei Sexentzug im Schlaf, um in "Übung" zu bleiben. Dazu sind die Pornoreize antrainiert und im Hirn regelrecht eingebrannt. Sie können "hochkommen", auch wenn Du gar nicht damit rechnest.

Ich bin z. B. total irritiert seit letzter Nacht. Ich hatte einen Traum von mir mit meiner besten Freundin, die ich seit Jahren nicht gesehen habe und auch ewig nicht an sie dachte. Das krasseste an diesem Traum war, dass ich darin mit ihr zusammen wohnte, fest zusammen war und intim wurde. Ich bin weder lesbisch noch bi und verstehe nicht, warum ich diesen Traum hatte. Besonders schockiert bin ich darüber, dass ich erregt war, als ich aufwachte. Es war so real, dass ich beim Aufwachen echt für einen Moment dachte, sie liegt mit mir im Bett.

In gewissem Maß soll man Träume ja beeinflussen können. Aber das ist nicht Deine Aufgabe. Trenne es einfach und mach' weiter. Sei stolz auf das, was Du schon geschafft hast, kenne Deine Ziele und lass Dich von Träumen nicht beirren.

Alles Liebe

Geduldige
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#12
Danke für deinen Beitrag Geduldige.

Sehe ich ähnlich. Ist schon bemerkenswert, was das Gehirn mit einem so macht. Hatte gestern einen interessanten Beitrag auf YouTube gesehen, wo nachvollziehbar gemacht wurde, dass die ganze Erregung nicht im Geschlechtsorgan sondern im Kopf anfängt und man das (auch wenn's dauert) trainieren könne.

Tagebucheintrag 7

Tag 20

Ich hatte nach dem Vorfall gestern und einem Beitrag hier darüber nachgedacht, ob ich nicht zwischen durch zur Entlastung masturbiere. Ich habe ja eine Ehefrau aber leider schon länger wieder keinen Sex mit ihr.
Heute morgen war ich dann schwach in dem Sinne, dass ich es ausprobiert habe (oder eher mich dazu hab hinreißen lassen) und ohne pornografische Medien masturbierte. Im Nachhinein hätte ich es lieber gehabt, dass ich das nicht gemacht hätte, aber immerhin ohne Pornografie. Aus demselben Grund würde ich den Counter nicht wieder auf 0 setzen. Trotzdem will ich weiterhin versuchen ohne Masturbation meinen Pornografieentzug durchzustehen. Ich würde mich freuen, wenn meine und ich zwischendurch "ganz normalen" und liebevollen Sex hätten. Aber das ist ein andres Thema.

Jedenfalls bin ich (wahrscheinlich auch durch die Erleichterung[en]) wieder motivierter weiter ohne PMO durchzuhalten. Habe mich sogar bei einer Selbsthilfegruppe gemeldet, bei der ich eventuell kommende Woche mal vorbeischaue.

Danke für die rege Beteiligung im Thread. Finde es sehr spannend andere Meinungen und Erfahrungen zu lesen :-)
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#13
Tagebucheintrag 8

Pornoentzug: Tag 21
Masturbationsentzug: Tag 0

Hatte heute morgen wieder das dringliche Gefühl zu masturbieren. Merkwürdigerweise ohne Erektion. Musste mich selber stimulieren, damit die Erregung ankommt. Hatte versucht nicht direkt zum 'Schuss' zu kommen, sondern ausdauernd zu sein. Das Gefühl danach ähnelte keineswegs der Erleichterung, die ich beim letzten Mal hatte. Und ganz nach 'No nut clarity' merkte ich, dass mein Körper nun statt zur Pornografie zu anderen Stimulus greifen möchte. Pornografie reizt mich immernoch immens. Hatte gerade gestern Abend wieder Schwierigkeiten nicht darauf zurückzugreifen. Aber das bekomme ich glaube ich tatsächlich langsam in den Griff.
Worauf ich meine Aufmerksamkeit gerade richte, ist das fast schon rückfallähnliche Gefühl nach dem Masturbieren heute morgen. Ich darf nicht zulassen, dass sich meine Sucht einfach 'verschiebt' sondern ich muss sie besiegen. Ob ich mit dem Masturbieren auch wirklich so streng umgehe, wie mit dem Pornografiekonsum muss ich schauen. Aber es kann jedenfalls nicht sein, dass ich jeden morgen mich damit von Pornos ablenke. Vielleicht versuche ich es erstmal eine Woche ohne Masturbation? Ja, das ist eine gute Idee. Die Woche über überlege ich dann, ob ich einen harten Entzug von Pornografie UND Onanieren mache, oder mir lediglich einmal in der Woche den Orgasmus gebe.
Aus diesem Grund habe ich von nun an meine 'Fortschrittsanzeige' am Anfang jedes Tagebucheintrages modifiziert. Das größte Tief aus dem P-Entzug habe ich bisher durch. Ob ein neues Tief kommt kann ich nicht genau sagen, aber gerade scheint mir das nicht mehr so schwer zu fallen wie vor einer Woche. Ob das am Masturbieren liegt wird sich wahrscheinlich über die Woche(-n) zeigen. Den Erfolg, dass ich aber nun schon drei Wochen aktiv keine Pornografie konsumierte, lasse ich mir nicht nehmen! :-)
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#14
Herzlichen Glückwunsch zu den 3 Wochen! Ich find deinen Plan gut Smile bleib weiter dran

Viele Grüße
Schmetterling
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#15
Wenn du merkst, dass der Drang zu stark wird, ist es besser mal zu masturbieren als wieder zu Pornos zu greifen. Du musst nur darauf achten, dass es kein Selbstläufer wird.

3 Wochen sind eine Hausnummer und wirklich Klasse!
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#16
Glückwunsch zu den drei Wochen!
Bei deinem Traum musste ich schmunzeln.
Ich hatte die letzten Tage auch intensive Träume (mit explizit sexuellen Inhalt) und habe es mehr genossen und/oder amüsiert zur Kenntnis genommen.
Lassen wir unser Gehirn im Schlaf machen, was es will und hinterfragen uns lieber tagsüber Smile
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#17
@Schmetterling
Ja danke, hatte glaub ich noch nie so nen langen Lauf was das betraf.

@Gedudige
Das denk ich mir auch. Aber wie geschildert hatte ich das Gefühl, dass mein Hirn sich das Dopamin zwanghaft woanders suchen wollte. Hatte 3 Tage hintereinander Orgasmus (1. Beim merkwürdigen Traum, 2x Masturbation). Und da merkte ich, dass es ein ähnliches Muster hatte, wie die Pornografie, deswegen wollte ich das zumindest zurückschrauben.
Danke!

@Kababan
Dankeschön!
Ist schon heftig. Vor zwei Nächten hatte ich wieder so etwas Ähnliches, wieder typisch pornografisch (andere Frau, nix mit Liebe, ...). Tatsächlich konnte ich aber für mich entscheiden, dass ich wieder aufwache und zwar gefühlt kurz vor dem 'Point of no return'.
Ich denke da darf jeder anders mit umgehen, ich hatte es auch genossen, hatte aber irgendwie keine andere Wahl (im Traum halt).

Danke für eure Beiträge! Finde es toll, wie sehr die Community einen unterstützt und motiviert :-)

Tagebucheintrag 9

Pornoentzug: Tag 23
Masturbationsentzug: Tag 2

Es fühlt sich alles schon besser an! Klar habe ich hier und da noch den Drang auf die Websites zu gehen oder auch auf andere Seiten zu gehen (nicht zwingend sexueller Inhalt), wo meist etwas aufploppt und ich dann über Umwege zu PMO finde aber die Situationen sind schon seltener.
Liegt vielleicht daran, dass gerade wieder viel zu tun ist auf der Arbeit. Das finde ich gut! Und neben der Arbeit habe ich noch Zeit mit Freunden, viel Zeit mit Familie und andere Bewerbungen (suche schon länger eine 'richtige' Vollzeitstelle mit geregelten Arbeitszeiten, da ich momentan viel auf Abruf arbeite und so viel Leerlauf habe).
Ich bete tatsächlich auch viel. Das gibt mir neben Kraft auch oft innere Ruhe. Was sonst noch viel hilft ist, dass ich mir morgens vornehme lediglich den heutigen Tag ohne PMO zu schaffen. Wichtig ist dabei, dass ich nicht das Gefühl bekommen möchte mich dafür belohnen zu müssen. Meine 'Belohnungen' haben mich nämlich oft zu einem Rückfall begleitet.

Habe mich auch bei einer Selbsthilfegruppe gemeldet. Wollte heute Abend eigentlich hin, aber wir wurden kurzfristig zum Essen eingeladen und meine Frau hätte gemerkt, wo ich hingehen würde... Nächsten Mittwoch bestimmt!
Möchte mich aber auch nicht 'zu sicher' fühlen. Weiß nämlich nicht, ob ich nicht so oft Versuchungen unterliege, weil ich viel zu tun habe, oder weil ich wirklich langsam die Hand über die Sucht habe...

Insgesamt fühlt es sich aber viel besser an als vor ein oder zwei Wochen. Aus diesem Loch bin ich raus und es fühlt sich gut an!
Auch motivieren mich die Geschichten von anderen im Forum. Ob selbst betroffen oder Partner/-in eines/-r Betroffenen. Alle Erfahrungen zu lesen, hilft mir mich selbst besser zu reflektieren und mich nicht auf mein Bauchgefühl zu verlassen. Ich merke ja jetzt schon, wie schnell sich mein Wesen innerhalb von nicht mal einer Woche verändert hat.

Vielleicht schaffe ich es irgendwann mit meiner Frau darüber zu sprechen... Mich würde brennend interessieren, wie sie unser Eheleben sieht.

Danke für die Unterstützung und viel Erfolg allen!
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#18
Tagebucheintrag 10

Pornoentzug: Tag 0
Masturbationsentzug: Tag 12

Schade, es lief über 32 Tage (!) ohne Pornos, dann heute kurz nach Mitternacht hab ich meinen bisher längsten Entzug beendet.
Schon die letzten Tage kamen wieder Gedanken, die ich immer schwerer abschütteln konnte. Dann ging ich auf alte Seiten (gore, nicht zwingend Pornos), die ich lange nicht mehr besucht hatte und wurde immer wieder getriggert, da zwischendurch mal pornografische Inhalte auftauchen.
Und dann kurz nach Mitternacht kam ich über Social Media auf pornografische Accounts und habe mir den Mist wieder angesehen. Ehe ich damit aufhörte verging schon über eine Stunde. Ich dachte nur "nur mal kurz reinschauen"...
Wie man am Fortschritt sehen kann, hatte ich nicht dazu masturbiert, war aber schon etwas erregt. Fühlt sich ziemlich doof an, aber nicht so doof, wie ein 'harter Rückfall' mit dem typischen PMO Ablauf. Aber Pornos sind Pornos und so muss ich ehrlicherweise meinen Fortschritt resetten.

War am letzten Mittwoch das erste mal richtig auf einem Treffen einer Selbsthilfegruppe von Sex- und Liebessüchtigen. Hatte schon über zwei Wochen davor mit einer Person von der Gruppe per Mail Kontakt gehabt und mich endlich durchgerungen dorthin zu gehen. Für mich war es zuerst mega unangenehm, aber als alle ihre Stories erzählten, fühlte ich mich verstanden. Es gibt dort sogar jemanden, der auch an Pornografiesucht leidet. Und andere Leute, die sogar größere Probleme (meiner Meinung nach) haben als ich. Ich konnte mich nicht durchringen meinen Werdegang zu erzählen, aber es half einfach mal mehrere Leute zu sehen, die auch damit Probleme haben... Am Ende bekam ich einen 'Begrüßungs-Chip, den ich seitdem immer in meiner Hosentasche trage. Er erinnert mich daran, dass ich nicht allein mit dem Problem bin.

Abends als ich nach Hause kam, fragte mich meine Frau, wo ich herkam (sie dachte ich bin beim Sport, hatte meine Sportsachen aber zu Hause gelassen). Ich wollte nicht lügen, also sagte ich, dass ich ein Treffen in der Stadt hatte. Versuchte nicht zu sagen, worum es ging. Als sie dann pampig wurde, weil ich es nicht sagen wollte, kam ich paar Minuten später wieder zu ihr und gestand, dass ich in einer Selbsthilfegruppe war. Nicht, dass es um Pornografie ging, einfach, dass ich in der Gruppe war. Ihr tat es Leid, dass sie mich unter Druck setzte und wünscht mir weiterhin alles Gute... Mal schauen, wie lang das noch so geht bis es rauskommt.

Naja, dann mal back to the start to day 0
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#19
Ich bewundere Deinen Mut, Deine Ausdauer und Deine Disziplin.
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#20
@Kababan
Danke, ist nun mal eine Sucht. Dass es da hin und wieder einen Rückfall gibt kommt vor. Wichtig ist, nicht aufzugeben :-)

Tagebucheintrag 11

Pornoentzug: Tag 0
Masturbationsentzug: Tag 0

Mist, schon wieder ein Rückfall. Ich hatte meinen kranken Bauchgefühl vertraut, bzw. bin meinen 'Bedürfnissen' blind nachgegangen.
Meine Frau und ich hatten gestern noch drüber geredet, dass wir uns körperlich wieder näher kommen wollen (explizit aber ohne, dass jegliche körperliche Nähe in Sex enden muss). Ich dachte mir, dass wenn ich schon erregt bin, wenn ich nur neben ihr läge (hatte die berüchtigte Morgenlatte), dann wird das nichts.
In meiner Unvernunft ging ich aufs Klo und hatte auf altbekannten Seiten wieder einen Rückfall...
Jetzt fühle ich mich natürlich schlecht. Kuscheln mit meiner Frau geht jetzt auch nicht mehr.

Schade auf der einen Seite. Aber ich kann nicht leugnen, dass mir dieser Rückfall mehr "Erleichterung" gab als mein gestriger 'leichter' Rückfall. Auch wenn ich so nicht denken will, ist es leider so, wie es sich anfühlt...
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