21.03.2018, 18:27
Ich grüße Euch,
warum melde ich mich heute? Folgende Situation liegt vor:
Ich war während der letzten Wochen bei vielen Therapeuten (Verhaltens- und Tiefenpsychologen) und habe seit heute endlich einen Therapieplatz. Es war ein Kampf, ich fühlte mich verwiesen und abgeschoben. Nur wenige kennen sich mit unserem Suchtverhalten aus, weshalb mich keiner aufnehmen wollte. Ein Psychologe empfahl mir sogar eine Klinik und einen möglichen Entzugsaufenthalt. Jetzt bin ich jedenfalls bei einer Psychologin und gehe mein Problem an. Dabei steht jedoch nicht meine Abhängigkeit im Vordergrund, sondern die Dinge, die ich versuche durch die Pornographie zu betäuben.
Wir reden hierbei von Versagensangst, Selbstwertproblemen und die schwierige, leider abgekühlte Beziehung zu meinem Vater. Seitdem ich mir professionelle Hilfe suche, fühle ich mich kränker als vorher. Ich nehme all meine Probleme nun viel bewusster wahr.
Ein Problem das mit dieser Entwicklung einhergeht, ist das Aufschieben von wichtigen Dingen. Ich versuche alles was mir unangenehm ist, auch wenn es mir langfristig gut tun würde, von mir fernzuhalten. Leider vergrößern sich dadurch die Probleme nur noch mehr. Eine Tatsache, die ich am liebsten auch abstreiten würde.
Eine Therapeutin lachte sogar, als ich meinte, dass mir das Internetforum auf meinem Weg hilft. Sie sprach von einer Endlosschleife. Ich musste ihr widersprechen.
Meine bisher größten Erfolge erreichte ich mit eurer Unterstützung. Ihr kämpft an der gleichen Front und auch wenn viele nicht antworten, kann ich mich hier äußern und muss nicht gegen mein Schamgefühl ankämpfen. Ohne dieses Forum würde ich noch tiefer in der Sucht hängen als schon im Dezember 2015.
Ich werde ab heute wieder ein Tagebuch führen. Meine Therapeutin kann mich einmal die Woche betreuen, doch wenn der Suchtdruck zu groß wird, kann ich hier meine Gefühle teilen. Auch muss ich mir meine Abhängigkeit wieder stärker vor Augen führen. Ich hatte viele Rückfälle in den letzten Wochen, weil ich den Fokus verlor.
Ich werde die Ansätze meiner Therapeutin mit euch teilen. Wir alle nutzen die Sucht nur um etwas anderes zu verdrängen. Möglicherweise werden einige von euch Schnittstellen mit meiner Geschichte finden. Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen.
Euch noch einen tollen Abend.
Kfee
warum melde ich mich heute? Folgende Situation liegt vor:
Ich war während der letzten Wochen bei vielen Therapeuten (Verhaltens- und Tiefenpsychologen) und habe seit heute endlich einen Therapieplatz. Es war ein Kampf, ich fühlte mich verwiesen und abgeschoben. Nur wenige kennen sich mit unserem Suchtverhalten aus, weshalb mich keiner aufnehmen wollte. Ein Psychologe empfahl mir sogar eine Klinik und einen möglichen Entzugsaufenthalt. Jetzt bin ich jedenfalls bei einer Psychologin und gehe mein Problem an. Dabei steht jedoch nicht meine Abhängigkeit im Vordergrund, sondern die Dinge, die ich versuche durch die Pornographie zu betäuben.
Wir reden hierbei von Versagensangst, Selbstwertproblemen und die schwierige, leider abgekühlte Beziehung zu meinem Vater. Seitdem ich mir professionelle Hilfe suche, fühle ich mich kränker als vorher. Ich nehme all meine Probleme nun viel bewusster wahr.
Ein Problem das mit dieser Entwicklung einhergeht, ist das Aufschieben von wichtigen Dingen. Ich versuche alles was mir unangenehm ist, auch wenn es mir langfristig gut tun würde, von mir fernzuhalten. Leider vergrößern sich dadurch die Probleme nur noch mehr. Eine Tatsache, die ich am liebsten auch abstreiten würde.
Eine Therapeutin lachte sogar, als ich meinte, dass mir das Internetforum auf meinem Weg hilft. Sie sprach von einer Endlosschleife. Ich musste ihr widersprechen.
Meine bisher größten Erfolge erreichte ich mit eurer Unterstützung. Ihr kämpft an der gleichen Front und auch wenn viele nicht antworten, kann ich mich hier äußern und muss nicht gegen mein Schamgefühl ankämpfen. Ohne dieses Forum würde ich noch tiefer in der Sucht hängen als schon im Dezember 2015.
Ich werde ab heute wieder ein Tagebuch führen. Meine Therapeutin kann mich einmal die Woche betreuen, doch wenn der Suchtdruck zu groß wird, kann ich hier meine Gefühle teilen. Auch muss ich mir meine Abhängigkeit wieder stärker vor Augen führen. Ich hatte viele Rückfälle in den letzten Wochen, weil ich den Fokus verlor.
Ich werde die Ansätze meiner Therapeutin mit euch teilen. Wir alle nutzen die Sucht nur um etwas anderes zu verdrängen. Möglicherweise werden einige von euch Schnittstellen mit meiner Geschichte finden. Ich würde mich jedenfalls sehr darüber freuen.
Euch noch einen tollen Abend.
Kfee