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Es sind nicht nur die Pornos...
#1
Erstmal Hallo und super dass dieses Forum hier nun steht Big Grin

Kurz zu mir: auch ich war pornosüchtig. Ich führte eigentlich eine super Beziehung und Pornos guckte ich trotzdem immer nebenher. Irgendwann hatte ich aber dann die Kontrolle verloren. Ich war teilweise bis 2 Uhr morgend wach, während meine Freundin nichtswissend schon schlief, und ich konsumierte diesen Müll. Erst als ich dann beim "richtigen" Sex keinen mehr hochkriegte wurde mir wirklich klar, was ich eigentlich schon vorher wusste. Es musste sich etwas ändern... Doch hier geht es mir nicht primär um meine Rehabilitation an sich (vielleicht gehe ich darauf an anderer Stelle mal genauer ein), sondern um die Erkenntnisse, die ich währenddessen hatte. Ich habe mich lange damit beschäftigt und bin der Überzeugung, dass es nicht nur Pornos sind, von denen eine Gefahr ausgeht - es ist vielmehr das gesamte Social Media an sich.
Wahrscheinlich ist hier jeder auf Facebook, Twitter oder weiß Gott was und kann bereits erahnen auf was ich hinaus will. Die modernen sozialen Medien gaukeln einem Jeden eine Scheinwelt vor, die so nicht existiert. Um nicht viel erklären zu müssen hier einfach mal ein Beispielvideo zur Anschau:
https://www.youtube.com/watch?v=uOHDkIxyu2A
(Achtung Video enthält auch aufreizende Szenen, wer also gegenwärtig akut gefährdet ist, nicht anschauen!)

Nun die Frage: welcher normal sterbliche Mensch verbringt so einen Urlaub? Niemand. Und nur Idioten sehen nicht sofort, dass alles von hinten bis vorne nur gestellt ist. Doch die Gefahr ist offensichtlich: Videos wie solche machen uns glauben, wir würden nur minderwertige Urlaube verbringen, wir trachten danach, ebensowas zu erleben oder zumindest versuchen wir, es im Nachhinein so über Facebook aussehen zu lassen. Dies motiviert wieder Andere gleichzuziehen und der Teufelskreis beginnt. Dieses Video ist nur eins von vielen und alle wirken in die gleiche Richtung. Ich denke die Gleichspurigkeit der Gefahren von Pornosucht und Social Media sind erkennbar, wenn Letztere auch noch sehr viel versteckter sind als die Pornographie und die Symptone und Auswirkungen nicht unbedingt die selben sind.
Vielleicht ist dieser Gedanke nicht für jeden hier ohne weiteres nachvollziehbar aber von uns hätte es zu Beginnn wohl auch niemand für möglich gehalten, dass wir mal süchtig nach Onlinepornos sein würden. Ein Jeder der sich mit seiner Pornosucht auseinandersetzt ist meiner Meinung nach gut beraten, auch dieser Überlegung ein wenig Zeit einzuräumen, um sich nicht nur seiner Pornosucht zu entledigen, sondern seine Persönlichkeit im Gesamten wachsen zu lassen.
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#2
Super Beitrag! Kann ich nur zu 100% unterschreiben.

Ich glaube dass die meisten Pornosucht falsch verstehen, denn niemand will ja zugeben dass er Pornosüchtig ist. Die meisten die sagen dass sie pornosüchtig sind, sind schon heftige Fälle die mehrmals am Tag masturbieren etc. Viel wichtiger sind normale junge Menschen die einmal am Tag masturbieren und diverse Tabs offen haben und immer den neuen Kick suchen, denn die sehen sich garantiert nicht als "süchtig" an, weil es einfach normal ist mittlerweile..
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#3
Hallo:-))
Danke für Deinen Beitrag.

Ich habe nur eine Frage an Dich:
Wie hast Du es geschafft von der Sucht loszukommen?

Gruss
-nobody
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#4
(02.04.2015, 11:05)nobody schrieb: Hallo:-))
Danke für Deinen Beitrag.

Ich habe nur eine Frage an Dich:
Wie hast Du es geschafft von der Sucht loszukommen?

Gruss
-nobody

Hey Nobody, hab einen ausführlichen Bericht unter Reboot und Neustart geposted, vielleicht hilft das Smile
lg
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#5
Hi,
ich finde Deinen Beitrag seeehr hilfreich. Klasse, weiter so!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=520]
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#6
Intressant. Ich sehe mich hinsichtlich der "Matrix", also der Scheinwelt relativ immun, aber ich stimme dir zu, dass diese realitätsverzerrung eine latente Gefahr ist. Vorallem für Leute, die womöglich noch nicht so viele Erfahrungen gemacht haben und sich solche Realitäten zu eigen machen.










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#7
(01.04.2015, 20:56)Rebooter77 schrieb: Super Beitrag! Kann ich nur zu 100% unterschreiben.

Ich glaube dass die meisten Pornosucht falsch verstehen, denn niemand will ja zugeben dass er Pornosüchtig ist. Die meisten die sagen dass sie pornosüchtig sind, sind schon heftige Fälle die mehrmals am Tag masturbieren etc. Viel wichtiger sind normale junge Menschen die einmal am Tag masturbieren und diverse Tabs offen haben und immer den neuen Kick suchen, denn die sehen sich garantiert nicht als "süchtig" an, weil es einfach normal ist mittlerweile..

Da kann ich Dir nur zustimmen. Ein Problem ist die hohe gesellschaftliche Gleichgültigkeit gegenüber pornografischen Inhalten und sexuell devianten Verhaltensweisen. Ein Großteil vor allem der Generation unter 30 weiß gar nicht mehr, wo links und rechts ist bei dem Thema.
Der erste Schritt ist, ähnlich wie bei den Alkoholikern: Ich muss zugeben, dass ich süchtig bin. Exclamation
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=520]
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#8
Ich denke, dass es gut ist, so analog wie möglich zu leben.

Internet, Smartphone und Computer sind heutzutage wichtige Hilfsmittel, die auch ich nicht missen möchte. Sie können aber weder andere Menschen, den direkten Kontakt zu ihnen, Bücher und reale Veranstaltungen wie Konzerte, Theaterstücke, Lesungen, Gottesdienste, Sportveranstaltungen ersetzen.
Dem wird befohlen, der sich nicht selber gehorchen kann.




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#9
Das digitale Zeitalter und die Schnelllebigkeit sind hier das A und O. Früher hat man eine analoge Kamera fürs Leben gekauft (kein Witz, stand so in der Anleitung). Heute steht auf der ersten Seite, wie die Kamera zu entsorgen ist. Die Informationsflut ist nicht zu verarbeiten und sobald man das Gefühl hat, etwas zu verpassen, setzt man sich selber unter Druck und es folgt Frustration. Ich war selbst einer von denen. Ich musste immer das Neuste an Technik haben und bin immer hinter dem Neuen hinterhergejagt. Egal ob Technik, News oder sonstiges. Neu, anders, besser. Die Folge war, dass ich mich verschuldet habe, da mir die neuen Dinge kurzfristig Befriedigung und einen Dopamin-Schub beschert haben. Inzwischen habe ich das erkannt und suche Dinge, die Bestand haben. Eine alte analoge Kamera anstelle einer digitalen, ein unixuides Betriebssystem mit einem Browser, der kein Flash und HTML5 für Videos kann. Textbrowser mag ich auch, ist aber manchmal zu oldschool. Bücher statt Webseiten und Ebooks, CD's und Radio statt Online streaming, wirkliche Kontakte mit Menschen anstatt anonymes Chatten. Man muss sich hier mit den Menschen auseinandersetzen und kann nicht einfach den Rechner ausschalten.
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#10
Kann allen hier nur zustimmen. Ich versuche seit einiger Zeit die Sucht auf verschiedenen Ebenen anzugehen. HAbe mich endgültig von Facebook verabschiedet (Konto gelöscht, nicht nur auf Zeit sondern endgültig), da ich hier sehr häufig getriggert wurde. Ich habe mich einem Aufnahmetest für meinen Traumstudium gestellt und bestanden, habe 75 Tage ohne Pornos durchgehalten und... hatte grad meinen ersten Rückfall. Sehr enttäuschend, da es mich wie in Trance überrollte und ich das GEfühl hatte, die Kontrolle zu verlieren, die ich so sorgsam erarbeitet hatte. Ich hatte die Nacht davor bei meiner Ex gepennt und da wir keinen Sex hatten, ging ich mit starken Sexgedanken nach Hause, war alleine und hatte alles erledigt, sodass es einfach über mich kam, ohne dass ich mich noch zurückhalten konnte. Ich denke, ich muss für eine gewisse Zeit ALLE Triggerfaktoren ausschalten und so viel wie möglich an Hobbies und Erledigungen, Freunde Treffen etc in meinen Tag einabuen, damit nicht diese gefährliche Langeweile entsteht. Also auch Frauenkontakte erstmal zurückschrauben und mich nur auf mich selbst konzentrieren. Ich bin sehr erschrocken, wie heftig die Sucht ist und dass man auch nach diesen vielen Tagen noch plötzlich abgeschnappt werden kann. Weiterhin allen viel Erfolg, ich hoffe ich kann mit meinem neuen Studium, der neuen WG und den vielen neuen Eindrücken der Sucht Herr werden.
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