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Mein Weg in die Normalität zurück
#1
Hallo alle zusammen. 

Hiermit starte ich ebenfalls sowas wie ein Tagebuch weil ich denke dass es mir helfen wird wenn ich hier meine Gedanken mit euch teile. Und vielleicht wird es den einen oder anderen von euch auch etwas bringen. Mir hat es jedenfalls gut getan die Berichte hier von anderen zu lesen weil ich dadurch erst gemerkt habe dass ich nicht alleine damit bin. Irgendwie hilft mir das. 


Relapse / Tag 0 : 
  
Heute hat das Böse gesiegt. Die Stimme die immer sagt: einmal kannst du es heute noch machen... es ist auch nur ganz kurz.. es ist ok wenn du morgen nochmal anfängst.. machst du es jetzt oder nicht.. ach komm einmal ist doch noch ok.. Gleichzeitig schießen mir sämtliche Clips im Kopf umher und dieser Zustand wurde immer schlimmer. Diese Gedanken haben mich denn für einen kurzen Moment vergessen lassen wie giftig Pornografie ist und dann bin ich dem Rausch verfallen. Unmittelbar danach ging es mir dreckig. Das war jetzt so sinnlos dachte ich mir. Ein Gefühl von Leere und Traurigkeit macht sich breit. Es ist immer wieder dieses gleiche dreckige Gefühl danach. Ich habe mich NOCH NIE nach einem Porno gut gefühlt und trotzdem gelangt man immer wieder an diesem Punkt.
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#2
Tag 1 bis 3 :

Kein Rückfall.
Es tauchen immer wieder mal Bilder und bestimmte Szenen in meinem Kopf auf, aber ich schenke den Gedanken keine große Beachtung. Ich weiß aus Erfahrung wohin mich das führt wenn ich diese Bilder und Clips zu viel Aufmerksamkeit schenke. 
Insgesamt ist die Stimmung eher gedrückt bei mir, hab trotzdem aber alles gemacht was ich mir für's Wochenende vorgenommen habe.
Mehr gibt's erstmal nicht zu schreiben. Morgen "schon" Tag 4 und ich schaue nach vorne.
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#3
Tag 4 bis 5 : 

Ich bin gut darin geworden mich immer wieder abzulenken. Ich lasse mir alles mögliche einfallen, selbst wenn es einfach nur eine kalte Dusche ist und ich für zwei Mal am Tag einkaufen gehe damit ich mehr unterwegs bin. 
Es ist ein ständiges auf und ab mit meiner Laune. Manchmal hab ich irgendwie Lust darauf Menschen kennen zu lernen, aber im nächsten Moment will ich denn doch wieder alleine sein. Früher oder später werde ich den Schritt aber machen ( und auch müssen ), noch mehr aktiv zu werden und Leute anzusprechen wenn es denn passt. Ich will mich wieder entfalten. Einfach mal derjenige sein, der etwas erzählt und nicht derjenige, der immer nur alles abnickt und kurz antwortet und sich denn wieder verzieht. 

Bis jetzt läuft es gut. Ich weiß aber auch dass ich die Sache nicht unterschätzen darf. Es fühlt sich wie balancieren an und ich bin noch nicht ins schwanken gekommen weil ich mich quasi darauf fokussiere mich zu fokussieren. Ich versuche generell auch zu entspannen, weil Stress und gereizt sein zu meinen größten Triggern zählen. 

Morgen Tag 6
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#4
Ich wollte mich mal schnell zu Wort melden. Der Tag ist noch sehr jung aber immerhin ist es schon der neunte Tag ohne Pornos gucken/ Masturbation/ Prostitution / erotische Bilder etc.... 

War schon beim Sport gewesen und habe mir für den Tag heute auch viel vorgenommen, so das ich erst gar nicht auf blöde Gedanken komme oder in Situationen rein rutsche die für das aufhören von PMO ungünstig sind. Ich gebe aber ehrlich gesagt zu es ist nicht leicht. Immer wieder gibt es diese Momente wo mein Gehirn mich denken lässt hey was ist los wo ist all das Dopamin hin ? Du weißt wie leicht und schnell du es bekommen kannst also mach es doch einfach so wie sonst auch immer. Muss ich mich jetzt anstrengen oder was ? 

Naja, jedenfalls läuft es insgesamt relativ gut. Mein Rekord liegt bei 19 Tage. Zwei Mal habe ich das bis jetzt geschafft. 
Aber Tage hin oder her.. es sollte grundsätzlich nicht so um das zählen von Tagen gehen. Die Gewohnheit oder Sucht Pornos zu gucken muss zu 100 % raus sein, nur das zählt. Am Ende werde ich gar nicht mehr wissen wie viele Tage und Monate es sind, weil ich denn ganz andere Sachen zu tun habe. Das ist mein Zielzustand. 

Weiter geht's...
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#5
Tag 10 bis 11:

Momentan geht es mir richtig beschissen. Gestern pulsierten in meinem Kopf ständig pornografische Inhalte. Alte Szenen die man so geguckt hat, Darstellerinen,usw... und man weiß, dass es wieder neues zum gucken gibt. Egal wie sehr ich mich abgelenkt habe, es tauchte ständig wieder auf in meinem Kopf - selbst als ich draußen war. Nichtsdestotrotz bin ich gestern nicht schwach geworden. Dann dachte ich gestern schlimmer als heute kann es nicht werden. Dann bin ich heute früh aufgestanden und stellte fest, es ist schlimmer als erwartet. 

Seit heute morgen bekomme ich zu spüren was es heißt auf Entzug zu sein. Die Gedanken an Porno sind deutlich schwächer geworden, aber dafür habe ich andere Probleme. Ich bin vergesslich, unkonzentriert und überhaupt nicht stressresistent. Ich bin gereizt, fast schon wütend und ich hasse alles und jeden in meiner Umgebung. Ich weiß, dass nur ich selbst das Problem bin und für meine Laune und Gedanken kann keiner was. Zwischendurch bekomme ich dann plötzlich Depressionen. Das alles muss die sogenannte Flatline sein.. Ich habe Angst dass sich jemand von meinem Zustand angegriffen fühlt und ich dann in einem Konflikt gerate und die Kontrolle verliere und laut werde und im schlimmsten Fall sogar handgreiflich. Ich hoffe morgen geht's mir wieder etwas besser.



Morgen Tag 12.
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#6
Ich wünsche Dir, dass du dran bleibst... Und diesem Druck widerstehst.. Für mich war einzig maßgeblich mich daran zu erinnern, wie scheiße es sich anfühlt, wenn man wieder durch ist... das hatte irgendwann mehr Wirkung als Reinzufallen... Alles Gute!!!
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#7
Tag 12 bis Tag 14 :

Mein Zustand ist zwar immer noch nicht so gut, hat sich aber zumindest gebessert. Bin wieder etwas entspannter. Bin froh dass ich Fitness mache und meine Ernährung im Griff habe. Dadurch geht es mir generell psychisch als auch physisch etwas besser und es bringt mich ein Stück weit von diesen ungesunden Hormonhaushalt weg. 

Immer wenn mir Bilder und Clips durch den Kopf gehen, dann ersetze ich sie durch etwas anderes - das Ich ohne Pornos. Die Vision die ich von mir selbst habe ist weitaus attraktiver. Ich stelle mir alles ganz genau vor. Witzig ist das ich sage, dass mit dem Rauchen aufzuhören mir leichter fiel, als jetzt von Pornos wegzukommen. Schon krass eigentlich, aber es ist so. Ich denke das hat auch sehr viel damit zu tun das man diese digitale Droge per klick 24/7 verfügbar hat und es Null an Aufwand braucht um sie zu bekommen. Nach fast 20 Jahren wird es Zeit dies zu beenden. Das ich die nächsten 20 Jahre nicht wieder verschenke. 

Das Gute: es fühlt sich langsam so an als würde ich mehr Energie haben und ich bin gar nicht mehr so müde wie sonst. Auch vom Kopf her stellt sich vermehrt Klarheit ein. Leuten gegenüber trete ich ungewohnt auf. Ich schaue in die Augen und rede auch mal. Heute im Gespräch mit einer Frau (beruflich) habe ich keine innere Unruhe mehr gefühlt und eine andere war auch noch dabei. Normalerweise hätte ich da sofort das Weite gesucht. Aber ich hab das diesmal als relativ angenehm empfunden.

Morgen Tag 15.
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#8
Hey. Die entwicklung kommt mir (und vielen anderen) ziemlich bekannt vor. Es ist erstaunlich wie sich die Erfahrung ähnelt!
Ich kann dir nur sagen, bleib dran und lass dich von den schlechten Gefühlen nicht klein kriegen. Ruf dir immer in den Kopf, dass die Pornos nur ein kleiner ausweg aus den Gefühlen sind. Für den Moment fühlst du dich gut, danach fühlst du dich schlechter!
Viel Erfolg weiterhin.
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#9
Tag 15 : 


Heute habe ich das erste Mal seit Tag 1 wieder etwas pornografisches angeguckt. Nämlich die Foren von Escortdamem. Es waren ca. 10 Minuten. Es kam mir vor wie ein Wimpernschlag. Was mache ich denn da überhaupt auf diesen Seiten ? Es hat sich aber etwas gutes in mir getan.. und zwar dieses Gefühl das ich sowas eh nicht mehr machen könnte ( auch wenn ich da jetzt eine finde die mir zusagt) . Dort wie ein notgeiler Hund einfach hingehen, ihr mein Geld geben und das nur damit sie die Beine breit macht. Alleine aus Selbstachtung könnte ich das nicht mehr. Selbst beim gucken kam ich mir armselig vor. Früher war das nie so. Ich bin jetzt an dem Punkt wo ich einfach nein sagen kann. Lieber leide ich und ändere selber etwas an der Situation anstatt mir eine Frau auf Zeit zu mieten mit der ich lieblosen Sex habe à la Massenabfertigung. Das Öffnen solcher Seiten war wohl eine Art Hilfeschrei und hängt auch mit meinem Zustand der Verzweiflung zusammen. 

Ich habe immer wieder diese Aggressionspegel in mir drinnen die immer mal wieder hochkochen und dann wieder fallen. Einfach so. Ich liebe es förmlich momentan Sport zu machen weil ich mich da auspowern kann. Dieses hin und her in mir macht mich fertig. Depressiv, dann horny, dann glücklich, dann Wut und Gereiztheit, dann wieder depressiv, dann nachdenklich, dann optimistisch, dann Wut und immer so weiter alle 30 Minuten wieder was anderes. 

Das We ist belegt mit vielen Aktivitäten. Da sollte es für mich leicht sein nicht Rückfällig zu werden. Noch ist es schwer.

Morgen Tag 16.
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#10
Hallo-

Da finde ich mich auch gut wieder - Mir wird auch erst klar, wie sehr einfach die Gewöhnung, eine gewisse Ritualisierung (z.B. "immer vor dem Schlafengehen") einen in den Teufelskreis zurück bringt.



Darf ich fragen wie sehr du auf äußere, spontane Reize anspringst? Mir ist es mit fortlaufender Zeit immer sehr schwer gefallen, z.B. irgendeine attraktive Frau die man nur im Vorbeigehen für einen Augenblick gesehen hat, für den Rest des Tages aus meinem Kopf zu bekommen. Irgendwann wollen die Gedanken nirgendwo anders mehr hin und prasseln immer wieder zurück auf einen ein...
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