20.09.2016, 10:13
Hallo Forumsgemeinde
Ich habe mich entschlossen, meinem Pornokonsum ein für alle mal ein Ende zu setzen. Es gab bei mir, wie bei den meisten von euch, schon viele halbherzige Anläufe, aber dieses Mal muss und wird endgültig Schluss sein. Es geht einfach nicht mehr. Die Pornos haben einfach zu viel Einfluss auf mein Leben genommen.
Aber kurz zu mir:
Ich bin männlich, 36 Jahre alt, lebe seit langen Jahren mit meiner Partnerin zusammen und arbeite in einer Großstadt im Schichtdienst. Habe dabei viel Kontakt zu Menschen, was leider auch durch die Pornosucht negativ beeinflusst wird, aber dazu später mehr.
Meine Sucht
Als ich 19 war, schafften meine Eltern einen PC mit Internetzugang an. ISDN, war damals echt highspeed Da ich Erotikdarstellungen zu diesem Zeitpunkt nur von Softerotikfilmen kannte, die spät abends im Privatfernsehen liefen, war ich natürlich sofort geflasht von den Hardcorebildern, die es im Netz so gab.
Irgendwann hatten wir dann DSL, irgendwann eine Flatrate, usw; ich konnte jedenfalls immer mehr und immer länger Pornos schauen. Trotzdem hatte es zum damaligen Zeitpunkt irgendwie gefühlt (noch) keinen negativen Einfluss auf mein Leben. Ich hab mich halt nachts in unser Computerzimmer geschlichen und heimlich geschaut. Oder hab die Zeit genutzt wenn keiner da war. Ich musste halt immer aufpassen, dass mich keiner erwischt. Es war oft kurz davor...
Mit 22 bin ich dann zum Studium von zu Hause ausgezogen und hatte meine eigene Wohnung. Natürlich mit eigenem PC. Da saß ich dann schon öfter vor dem PC. Da mich niemand mehr erwischen konnte (ich habe alleine gewohnt), hatte ich richtig schön meine Ruhe und konnte richtig in der Pornowelt versinken. Eine richtige kleine Realitätsflucht Ich schaute zu diesem Zeitpunkt auch schon immer härteres Material, Bondagevideos, BDSM etc. Auch Filme mit sehr jungen Frauen. Kinderpornografie war dies zwar eindeutig nicht, aber irgendwie begann ich mich wegen dieser Art Filme schon irgendwie schuldig zu fühlen. Ich hatte immer irgendwie Angst, dass die Polizei vor meiner Tür stehen würde. Paranoid.
Nach 2 Jahren, während eines Seminars, in dem wir von unseren Praktikumserfahrungen berichten mussten, bemerkte ich dann plötzlich etwas, was ich bis dahin nicht kannte. Eine krasse Nervosität, die sich bis zu einem Blackout steigerte. Als ich an der Reihe war etwas zu sagen, brachte ich kein Wort mehr hervor. Das wiederholte sich dann bei einigen Referaten nochmals, mal mehr mal weniger.
Das Verrückte ist: Während meiner Schulzeit und in den ersten Semestern hatte ich überhaupt keine Angst vor Menschen zu sprechen. Ich war zwar schon immer ein schüchterner, zurückhaltender Typ, aber ich habe Referate, Vorstellungsgespräche jedes Mal ziemlich gerockt. Hat mir sogar richtig Spaß gemacht.
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Mittlerweile, 12 Jahre nach dieser geschilderten Situation, bin ich in der Hinsicht ein richtiger Sozialphobiker geworden. Ich kann keine Seminare, Vorträge o.ä. ohne Betablocker durchstehen, bin manchmal auch auf Benzodiazepine angewiesen. Oft nehme ich auch an ganz normalen Arbeitstagen schon Betablocker. Ohne diese kann ich kaum noch locker vor Menschen sprechen, telefonieren etc. Herzrasen, zitternde Stimme, das ganze Programm. Situationen bei denen ich im Mittelpunkt stehe und etwas sagen muss, gehen einfach gar nicht. Sogar Vorlesen ist ein Horror und endet meist damit, dass ich irgendwie aus der Situation flüchte.
Mein Pornokonsum ist auch ziemlich außer Kontrolle geraten. Ich wohne mittlerweile mit meiner Freundin zusammen, arbeite jedoch im Schichtdienst. Habe also genügend Zeit alleine vor dem PC zu sitzen. Das Material, das ich schaue ist mittlerweile nur noch extrem. Hardcore SM-Videos, Fetishsachen. Und Schlimmeres.
Auch die Dauer meiner "Pornositzungen" ist nur noch übel. Mein Rekord waren 16 Stunden Pornos schauen. Wenn meine Freundin mal über ein Wochenende zu ihren Eltern gefahren ist, habe ich quasi das ganze Wochenende vor dem PC gehockt und Pornos geschaut. Dazu (legale) Aufputschmittel aus dem Kraftsportbereich, Alkohol, etc. Bis 6 Uhr morgens geschaut, 5 Stunden Schlaf und dann gleich weiter. Krank.
Eine Geschichte, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist:
Habe im Juli meine Eltern für eine Woche besucht. Nach 3 Tagen hatte ich so ein Verlagen nach Pornos, das war unglaublich. Da meine Freundin praktischerweise zur gleichen Zeit auch zu ihren Eltern gefahren war, wusste ich ja, dass unsere Wohnung leer war und ich dort Pornos schauen könnte. Ich habe meinen Eltern also erzählt, dass ich abends einen alten Schulfreund besuchen wollte und bin dann 70km nach Hause in meine Wohnung gefahren, um dort 5 Stunden Pornos schauen zu können. Dann zurück zu meinen Eltern und am nächsten Morgen irgendeine Lügengeschichte von langem Kneipenabend ezählt. Krank.
Bin auch auf widerlichen Sachen, wie Windelpornos gestoßen. Hab mir dann natürlich auch Windeln gekauft, um das, was ich da gesehen hatte, selbst erleben zu können. Genauso mit den Bondagefilmen. Hab mich daraufhin selbst ans Bett gefesselt. Immer abwechselnd; Fesselsession, Pornos schauen, fesseln, Pornos, usw. So habe ich oft 10-12 Stunden rum gekriegt. Krank.
Die Filme habe ich wie ein Irrer gesammelt und abgespeichert. Waren am Ende fast 3TB. Krank.
Habe nun endgültig das Schädliche in diesen Filmen und der Art meines Konsums erkannt. Alles ist nun gelöscht. Jeder Film, jedes Bild, jedes Lesezeichen! Fiel mir sehr schwer, aber als ich die Platte gelöscht und überschrieben hatte, ging es mir richtig gut. Als wäre mir ein Stein vom Herzen gefallen.
Habe viel über NOFAP etc gelesen. Bin guter Dinge, es dieses Mal schaffen zu können!
Ich habe mich entschlossen, meinem Pornokonsum ein für alle mal ein Ende zu setzen. Es gab bei mir, wie bei den meisten von euch, schon viele halbherzige Anläufe, aber dieses Mal muss und wird endgültig Schluss sein. Es geht einfach nicht mehr. Die Pornos haben einfach zu viel Einfluss auf mein Leben genommen.
Aber kurz zu mir:
Ich bin männlich, 36 Jahre alt, lebe seit langen Jahren mit meiner Partnerin zusammen und arbeite in einer Großstadt im Schichtdienst. Habe dabei viel Kontakt zu Menschen, was leider auch durch die Pornosucht negativ beeinflusst wird, aber dazu später mehr.
Meine Sucht
Als ich 19 war, schafften meine Eltern einen PC mit Internetzugang an. ISDN, war damals echt highspeed Da ich Erotikdarstellungen zu diesem Zeitpunkt nur von Softerotikfilmen kannte, die spät abends im Privatfernsehen liefen, war ich natürlich sofort geflasht von den Hardcorebildern, die es im Netz so gab.
Irgendwann hatten wir dann DSL, irgendwann eine Flatrate, usw; ich konnte jedenfalls immer mehr und immer länger Pornos schauen. Trotzdem hatte es zum damaligen Zeitpunkt irgendwie gefühlt (noch) keinen negativen Einfluss auf mein Leben. Ich hab mich halt nachts in unser Computerzimmer geschlichen und heimlich geschaut. Oder hab die Zeit genutzt wenn keiner da war. Ich musste halt immer aufpassen, dass mich keiner erwischt. Es war oft kurz davor...
Mit 22 bin ich dann zum Studium von zu Hause ausgezogen und hatte meine eigene Wohnung. Natürlich mit eigenem PC. Da saß ich dann schon öfter vor dem PC. Da mich niemand mehr erwischen konnte (ich habe alleine gewohnt), hatte ich richtig schön meine Ruhe und konnte richtig in der Pornowelt versinken. Eine richtige kleine Realitätsflucht Ich schaute zu diesem Zeitpunkt auch schon immer härteres Material, Bondagevideos, BDSM etc. Auch Filme mit sehr jungen Frauen. Kinderpornografie war dies zwar eindeutig nicht, aber irgendwie begann ich mich wegen dieser Art Filme schon irgendwie schuldig zu fühlen. Ich hatte immer irgendwie Angst, dass die Polizei vor meiner Tür stehen würde. Paranoid.
Nach 2 Jahren, während eines Seminars, in dem wir von unseren Praktikumserfahrungen berichten mussten, bemerkte ich dann plötzlich etwas, was ich bis dahin nicht kannte. Eine krasse Nervosität, die sich bis zu einem Blackout steigerte. Als ich an der Reihe war etwas zu sagen, brachte ich kein Wort mehr hervor. Das wiederholte sich dann bei einigen Referaten nochmals, mal mehr mal weniger.
Das Verrückte ist: Während meiner Schulzeit und in den ersten Semestern hatte ich überhaupt keine Angst vor Menschen zu sprechen. Ich war zwar schon immer ein schüchterner, zurückhaltender Typ, aber ich habe Referate, Vorstellungsgespräche jedes Mal ziemlich gerockt. Hat mir sogar richtig Spaß gemacht.
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Mittlerweile, 12 Jahre nach dieser geschilderten Situation, bin ich in der Hinsicht ein richtiger Sozialphobiker geworden. Ich kann keine Seminare, Vorträge o.ä. ohne Betablocker durchstehen, bin manchmal auch auf Benzodiazepine angewiesen. Oft nehme ich auch an ganz normalen Arbeitstagen schon Betablocker. Ohne diese kann ich kaum noch locker vor Menschen sprechen, telefonieren etc. Herzrasen, zitternde Stimme, das ganze Programm. Situationen bei denen ich im Mittelpunkt stehe und etwas sagen muss, gehen einfach gar nicht. Sogar Vorlesen ist ein Horror und endet meist damit, dass ich irgendwie aus der Situation flüchte.
Mein Pornokonsum ist auch ziemlich außer Kontrolle geraten. Ich wohne mittlerweile mit meiner Freundin zusammen, arbeite jedoch im Schichtdienst. Habe also genügend Zeit alleine vor dem PC zu sitzen. Das Material, das ich schaue ist mittlerweile nur noch extrem. Hardcore SM-Videos, Fetishsachen. Und Schlimmeres.
Auch die Dauer meiner "Pornositzungen" ist nur noch übel. Mein Rekord waren 16 Stunden Pornos schauen. Wenn meine Freundin mal über ein Wochenende zu ihren Eltern gefahren ist, habe ich quasi das ganze Wochenende vor dem PC gehockt und Pornos geschaut. Dazu (legale) Aufputschmittel aus dem Kraftsportbereich, Alkohol, etc. Bis 6 Uhr morgens geschaut, 5 Stunden Schlaf und dann gleich weiter. Krank.
Eine Geschichte, die mir besonders in Erinnerung geblieben ist:
Habe im Juli meine Eltern für eine Woche besucht. Nach 3 Tagen hatte ich so ein Verlagen nach Pornos, das war unglaublich. Da meine Freundin praktischerweise zur gleichen Zeit auch zu ihren Eltern gefahren war, wusste ich ja, dass unsere Wohnung leer war und ich dort Pornos schauen könnte. Ich habe meinen Eltern also erzählt, dass ich abends einen alten Schulfreund besuchen wollte und bin dann 70km nach Hause in meine Wohnung gefahren, um dort 5 Stunden Pornos schauen zu können. Dann zurück zu meinen Eltern und am nächsten Morgen irgendeine Lügengeschichte von langem Kneipenabend ezählt. Krank.
Bin auch auf widerlichen Sachen, wie Windelpornos gestoßen. Hab mir dann natürlich auch Windeln gekauft, um das, was ich da gesehen hatte, selbst erleben zu können. Genauso mit den Bondagefilmen. Hab mich daraufhin selbst ans Bett gefesselt. Immer abwechselnd; Fesselsession, Pornos schauen, fesseln, Pornos, usw. So habe ich oft 10-12 Stunden rum gekriegt. Krank.
Die Filme habe ich wie ein Irrer gesammelt und abgespeichert. Waren am Ende fast 3TB. Krank.
Habe nun endgültig das Schädliche in diesen Filmen und der Art meines Konsums erkannt. Alles ist nun gelöscht. Jeder Film, jedes Bild, jedes Lesezeichen! Fiel mir sehr schwer, aber als ich die Platte gelöscht und überschrieben hatte, ging es mir richtig gut. Als wäre mir ein Stein vom Herzen gefallen.
Habe viel über NOFAP etc gelesen. Bin guter Dinge, es dieses Mal schaffen zu können!