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Raus aus der Sackgasse
#1
Ich bin schon über Fünfzig Jahre. Ein Lust-Opa sozusagen. Eigentlich sollte man meinen, das Problem löst sich irgendwann sowieso von selbst, wenn die Wechseljahre der sexuellen Aktivität einen etwas herbstlichen Anstrich geben. Aber das ist nur zum Teil wahr. Je länger ich mich mit meinem Entzug, (der Entschluss ist definitiv vor drei Tagen gefallen), auseinandersetze, so wird mir immer deutlicher, wie mein ausgedehnter Portokonsum Jahrzehnte lang mein Erleben des Alltags dominiert und die Möglichkeit ehrlich, sensibel und authentisch auf das andere Geschlecht einzugehen verhindert und unterwandert hat. Ich war zwölf Jahre alt als bei mir der Blitz einschlug. Seitdem hat der übermäßige Portokonsum mein Leben gezeichnet. Ich sehe auch aktuelle Effekte, die mich nachdenklich machen: Ich führe eine Ehe, die den Namen eigentlich nicht verdient. Meine Frau ist beruflich sehr engagiert und häufig außer Haus. Ich fühle mich sehr oft allein gelassen mit vielen Entscheidungen und bin oft zornig, weil sie mich und meine Bedürfnisse nur peripher wahrnimmt.. Seid der Geburt unserer nun zehnjährigen Tochter passiert im Bett nichts mehr, aber auch schon vorher wars sehr schwer. Eigentlich passen wir gar nicht zusammen, die Pornosucht verhindert eine folgenreiche Auseinandersetzung, weil ich mich aus der Verantwortung zurückziehe und zudem an Kraft und Ausdauer verliere. So wird der soziale Status irgendwie fest betoniert. Eine Sackgasse eben. Meine Tochter, die ich fast alleine aufziehe, ist ein Quell kreativer Auseinandersetzung mit meiner Persönlichkeit und spiegelt ungetrübt und -geschönt alle meine Schwächen, aber auch meine Stärken wider. Seid ihrer Geburt ist auch die Verantwortung ihr gegenüber stetig mit gewachsen, so dass nun die Entscheidung, ein Leben ohne Pornografie zu führen, leichter fällt.
Drückt mir bitte alle die Daumen, dass ich durchhalte !!!
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#2
Hey Tobi,
Habe deinen Beitrag gelesen und wollte dir nur sagen, dass ich dir die Daumen drücke! Es ist eine Droge, und so wird der kalte Entzug auch nicht leicht fallen, aber du hast so schön beschrieben, wie deine Töchter dir Sträke gibt, um das durchuziehen! Ich weiß, dass du es schaffen kannst und hoffe, dass "löschen" der Sucht aus deinem Leben auch die Beziehung zu deiner Frau verbessert Smile und vergiss nie: Du bist nicht allein!
Viel Glück!
Ach und ein Tipp: Logg dich jeden Tag öfters mal auf diesem Forum ein und ließ dir Geschichten von anderen Mitgliedern durch oder antworte ihnen sogar. Das lenkt nicht nur ab, das gibt einem auch noch mehr Anreiz den Entzug durchzuziehen!
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#3
Danke OldShatterhand, tut gut Deine Zeilen zu lesen. Ich habe mächtig Achtung vor der Ehrlichkeit und Beharrlichkeit, den viele von uns hier dokumentieren. Das ists, was zählt. Statt zu onanieren lese ich verschiedene Beiträge, auch Deine, und das stützt mich z.Z. sehr. Gerade jetzt in der ersten Woche kollidiere ich mit vielen Standardsituationen, dich ich gerne und ausgiebig genutzt habe. Ich bin also noch am Entdecken und am Staunen, wo und mit welcher Macht dieses Verhalten im Alltag verankert ist. Vor allem läßt sich nicht immer gleich ein Äquivalent oder Ausgleich finden, ... aber jetzt aktuell z.B. schreibe ich drüber und freue mich alles im Griff zu haben. Ich denke schon, dass ich durch aktives Partizipieren hier im Forum mich und andere motivieren kann. Da gebe ich dir gern recht. Mal sehen, was die nächsten Tage bringen und ob es auch anhält.
Dir wünsche ich weiterhin einen klaren Kopf und viel Power im Herzen für Dich das Richtige zu tun.
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#4
Hallo Tobi.

Ein herzliches willkommen von mir hier im Forum. Den ersten Schritt hast du schon mal getan und ich wünsche dir viel Glück, dass du es schaffst die Sucht zu besiegen.
[Bild: nfc.php?nfc=1794]
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