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Extremfall! 16 Jahre Pornosucht und mehr
#1
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Hallo Forumsgemeinde  Smile

Ich habe mich entschlossen, meinem Pornokonsum ein für alle mal ein Ende zu setzen. Es gab bei mir, wie bei den meisten von euch, schon viele halbherzige Anläufe, aber dieses Mal muss und wird endgültig Schluss sein. Es geht einfach nicht mehr. Die Pornos haben einfach zu viel Einfluss auf mein Leben genommen.

Aber kurz zu mir:
Ich bin männlich, 36 Jahre alt, lebe seit langen Jahren mit meiner Partnerin zusammen und arbeite in einer Großstadt im Schichtdienst. Habe dabei viel Kontakt zu Menschen, was leider auch durch die Pornosucht negativ beeinflusst wird, aber dazu später mehr.


Meine Sucht
Als ich 19 war, schafften meine Eltern einen PC mit Internetzugang an. ISDN, war damals echt highspeed  Rolleyes  Da ich Erotikdarstellungen zu diesem Zeitpunkt nur von Softerotikfilmen kannte, die spät abends im Privatfernsehen liefen, war ich natürlich sofort geflasht von den Hardcorebildern, die es im Netz so gab.
Irgendwann hatten wir dann DSL, irgendwann eine Flatrate, usw; ich konnte jedenfalls immer mehr und immer länger Pornos schauen. Trotzdem hatte es zum damaligen Zeitpunkt irgendwie gefühlt (noch) keinen negativen Einfluss auf mein Leben. Ich hab mich halt nachts in unser Computerzimmer geschlichen und heimlich geschaut. Oder hab die Zeit genutzt wenn keiner da war. Ich musste halt immer aufpassen, dass mich keiner erwischt. Es war oft kurz davor... Tongue

Mit 22 bin ich dann zum Studium von zu Hause ausgezogen und hatte meine eigene Wohnung. Natürlich mit eigenem PC. Da saß ich dann schon öfter vor dem PC. Da mich niemand mehr erwischen konnte (ich habe alleine gewohnt), hatte ich richtig schön meine Ruhe und konnte richtig in der Pornowelt versinken. Eine richtige kleine Realitätsflucht Confused  Ich schaute zu diesem Zeitpunkt auch schon immer härteres Material, Bondagevideos, BDSM etc. Auch Filme mit sehr jungen Frauen. Kinderpornografie war dies zwar eindeutig nicht, aber irgendwie begann ich mich wegen dieser Art Filme schon irgendwie schuldig zu fühlen. Ich hatte immer irgendwie Angst, dass die Polizei vor meiner Tür stehen würde. Paranoid.

Nach 2 Jahren, während eines Seminars, in dem wir von unseren Praktikumserfahrungen berichten mussten, bemerkte ich dann plötzlich etwas, was ich bis dahin nicht kannte. Eine krasse Nervosität, die sich bis zu einem Blackout steigerte. Als ich an der Reihe war etwas zu sagen, brachte ich kein Wort mehr hervor. Das wiederholte sich dann bei einigen Referaten nochmals, mal mehr mal weniger.
Das Verrückte ist: Während meiner Schulzeit und in den ersten Semestern hatte ich überhaupt keine Angst vor Menschen zu sprechen. Ich war zwar schon immer ein schüchterner, zurückhaltender Typ, aber ich habe Referate, Vorstellungsgespräche jedes Mal ziemlich gerockt. Hat mir sogar richtig Spaß gemacht.

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Mittlerweile, 12 Jahre nach dieser geschilderten Situation, bin ich in der Hinsicht ein richtiger Sozialphobiker geworden. Ich kann keine Seminare, Vorträge o.ä. ohne Betablocker durchstehen, bin manchmal auch auf Benzodiazepine angewiesen. Oft nehme ich auch an ganz normalen Arbeitstagen schon Betablocker. Ohne diese kann ich kaum noch locker vor Menschen sprechen, telefonieren etc. Herzrasen, zitternde Stimme, das ganze Programm. Situationen bei denen ich im Mittelpunkt stehe und etwas sagen muss, gehen einfach gar nicht. Sogar Vorlesen ist ein Horror und endet meist damit, dass ich irgendwie aus der Situation flüchte.

Mein Pornokonsum ist auch ziemlich außer Kontrolle geraten. Ich wohne mittlerweile mit meiner Freundin zusammen, arbeite jedoch im Schichtdienst. Habe also genügend Zeit alleine vor dem PC zu sitzen. Das Material, das ich schaue ist mittlerweile nur noch extrem. Hardcore SM-Videos, Fetishsachen. Und Schlimmeres.
Auch die Dauer meiner "Pornositzungen" ist nur noch übel. Mein Rekord waren 16 Stunden Pornos schauen. Wenn meine Freundin mal über ein Wochenende zu ihren Eltern gefahren ist, habe ich quasi das ganze Wochenende vor dem PC gehockt und Pornos geschaut. Dazu (legale) Aufputschmittel aus dem Kraftsportbereich, Alkohol, etc. Bis 6 Uhr morgens geschaut, 5 Stunden Schlaf und dann gleich weiter. Krank.

Eine Geschichte, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist:
Habe im Juli meine Eltern für eine Woche besucht. Nach 3 Tagen hatte ich so ein Verlagen nach Pornos, das war unglaublich. Da meine Freundin praktischerweise zur gleichen Zeit auch zu ihren Eltern gefahren war, wusste ich ja, dass unsere Wohnung leer war und ich dort Pornos schauen könnte. Ich habe meinen Eltern also erzählt, dass ich abends einen alten Schulfreund besuchen wollte und bin dann 70km nach Hause in meine Wohnung gefahren, um dort 5 Stunden Pornos schauen zu können. Dann zurück zu meinen Eltern und am nächsten Morgen irgendeine Lügengeschichte von langem Kneipenabend ezählt. Krank.

Bin auch auf widerlichen Sachen, wie Windelpornos gestoßen. Hab mir dann natürlich auch Windeln gekauft, um das, was ich da gesehen hatte, selbst erleben zu können. Genauso mit den Bondagefilmen. Hab mich daraufhin selbst ans Bett gefesselt. Immer abwechselnd; Fesselsession, Pornos schauen, fesseln, Pornos, usw. So habe ich oft 10-12 Stunden rum gekriegt. Krank.

Die Filme habe ich wie ein Irrer gesammelt und abgespeichert. Waren am Ende fast 3TB. Krank.


Habe nun endgültig das Schädliche in diesen Filmen und der Art meines Konsums erkannt. Alles ist nun gelöscht. Jeder Film, jedes Bild, jedes Lesezeichen! Fiel mir sehr schwer, aber als ich die Platte gelöscht und überschrieben hatte, ging es mir richtig gut. Als wäre mir ein Stein vom Herzen gefallen.
Habe viel über NOFAP etc gelesen. Bin guter Dinge, es dieses Mal schaffen zu können!
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#2
Willkommen im Forum, deine Geschichte hört sich an manchen Stellen an wie bei mir. Obwohl ich nie der stundenlange Pornogucker war. Aber die Sachen die man sich anschaut, werden dann immer extremer.

Versuche zu einer normalen Sexualität zurückzukehren, hasse Pornos und versuche dich im Hardmode. Würde gerne noch mehr schreiben, aber ich muss jetzt leider los.

Hau rein Smile
"Der Geist ist das Limit. Sofern sich der Geist die Tatsache vorstellen kann, dass du etwas erreichen kannst, dann kannst du es auch, solange du 100 % daran glaubst."  Arnold Schwarzenegger
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#3
Hallo squirrel,
harter Lebenslauf...
Ich habe mit 7 jahre mein erstes pornoheft geschaut. Mit 10j pornokomiks des öfteren, mit 14j richtige pornohefte, ab 18j pornofilme aus der videothek mind. 1 mal Woche ettliche Jahre und seit 1998 porno vom internet fast täglich bis zum heutigen Tag!!!
Seit ca 10j hab langsam gemerkt dass es wohl sucht sein muss und seit 2jJahre kämpfe ich dagegen.
Also Respekt dass du nur 16j dran gehangen bist.
Was ich damit nur sagen will ist dass Pornos uns wirklich SÜCHTIG machen!
Weil die bilder unsere Hirnchemie beeinflusst!!!
Es erzeugt Dopa, Serotonin und das heißt das ist die Quelle die unsere Zellen zu diese Ausschüttung bringt!
Sex ist Chemie, und Chemie ist Sex...
Du nimmst Medikamente weil du somit deine hirnzellen befridigst anstatt Pornos die dir die andere Chemie dir geben würde.
Wenn du schon diese medikamente nimmst dann nutze sie auch richtig: sie verstärken deine aufnähmefähig und Konzentration jedoch auf alle Gebiete, Schaust du Pornos unter diese Medikamente hast erst recht nichts erreicht daher würdest ehr dazu neigen zu glauben sie wirken nicht...
Setz sie richtig ein, kümmere dich um deine Freundin/ Frau, mach Sport, Lerne, gehe raus in die Natur ( Wald, wiesen,) und du wirst dein wares wesen verstehen...
Sex brauchst du ( sex ist gesund jedoch muss mit Partner) aber Pornos sind wie Alkohl damit du lachen kannst manchmal, die folgen sind gravierend!
Das visuelle ist identisch wie etwas in sich nehmen...
Wer das verstanden hat weis wie er chemisch manipuliert wird ohne es zu sehen...
Gruß
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#4
Ach ja das letzte noch...: wie macht man Menschen Fernsehsüchtig, Internetsüchtig, Videosüchtig, Fotosüchtig, Zeitungsüchtig?
Man zeigt im das was seine Hirnchemie anregt, und sobald die anregung dann ausfällt, glaub mir wird das Gehirn nach sein Chemischenbote suchen... Und dein "ich" wird sagen ich schau mal wieder... fernseh, Video, Internet, Zeitung???
Tja, gibt ein wirklich zu denken...
Ob letztlich das Medium oder der Ihnhalt der Schädiger ist...

Gruß
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#5
Hey suirrel36!

Krasse Geschichte, die Du da hinter Dir hast. Und in einigen Punkten habe ich mich auch wiedererkannt. Besonders diese Phasen des regelrechten Rausches - die habe ich auch schon gehabt, und ganz extrem erst vor ein paar Tagen. Was auch der Grund war, nach fast anderthalb Jahren wieder hierher zu kommen.

Ich habe das große Glück, in einem sehr umfangreichen, engen Sozialnetzwerk zu stecken. Ich hatte gar keine Chance, mich von anderen zu distanzieren oder eine Sozialphobie zu entwickeln. Allerdings bin ich so ein perfekter Schauspieler geworden, ein Perfektionist, der nach außen den Schein wahren muss. Ich habe immer versucht, meine Unzulänglichkeit und Unbeherrschtheit in Bezug auf die Pornos damit auszugleichen, in allem anderen einen enorm hohen Anspruch zu haben. Und jedes logische Versagen hat mich dann weiter in die Sucht getrieben.

Unsere beiden Situationen zeigen: Pornografie sucht sich bei jedem einen eigenen Weg, um einen Teufelskreis zu erschaffen. Und jetzt heißt es, ihn zu durchbrechen. Ich wünsche Dir dafür viel Kraft!
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1118]
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#6
Vielen Dank für eure Antworten.
Es ist irgendwie nicht nur eine lästige Sucht, sondern schon irgendwie auch schon so eine geliebte Gewohnheit eine Kultur, ein klein bißchen Lebensinhalt geworden. Irgendwie krank, sind doch bloß Filme. Aber was die dann mit einem anrichten können....Sonntag Abend hatte ich echt das Verlangen nach Pornos, bin aber zum Glück standhaft geblieben! Ich konnte richtig fühlen, wie mich eine innere Stimme gedrängt hat "Komm schon, einmal noch!"
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#7
Das wird besser und die Stimme leiser. Reiß Dich am Riemen, dann wird das..


Immer weiter... Smile

[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=9113]
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#8
Also im Moment wird die Stimme immer mal wieder etwas lauter Wink, aber ich fühle mich (auch wenn es nur ein paar Tage der Abstinenz sind) schon irgendwie besser. Allein diesen Schritt gemacht zu haben und den ganzen Kram gelöscht zu haben, hat glaube ich viel bewirkt.
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#9
Sehr gut! Das freut mich für Dich!
Bleib standhaft. Und es werden noch härtere Phasen kommen. Also nutze diese, um Kraft zu tanken Wink
[Bild: nfc.php?da=nu&nfc=1118]
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#10
Mist. Relapsed nach 14 Tagen  Dodgy
Fühle mich total müde und schlapp danach. Merke jetzt den Unterschied und wie gut es mir nach 14 Tagen NOFAP eigentlich schon ging. Ich war echt energiegeladener, wacher, hab mehr Spaß an sozialer Interaktion gehabt...Und jetzt wieder von vorne. Fuck! Cry
Echt krass wie so ein Relapse rein haut. Fühle mich dermaßen schummerig, schlapp und antriebslos. So krass hab ich mich zu meiner PMO Zeit nie nach dem Pornokonsum gefühlt.
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