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Ein Neuer stellt sich vor
#1
Hallo zusammen,

vor kurzem bin ich hier auf diese Seite gestoßen und ich bin froh, dass es hier die Möglichkeit des gemeinsamen Austausches gibt.

Kurz zu meiner Geschichte:
Ich bin mittlerweile 40 Jahre alt, schwul und alles hat damit begonnen, dass ich mit 18 einen Sexfilmchen zusammen mit einem Freund auf dem elterlichen Videorekorder geschaut habe. Ein Freund hatte den Film mitgebracht und ich weiß noch, wie erregt ich damals war. Ich habe dann immer mehr diese Filmchen geschaut, erst aus heutiger Sicht harmlose Filmchen im  TV und später dann Bilder über das Internet und dann über die Jahre immer mehr Video-Streams im Internet usw. Täglicher Konsum wurde zur Regel und die Filme wurden härter und härter.

Ich habe mir dabei überhaupt nichts gedacht, aber ich merkte zunehmend, dass ich bei sexuellem Kontakt fernab der virtuellen Welt meine Erektion nicht halten konnte. Meist gab es kurz eine Erektion, dann ging gar nichts mehr. Ich habe mich deswegen total geschämt und ich  habe mich deshalb immer mehr zurückgezogen. Ich habe Ausreden erfunden weswegen es gerade halt nicht so klappt (Stress, schlechte Stimmung etc.) und versucht mich selbst damit zu beruhigen, was natürlich auf Dauer gar nicht funktionierte. Im Gegenteil, ich habe eine richtige ED entwickelt und litt zunehmend unter Versagensängsten und habe mich eigentlich überhaupt nicht mehr getraut einem Mann sexuell zu nähern. Mir war es im Zweifelsfall lieber gar keinen Sex zu haben als dieses Totalversagen, was mein Selbstbewusstsein in sexueller Hinsicht total ruiniert hat.
Ich litt zunehmend auch an Depressionen, deren Ursprung ich mir aber gar nicht richtig erklären konnte. Auch eine Verhaltenstherapie änderte kaum etwas an meinem Zustand. Heute weiß ich, dass meine Depressionen zu einem großen Teil auf meine Pornosucht zurückzuführen sind und die damit verbundenen Konsequenzen wie eine ED und mein geringes Selbstbewusstsein in sexueller Hinsicht. Ich war sogar schon bei einem Urologen und habe mit ihm über meine ED gesprochen, organische Ursachen konnten nicht festgestellt werden. Heute weiß ich warum, aber damals war mir nicht im Entferntesten klar, dass dies auf meine Pornosucht zurückzuführen ist. Mir war vor allem nicht klar, dass ich pornosüchtig war. Ich habe mir eingeredet, dass das doch alle in meinem Alter machen und vor allem, dass ich das unter Kontrolle habe etc.
Ich bin jetzt seit über eine Woche ohne Pornos, habe mir eine Sperre auf dem Pc eingerichtet, damit ich nicht so einfach an die Pornos komme, falls ich mal in Zukunft schwach werden sollte. Ich bin fest entschlossen, in der Zukunft ein Leben ohne Pornos zu führen, sondern endlich meine Sexualität aus der Virtualiät in die Realität zu verschieben. Seit über einer Woche habe ich auch nicht mehr onaniert. Ich überlege noch, ob ich das Onanieren auch erstmal in den nächsten WOchen komplett stoppen sollte. Ich habe irgendwie das Gefühl, dass dies mir guttun könnte und ich möchte einfach mal sehen, wie es mir in den nächsten Wochen damit geht. Ich merke schon in den letzten zwei oder drei Tagen, dass ich sehr oft an Sex denken muss und die Lust zu onanieren groß ist.. Leider kommen mir dort fast immer die Bilder aus den Pornos. Ich hoffe, dass sich dies auch in den nächsten Wochen mehr und mehr ändert. Ich bin gespannt, wie es nach drei Monaten ausschaut und wie ich mich dann fühle. Mich würde es auch interessieren, wie ihr es mit dem Onanieren haltet. Soweit ich bisher in den Foren gelesen habe, gibt es diesbezüglich eine nicht so  ganz einheitliche Meinung hier.
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#2
Willkommen Davidof und gutes Gelingen bei deinem Vorhaben!

Ich habe meine ersten Entzüge mit gelegentlichem Onanieren versucht, ich hatte allerdings das Gefühl, dass dadurch die Fortschritte recht langsam waren. Inzwischen versuche ich komplett zu verzichten.
Ähnliches, denke ich, gilt für regelmäßigen Sex, allerdings sind mir das gute Gefühl und die erkennbaren Fortschritte es wert, dass es insgesamt vielleicht nicht ganz so schnell voran geht. Man muss sich ja auch irgendwie bei Laune halten. Wink

Hast du denn zur Zeit einen Freund oder bist du alleine?
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#3
(27.10.2015, 19:26)tennessy3000 schrieb: Willkommen Davidof und gutes Gelingen bei deinem Vorhaben!

Ich habe meine ersten Entzüge mit gelegentlichem Onanieren versucht, ich hatte allerdings das Gefühl, dass dadurch die Fortschritte recht langsam waren. Inzwischen versuche ich komplett zu verzichten.
Ähnliches, denke ich, gilt für regelmäßigen Sex, allerdings sind mir das gute Gefühl und die erkennbaren Fortschritte es wert, dass es insgesamt vielleicht nicht ganz so schnell voran geht. Man muss sich ja auch irgendwie bei Laune halten. Wink

Hast du denn zur Zeit einen Freund oder bist du alleine?

Danke tennessy3000. Nein zur Zeit habe ich leider keinen Freund. Die Tatsache, dass ich schon lange solo bin, lliegt sicherlich zu einem Großteil an meiner Pornosucht. Wie gesagt, ich habe mich kaum mehr getraut Männer für Beziehungen anzusprechen und enger Kontakt aufzunehmen, da ich Angst hatte, sexuell (mal wieder) zu versagen. So hat der ganze Teufelskreis bei mir begonnen. Ich habe mich auch total dafür geschämt, dass es halt beim Sex nicht richtig klappt. Ich habe dann für mich gedacht, dass ich lieber solo bin, als sexuell mal wieder zu versagen.
Ich bin auch im sonstigen Leben und auf der Arbeit ein ziemlich selbstbewusster Mensch, in sexueller Hinsicht ist dies in den letzten Jahren immer mehr zurückgegangen und meine Vertrauen diesbezüglich ist im Keller.
Ich habe lange Zeit versucht, dass Problem einfach wegzudrücken und nicht daran zu denken, aber ich merke immer mehr, dass mich dies einfach krank macht und ich so nicht mehr weiter leben will und kann.
Liebe Menschen um mich herum haben mich auch schon des Öfteren darauf angesprochen, warum ich denn schon so lange solo bin. Sie könnten das gar nicht verstehen. Ich habe mich in der Vergangenheit immer damit rausgeredet, dass ich halt noch nicht den richtigen Mann gefunden habe. Ich habe damals schon immer gespürt, dass diess bestenfalls nur die halbe Wahrheit ist.
Meistens war ich danach noch frustrierter und habe mir noch mehr von dem Pornozeug reingezogen, was während der wenigen Minuten des Konsums meine schlechte Stimmung vertrieben hat, aber danach ging es mir meist noch schlechter.
Ich werde  versuchen, möglichst ohne Onanieren auszukommen die nächsten Wochen. Ich hoffe, dass es klappt. Ich merke jedenfalls bereits jetzt nach 10 Tagen Abstinenz, dass ich mal wieder auf normalem Wege Erektionen bekomme und auch - wenn auch nicht jeden Tag gleich - so doch sehr geil bin und wirklich sehr oft an Sex denken muss. Leider sind es fast immer diese Bilder von Pornos, die mir da kommen. Ich hoffe, dass sich dies in den nächsten Wochen mehr legt. Ich habe mir auch überlegt, dass ich jetzt erst noch ein paar Wochen abwarte, solange noch diese Pornobilder in meinem Kopf sind und ich mich dann mal wirklich nach einer Beziehung / Sex Ausschau halte.
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#4
Hallo davidoff,

Auch ich würde dir von dem onanieren abraten. Ich habe es mir bei meinem ersten Versuch auch immer wieder selbst besorgt und die Erfahrung gemacht dass es den Reboot viel schwerer macht. Ich habe dann beim zweiten Versuch drauf verzichtet. Nur Sex ist für mich erlaubt. Das ist bisher die beste Strategie für mich. Ich denke du solltest komplett auf Pornos und Masturbation verzicheten um dein Gehirn erstmal richtig runterzufahren. Wenn du die ersten paar Wochen durchhälst wird es vermutlich von allein besser mit dem ständigen Verlangen. Um über diese schwierige Zeit hinwegzukommen empfehle ich Sport oder Meditation. Denke jegliche Aktivität ist gut, also alles was einen davon abhält allein zu Hause zu hocken. Spazieren gehen, Freunde einladen, in Kino gehen, den Keller aufräume...

Wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhalte vermögen. Ich bin bei Tag 39 ohne Porno und Masturbation und ich kann dir sagen es lohnt sich schon jetzt für mich, mich zusammenzureißen und die cravings werden weniger
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=5252]

ICH BLEIB STABIL.
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#5
(06.11.2015, 10:20)jkov schrieb: Hallo davidoff,

Auch ich würde dir von dem onanieren abraten. Ich habe es mir bei meinem ersten Versuch auch immer wieder selbst besorgt und die Erfahrung gemacht dass es den Reboot viel schwerer macht. Ich habe dann beim zweiten Versuch drauf verzichtet. Nur Sex ist für mich erlaubt. Das ist bisher die beste Strategie für mich. Ich denke du solltest komplett auf Pornos und Masturbation verzicheten um dein Gehirn erstmal richtig runterzufahren. Wenn du die ersten paar Wochen durchhälst wird es vermutlich von allein besser mit dem ständigen Verlangen. Um über diese schwierige Zeit hinwegzukommen empfehle ich Sport oder Meditation. Denke jegliche Aktivität ist gut, also alles was einen davon abhält allein zu Hause zu hocken. Spazieren gehen, Freunde einladen, in Kino gehen, den Keller aufräume...

Wünsche dir ganz viel Kraft und Durchhalte vermögen. Ich bin bei Tag 39 ohne Porno und Masturbation und ich kann dir sagen es lohnt sich schon jetzt für mich, mich zusammenzureißen und die cravings werden weniger

Hallo jkov,
danke für deine aufmunternden Worte und deine Empfehlungen. Ich sehe das genau so wie du und ich werde auch auf das Onanieren verzichten in den nächsten Wochen.
Dir auch weiterhin viel Erfolg,
davidoff
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