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Teenager & der Umgang mit Pornografie
#1
Bug 
Hallo Ihr Lieben,

ich würde gerne Eure Meinung zu dem Thema "Teenager & der Umgang mit Pornografie" wissen...

Ich bin selbst eine betroffene Ehefrau und Mutter zweier Jungs.
Nun habe ich entdeckt, dass mein Großer (12) wohl seine ersten Erfahrungen mit pornographischen Inhalten im Internet gemacht hat.

Es ist erschreckend, auf welch hinterhältigeweise die Inhalte, trotz Kindersicherung, auf harmlosen Seiten plötzlich aufpoppen und mit Links versehen sind.
Oder wie aufreizend manche Tiktok oder YouTube-videos sind...

Bei meinem Sohn geht jetzt immer mehr die Pubertät los... das Interesse am anderen Geschlecht bzw das Erforschen des eigenen Körper.
Das soll und darf ja alles so sein.
Ich bin keine Helikoptermutter... bitte nicht falsch verstehen. 

Nur, wie soll man als Mutter (oder Vater) auf dieses Thema richtig reagieren?
Besonders, wenn man selbst miterlebt, was es für Gefahren birgt...

Kann die Erziehung der Eltern irgendetwas ändern an einem evtl. Suchtverlauf?  Huh

Mir hat hier im Forum mal ein junger Kerl geschrieben:
"Ich wäre froh gewesen, wenn sich meine Eltern mehr um mich gekümmert hätten."

Dieser Satz hängt mir nach...

Sollen Eltern diesbezüglich strenger sein?
Müssen sie mehr kontrollieren oder eingrenzen?
Bringt es was, wenn man offener darüber redet?
Oder nimmt diese Sucht von "ganz allein" seinen Weg?

Ich habe schon versucht mit meinem Sohn darüber zu reden... aber klar...  es war ihm total unangenehm und peinlich.
Ich wollte ihn nicht unnötig lange in dieser Situation quälen.
Mir ist bewusst, dass es jetzt noch reine Neugier ist.

Mein Mann hatte danach ein Vater-Sohn-Gespräch mit ihm und ihm signalisiert, das er mit uns immer über alles reden kann, wenn er Fragen oder Sorgen hat...

Ich hab schon häufiger gelesen, das besonders seit der Handy- und Internetzeit ganz viele schon sehr früh süchtig geworden sind...
Was habt ihr für Erfahrungen?
Hätten Eure Eltern an dem Suchtverlauf mit einer anderen Erziehung oder einem konrollierterem Umgang mit den Medien was ändern können?

Mich würden Eure Gedanken dazu wirklich interessieren...

Liebe Grüße
Susan
Blush
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#2
Hi Susan,


ich selbst bin u.a. in die Pornosucht "gerutscht", weil mir nie so wirklich klar war, dass man davon süchtig werden kann.
Das hast Du deinem Sohn sicherlich schon gesagt, und das ihm die Gespräche unangenehm sind kann ich mir gut vorstellen.
Vielleicht kannst du ihm ein kurzes Video oder einen Text schicken, der neutral und kindgerecht über die Gefahren berichtet?
Das kann er dann alleine lesen oder sehen und kommt vielleicht auf Dich oder Deinen Mann zurück, oder macht es erst mal mit sich alleine aus.
Auch diesem Freiraum würde ich ihm geben.
Wenn ich die möglichen Folgen von Pornokonsum früher gewusst hätte, hätte ich sicher trotzdem Pornos gesehen, aber wohl bewusster auf meinem Umgang damit geachtet.
Das Vater-Sohn Gespräch finde ich in dieser Thematik besonders wichtig, und ich finde ihr habt alles richtig gemacht.


Alles Gute für deine Kinder!
Glaubenssätze:
1. Die Tür zur Sucht steht immer offen.
2. Ein Rückfall kündigt sich in 99 von 100 Fällen vorher an.
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#3
Hallo, schön das du schreibst
Ich hab tatsächlich mit meinem 15 jährigen über alles gesprochen weil mein Partner ja betroffen ist. Ich habe ihm wirklich alles erklärt, wie wichtig die realen Erfahrungen sind, welche Stränge im Gehirn gebildet werden und wie schwer diese aufzulösen sind wenn man nie etwas reales erlebt hat sondern zuerst und über Jahre nur pornos, wie es das Frauenbild verändert etc. Natürlich hat er Generell seit Jahren family link drauf, eigentlich nur um seine Spielzeit zu regulieren weil er das auch jetzt immer noch nicht alleine kann. Auch hier muss man einfach mal sehen das es für Kinder und heranwachsende wichtig ist das wir darauf achten und sie nicht einfach machen lassen, niemand will freiwillig süchtig werden viele rutschen rein in die internetsucht ohne es zu bemerken, da sind wir als Eltern einfach in der Pflicht als erste internetgeneration. Ich habe sämtliche Seiten im Router sperren lassen, aber es gibt natürlich täglich neue. Man kann dem nur den gar ausmachen wenn man mit den Kindern spricht, frühzeitig und altersgerecht. Ich bin sehr traurig das sowas in der Schule kein Thema im sexualkunde Unterricht ist. Mein Sohn berichtet mir auch das es seit Jahren standard auf dem Schulhof sind und das sich dort alle Jungs pornos angucken. Dementsprechend kann man das Kind niemals davor fernhalten, nur aufklären und Gesprächsbereit sein und bleiben. Besonders erschreckend finde ich es wenn die Jungs Klassenkameradinnen auffordern sich doch mal so zu kleiden oder mal sexy Bilder per WhatsApp zu schicken. Selbst den 13 jährigen wird da schon erzählt wie sie sich zu geben haben und in welcher erfüllenden Rolle sie zu sein haben.

Und was ich auch mitbekommen habe, räumt euren Kindern nicht den Weg frei, vertuddelt sie nicht sondern macht sie resilient und Handlungsfähig, sonst realisieren sie als Erwachsene das die Welt sich plötzlich nicht mehr nur um sie dreht und sie garnicht die z
B. Frauen bekommen die sie wollen, sie werden frustriert und greifen dann noch eher nach pornos. Pornos ist für so viele ein Allheilmittel für alle schlechten Gefühle die gesunde Menschen eigentlich locker aushalten können
Reue ist Verstand der zu spät kommt.Niemand glaubt leeren Worten, wenn keine Taten folgen. 
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#4
Lieber Kababan, liebe Finchen,

danke für Eure Antworten.
Genau, wir haben auch versucht, ihn auf die Gefahren hinzuweisen...

Ich habe ihm letztes Jahr ein altersgerechtes Aufklärungsbuch, speziell für Jungs zwischen 10 und 13 Jahren gekauft, das ich wirklich weiterempfehlen kann:
"Rakete startklar"  Cool
Das hat er sich wirklich durchgelesen und mich auch gefragt, ob es noch mehr solcher Bücher gibt.

Es geht um erste feuchte Träume, Liebe & Sexualität, Selbstbefriedigung, Sex in den Medien...
Aber alles wirklich kindgerecht erklärt... Biounterricht hatte er ja auch schon...

Ich hab im Netz auch noch was zu dem Thema Handyfotos gefunden...
"Nicht selten versenden Jugendliche selbst erotische oder pornografische Bilder und Clips von sich oder anderen, meist per Instant Messenger oder über Soziale Netzwerke. Dies und den Versand von expliziten Nachrichten bezeichnet man als „Sexting“.
Sexting ohne Einverständnis des Empfängers ist allerdings eine Form von sexueller Belästigung. Manchmal werden Kinder oder Jugendliche auch von Erwachsenen mit solchem Material konfrontiert, mit der Absicht, diese zu belästigen und sexuelle Kontakte anzubahnen.
Dies bezeichnet man als „Cybergrooming“."

Mein Sohn hat auch schon über Snapchat Nacktfotos von einer Frau geschickt bekommen...
aber er hat gesagt, er will das gar nicht...

Es ist so erschreckend und gruselig...  Confused
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#5
Ich bin noch auf einem langen Weg. Dennoch möchte ich gern was dazu schreiben.

Denke im Nachhinein war mein Vater auch süchtig. Als er mitbekommen hatte das ich mir damals Filme von ihm "ausgeliehen" hatte, hat ihn das nicht viel interessiert oder es war ihm unangenehm. Dies ist aber schon 20 Jahre her und nun haben wir mit dem Tube seiten ein schlimmeres Problem.

Also ich finde das Buch "Pono im Kopf" von Garry Wilson richtig gut. Dort beschrieben welche auswrikungen Porno schauen im Gehirn hat. Einige Absätze sind dort auch was Jugendliche betreffen.

Gerade was mit Twitch, Onlyfans und mit Tube seite ist sehr erschreckend. Dort hilft nur reden und erklären, dass Porno auch süchtig machen kann. Und mittlerweile denke ich, dass dieses Verlangen bei der ständigen Präsenz zu überwinden einen Jugendlichen zu einem Mann machen.
Falls mich wer erkennt.
Ich bin auf dem Weg der Besserung
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#6
Hallo Franky,

hättest Du Dir im Nachhinein ein Vater/Sohn-gespräch gewünscht?

Nur was hätte er Dir raten sollen, besonders wenn er selbst wahrscheinlich betroffen war?
Ein Verbot schürt nur den Reiz...
und eine Erlaubnis führt zu Ziellosigkeit...

Der beste Weg ist wahrscheinlich wirklich die Aufklärung, das finde ich auch...
Die Kinder müssen gestärkt werden.
Finchen hat das ja auch schon geschrieben.

Sie sollten einen guten Umgang mit dem Bewältigen von schlechten Gefühlen lernen.
Das wäre doch mal ein sinnvolles Schulfach!!
Da könnten wir alle noch viel lernen... ich auch.

Auch diese Klischees sollte man ihnen ausreden bzw gar nicht erst einreden... z.B.  "starke Männer weinen nicht" etc.
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#7
Hi Susan,

du hast mich zwar nicht gefragt, aber irgendwie will ich noch einmal meinen Senf dazu geben Big Grin

Ich kann hier nur für mich sprechen und das muss nicht das Richtige für deinen Sohn sein, aber vielleicht hilft das.

Die Selbstbetroffenheit des Vaters ist für mich der Schlüssel. Die sollte der Vater offen ansprechen.
Das Gespräch muss ja nicht eine Stunde sein und detailliert sein, aber ruhige 5-10 Minuten in denen dein Mann erklärt, was das mit ihm gemacht hat, können es schon sein. Er muss Pornos nicht verteufeln, sondern einfach seine Geschichte erzählen.
Manche Ratschläge nimmt man nicht ernst, weil man die persönliche Leidensgeschichte, die wie ein Rattenschwanz dahinter steckt, nicht sieht.

Ansonsten für ein schambefreites Umfeld sorgen und die Kleinen mit so viel Liebe wie möglich vollstopfen. Aus Selbstliebe wächst Selbstverantwortung.

Leichte Ratschläge eines kinderlosen Pornoguckers, aber vielleicht kann davon irgendetwas Deinen Kids helfen.
Glaubenssätze:
1. Die Tür zur Sucht steht immer offen.
2. Ein Rückfall kündigt sich in 99 von 100 Fällen vorher an.
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#8
Ich hätte bestimmt ein ernstes Gespräch mit einer "Erfolgreichen" männlichen Vorbildperson gewünscht. Der mir sagt, wenn ich dieser weiter mache, wird es diese und jenje Probleme verursachen.
Mein Vater und andere waren sich der Auswirkungen nicht bewusst. Und ein Gespräch mit meinem Vater zu diesem Thema hätte ich nicht ernst genommen, wenn er seinen Ratschläg nicht selbst befolgt.

Auf der Arbeit kam dieses Thema in der letzten Zeit auch kurz vor. Das dieses "Normal" ist, macht ja jeder. Abstinenz ist nicht gut, wegen Prostatakrebs und die "leitungen" müssen regelmäßig durchgespült werden.

Leider wird dies kein Schulfach werden oder erst, wenn deine Kinder aus der Schule heraus sind, deshalb müssen wir eigenständig um dieses und andere Probleme kümmern. Bin mir auch nicht sicher wie Lehrer dieses Thema umsetzen und ob die Kinder es ernst nehmen. Es wird kein "Retter" kommen, keine Schulaufkläung und von der Politik wird auch nichts kommen. Die bekannten Tube seinen befinden sich im Ausland, da greift das Deutsche Recht nicht. (Falls sich jemand gefragt hat, warum man bei manchen seiten sich anmelden muss und bei anderen reicht ein Klick, das man 18 Jahre alt ist.

Selbst die Nofap Szene die es gibt wird ja nicht wirklich ernst genommen und wenn in einer Dokumentation von einem selbsttest von 30 Tagen ein Arzt erzählt wird, dass es eher schädlich ist, müssen wir selbst handeln.
Falls mich wer erkennt.
Ich bin auf dem Weg der Besserung
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#9
Hi Kababan,
danke für den Input. Nur zu...   Smile

Zu diesem Thema habe ich mit meinem Mann auch schon drüber gesprochen und wir sind beide der Meinung, dass unsere Jungs vorerst nichts von der Sucht wissen sollten.
Dafür sind sie auch noch zu klein.

Ich finde, dass es was mit einem macht, wenn man zuviele sexuelle Informationen über seine Eltern weiß.
Hab da auch so meine Erfahrungen...

Und wie Franky es ja auch schreibt, kann es passieren, das man sich eben nichts mehr diesbezüglich von seinem Vater sagen lässt... bzw ihn nicht mehr ernst nehmen kann.

Aber ich verstehe Deine Idee dahinter und bin auch der Meinung, dass besonders Erfahrungsberichte von auch fremden Betroffenen helfen bzw warnen können.


Hi Franky,

ja, die medizinische Aufklärung ist da sehr verwirrend.
Die Einen sagen so und die Anderen wieder anders.

Ich schreib Dir dann noch im Deinem Thread "Aufklärung".
Wir können auch gern dort weiter zu dem Thema schreiben, damit es nicht zu unübersichtlich wird.

=》 https://www.porno-sucht.com/forum/showth...p?tid=2767

Liebe Grüße
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